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Original Title:
Sarang

South Korea 2007

Genre:
Drama, Romance, Action

Director:
Kwak Kyung-taek

Cast:
Ju Jin-mo
Park Si-yeon
Lim Seong-gyoo
Joo Hyeon
Kim Min-joon
Lim Hyeon-seong
Hong Seok-yeon
Bae Kwang-won
Kim Myeong-jae
Lee Hwi-Hyang
Kwak Min-Seok


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A Love

Story: Der Junge Chae In-ho trifft das Mädchen Mi-ju und verliebt sich sofort in sie. Da er sie vor jemandem beschützt, der sie ärgert, lädt sie ihn zu ihrem Geburtstag ein. Als er jedoch zu ihrem Haus kommt, wird er Zeuge wie dieses komplett ausgeräumt wird, da die Familie in großen Schulden ist. Er sieht das Mädchen nicht wieder, doch einige Jahre später als In-ho (Ju Jin-mo) kurz vor seinem Schulabschluss ist, freundet er sich mit jemandem an, dessen Schwester zufälligerweise Mi-ju (Park Si-yeon) ist. Als sein Freund sich und seine eigene Mutter umbringt, steht Mi-ju nicht nur ohne Familie da, sondern wird auch noch von dem Gangster Chi-kwon (Lim Seong-gyoo) entführt. Da In-ho geschworen hat, Mi-ju zu beschützen, befreit er sie und verletzt dabei den Gangster schwer. Er kommt ins Gefängnis und Mi-ju will gegen die Gangsterbande, mit der er sich angelegt hat, aussagen, damit In-hos Strafmaß niedriger ausfällt. Deshalb muss sie jedoch ins Ausland, da sie sonst Rache von den Gangstern fürchten muss. In-ho, der sich Mi-jus Liebe versichert hat, schreibt seiner Geliebten etliche Briefe, doch jeder von ihnen kommt zurück. Es scheint, als wenn seine Freundin ihn vergessen hätte. Als er aus dem Gefängnis kommt, arbeitet er als Bodyguard für einen reichen Geschäftsmann und erarbeitet sich schließlich eine Stelle als dessen rechter Hand. Sieben Jahre vergehen, als er plötzlich Mi-ju wiedersieht...

Kritik: Ein Romantikdrama mit dem wörtlich übersetzten Titel "Liebe" sollte einem schnell verdächtig vorkommen in einem Land, dessen Hauptgenre vor Kitsch triefende Romantikstreifen darstellt. Interessanterweise hatte sich zuvor kein Filmemacher getraut, den sehr kitschverdächtigen Titel "A Love" oder eben "Liebe" zu benutzen. Kwak Gyeong-taek besitzt jedoch den Mut und dieser Name sollte wiederum Kritiker aufhorchen lassen, denn Kwak ist schließlich der Regisseur, der uns mit "Friend" einen der erfolgreichsten Film und eines der einflussreichsten Werke einer neuen Generation von Koreanern gebracht hat. Anders als seine anderen testosteronbeladenen Werke, wie z.B. "Typhoon", ist "A Love" jedoch ein tatsächliches Romantikdrama mit allem was dazugehört! Das beinhaltet natürlich auch viele Tränen und einige dementsprechend dick aufgetragenen Emotionen, aber die großartige schauspielerische Leistung von Ju Jin-mo und der Fakt, das Regisseur Kwak seinen Film mehr oder weniger von einer machoartigen Männerperspektive angeht, lassen den Film ins Schwarze treffen.

Es fällt ziemlich schnell auf, dass die Liebesgeschichte des Films Frau und Mann nicht gleich viel Zeit widmet. Wir sehen die Entwicklung des Dramas aus den Augen In-hos und lernen durch ihn den modernen Archetypen des Mannes kennen. Hart, selbstlos und wenn es um die Liebe geht verletzlich. Ju Jin-mo ("Musa", "Wanee and Junah") ist einfach die perfekte Besetzung und sorgt dafür, dass wir In-ho schnell in unser Herz schließen. Er ist sehr männlich, auch sein markantes Gesicht und seine tiefe Stimme tragen zu diesem Eindruck bei, setzt auch gerne seine Fäuste ein, wenn es darum geht, Ungerechtigkeiten zu regeln, aber wenn Frauen ins Spiel kommen, dann kann er sich durchaus auch die Seele aus dem Leib weinen. Das ist es, was viele Männer sich in ihm wiedererkennen lassen. Ja, die Frauen brauchen nur mal die Augen aufzumachen, es gibt heutzutage mehr gefühlvolle Männer als sie denken! Und einer von diesen steht im Fokus einer Geschichte, die genreübergreifend auch gerne mal ein bisschen mehr Spannung und Action bietet als andere Romantikdramen, dabei aber im Kern immer ein charakterexploratives Drama bleibt.

Es muss allerdings angemerkt werden, dass der Film an etlichen Stellen vorhersehbar ist und wir oft schon vorher wissen wie die Charaktere handeln werden, nämlich genau so, dass sie in einen Strudel der Tragik geraten. Natürlich gibt es einige offensichtliche melodramatische Momente und die Szenen, in denen sich die beiden Verliebten nicht das sagen, was sie sagen sollten, wirken besonders intensiv auf den Zuschauer ein. Selbstverständlich hätte so gut wie alles Melodrama in dem Film vermieden werden können, wenn nur einer der Charaktere einmal gesagt hätte, was er meinte, dann wiederum geht es in dem Film natürlich um die Liebe und wann sagt man da schon das, was man meint? Dennoch fällt es bei genauerer Betrachtung schwer, In-ho Vorwürfe zu machen. Er beschützt seine "Freundin", wo er nur kann und eröffnet ihr auch ganz ehrlich seine Gefühle. Es ist eigentlich immer er, der einen Schritt auf seine Geliebte zumacht und so stellt sich uns bei Mi-jus manchmal irgendwie kalt wirkender Art die Frage, ob es sich bei dieser Liebe nicht vielleicht nur um eine einseitige handelt.

Das bringt uns auch zu einem großen Problem von "A Love", nämlich Mi-jus Charakter. Sie bleibt viel zu unausgearbeitet, sodass wir uns manchmal fragen müssen, was In-ho in ihr sieht. Dank Ju Jin-mos tollem Schauspiel fällt es jedoch leicht mit ihm zu leiden und das Gefühl einer eventuell projizierten verklärten Liebe, also das Verliebtsein in das Gefühl einer überhöhten Liebe selbst, nachvollziehen zu können. In-ho ist ein starker Beschützer, der viel leidet. Das Schicksal meint es wirklich nicht gut mit ihm, ein Umstand, der eben auch als ein Kritikpunkt des Films herhalten muss, denn natürlich wirken die Zufälle, die in die Geschichte mit einspielen, äußerst an den Haaren herbeigezogen. Doch Regisseur Kwak ist sich dessen durchaus bewusst und lässt sich In-ho deswegen fast schon apologetisch über das grausame Schicksal, das mit ihm sein Spiel treibt, beschweren.
Neben all den Tränen und dem ganzen Herzschmerz verpasst es Kwak aber nicht in seinen Film auch noch eine ordentlich Portion Spannung und Action zu verbauen. Einige Prügeleien gegen Gangster, von denen ein paar für ein Melodrama überraschend blutig sind, sorgen für die nötige Abwechslung.

Die Mischung aus Melodrama und äußerst spannender, weil irgendwie real anmutender, kleinen Gangstergeschichte, erinnert manchmal an "A Bittersweet Life". Leider kommt "A Love" aber nicht an dessen Klasse heran, vor allem da es ihm an Subtilität mangelt. Trotz allem wird der Film durch schöne Bilder und einen guten Soundtrack abgerundet. Negativ fällt nur das Ende auf, weil es dann vielleicht doch etwas zu klassisch ist und überdies das letzte Standbild nervt. Ein Film darf nicht mit einem Standbild aufhören, das dann minutenlang auf dem Bildschirm bleibt! Das ist ein großes No-Go...
Von den sicherlich typischen Kritikpunkten eines Romantikmelodramas abgesehen erweist sich "A Love" als ein gelungener, tränenreicher Film, den sich gerade Männer wegen seines Fokuses auf einen männlichen, taffen Charakter ansehen können, einen Mann, der eben genauso wie Frauen an Herzschmerz leiden kann, egal wieviele Gangster er im Kampf ausschalten kann. Das Wunschbild der Frauen des modernen Manns von heute eben, womit auch das weibliche Publikum an "A Love" seinen Gefallen finden wird.

(Autor: Manfred Selzer)
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