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Original Title:
Kuchisake-onna

Japan 2007

Genre:
Horror

Director:
Kôji Shiraishi

Cast:
Eriko Sato
Haruhiko Kato
Rie Kuwana
Chiharu Kawai
Kaori Sakagami
Kazuyuki Matsuzawa
Ryoko Takizawa
Saaya
Yurei Yanagi


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A Slit-Mouthed Woman

aka Carved

Story: In einem kleinen Vorort geht schon seit Jahren unter Schülern das Gerücht der Slit-Mouthed Woman herum. Eine Frau, die in einen Trenchcoat gekleidet ist, eine große verrostete Schere an ihrer Seite hat und deren Gesicht verdeckt ist, soll angeblich kleine Kinder entführen und umbringen. Man sagt, dass die Frau unter ihrer Maske ein grauenvolles Grinsen versteckt, das von einem Ohr zum anderen Ohr geht, da ihr Mund aufgeschnitten ist.
Außer den Schulkindern glaubt niemand an dieses Gerücht bis plötzlich ein Kind nach dem anderen verschwindet. Als vor den Augen der Lehrerin Yamashita (Eriko Sato) eine ihrer Schülerinnen, Mika (Rie Kuwana), entführt wird, entschließt sich diese zusammen mit ihrem Kollegen Matsuzaki (Haruhiko Kato) selbst auf die Suche nach der Slit-Mouthed Woman (Miki Mizuno) zu machen. Dabei kommen die zwei dem Geheimnis der Frau immer näher, welche anscheinend ein enges Band mit Matsuzaki verbindet. Es scheint, dass die geheimnisvolle Frau unverwundbar ist und dann taucht auch noch die erste Leiche eines der entführten Kinder auf. Die Zeit eilt, aber die beiden Lehrer kommen nur langsam voran, bis sie schließlich das Versteck der Frau in einem runtergekommenen Haus finden...

Kritik: Wie oft haben wir uns schon frischen Wind im asiatischen Horror-Genre gewünscht und bekamen trotzdem nur die typische Geschichte um einen rachesüchtigen Geist mit langen schwarzen Haaren. "A Slit-Mouthed Woman" verzichtet auf dieses Standard-Bild eines bösartigen Geistes, doch kann der Film uns tatsächlich die gewünschte Erlösung vom allzu vertrauten Horror-Alltag geben?
Die Antwort ist ein klares Nein. "Carved", wie der amerikanische DVD-Titel des Films lautet, geht viel mehr in Richtung eines Slashers, auch wenn er versucht immer noch ein wenig der japanischen Geistermythologie mit einzubringen, indem man der Story um die verfluchte Frau noch eine dramatische Hintergrundgeschichte gibt. Warum dieses Werk unter vielen Horror-Fans hohes Ansehen genießt bleibt mir ein vollkommenes Rätsel. "A Slit-Mouthed Woman" ist ein schlechter Horrorfilm mit grauenhaften schauspielerischen Leistungen, einer simplen Story und langweiliger Regie.

Die Story des Films basiert auf einem wahren Gerücht, das sich in den Vororten Japans erzählt wird. Fast jedes Schulkind hat schon einmal von der Slit-Mouthed Woman gehört. Das ist natürlich Grund genug um die Geschichte in einen Horrorfilm zu verwandeln und den Zuschauer mit einer übernatürlichen Kindermörderin zu schocken. Geschockt wird man hier allerdings allerhöchstens von den schlechten Darstellern. "Carved" ist keinesfalls gruselig oder kann einen sonst zu irgendeinem Zeitpunkt dazu veranlassen das Licht im Zimmer anzuschalten.
Es ist auch etwas merkwürdig, warum die Frau immer am hellichten Tage zuschlägt. Nennt mich altmodisch, aber die Slit-Mouthed Woman im fahlen Licht bei Nacht zu sehen wäre mit Sicherheit gruseliger gewesen. Auch wenn es keine terrorartigen Schockmomente gibt, so darf man dennoch ein paar blutige und gewalttätige Morde zu sehen bekommen. Das Meiste davon sehen wir zwar nie direkt, aber der Sound wenn die Frau einem der Kinder mit ihrer rostigen Schere den Mund aufschneidet oder ein anderes ersticht, ist tatsächlich sehr verstörend.

Was uns zu einem weiteren Punkt bringt. Manche mögen die Kindermorde als geschmacklos erachten, andere wiederum werden betonen, dass nur so der Film den nötigen Horror-Impact bekommt. Die Frage bleibt aber warum jede der im Film involvierten weiblichen Charaktere seine Kinder misshandelt? Sollte hierin etwa irgendeine Aussage liegen? Wurden die Kinder etwa nur Opfer der Slit-Mouthed Woman, weil sie von ihrer Mutter geschlagen wurden? Das lässt sich jedenfalls nicht bestätigen und dennoch scheint dieser Aspekt des Films aus einem bestimmten Grund im Film zu sein, der allerdings nie ersichtlich wird, da der Regisseur einfach zu wenig Fokus darauf legt.
Ebenfalls merkwürdig ist die Hintergrundgeschichte, die uns schließlich irgendwann darüber aufklärt, wie es überhaupt dazu kam, dass die Slit-Mouthed Woman ins Leben gerufen wurde. Das ist ja auch alles schön und gut, aber wo bleibt denn die Erklärung für ihr Motiv? Warum ermordet sie all diese Kinder, und warum kann ihr Geist keine Ruhe finden?

Es verwundert nicht, dass die Story etliche Logikfehler aufweist. Warum Yamashita zuerst tatenlos zusieht als Mika entführt wird, denn wirklich schockierend sah das Bild der Slit-Mouthed Woman jetzt wirklich nicht aus, und dann sich aber mit Matsuzaki auf die Suche nach Maki begibt, ist an den Haaren herbeigezogen. Außerdem ist es sehr komisch, dass die Nachrichten voll sind von den Entführungen der Kinder, aber niemanden zu interessieren scheint, dass Yamashita eine Frau getötet hat. Was zugegeben auch daran liegen könnte, dass die beiden Lehrer dies nicht der Polizei mitgeteilt haben... Wie genau die Mutter von Mika es dann schafft durch Zufall genau die richtigen Informationen zu sammeln ist ein ganz anderes Thema, aber nicht minder unglaubwürdig.
Das alles außen vor gelassen hauen einen aber die unglaublich schlechten darstellerischen Leistungen von den Socken. Eriko Sato, ihres Zeichens Model und J-Idol, gibt eine unwahrscheinlich unbeholfene Darstellung, genauso wie ihr Kollege und eigentlich alle anderen Darsteller. B-Movie Flair ist ja manchmal ganz nett, aber man kann es auch übertreiben. Am schlimmsten sind die Szenen in denen die Slit-Mouthed Woman gerade jemanden in absoluter Zeitlupengeschwindigkeit umbringen will und die Protagonisten hilflos dastehen oder sich sonst irgendwie ungelenk bewegen. Es scheint oft so, dass der Regisseur keine richtigen Anweisungen gegeben hat und die Schauspieler alle etwas unsicher über den Bildschirm stolpern.

Eine langweilige und unoriginelle Regie vollendet das schlechte Gesamtbild. Immerhin wirken einige der Bilder im heruntergekommenen Haus gegen Ende mit der schlechten Beleuchtung recht ansehnlich. Das ändert aber nichts daran, dass der Film sehr hastig produziert aussieht und man oft den Eindruck hat, dass Regisseur Koji Shiraishi einfach oftmals nicht am Set war um seinen Darstellern Anweisungen zu geben. Diese hätten nämlich auch mit diesen wahrscheinlich ihre Schwierigkeiten gehabt eine ordentliche Leistung zu bringen, so allerdings wirkt alles nur noch unfreiwillig komischer.
"A Slit-Mouthed Woman" mag allerhöchstens Hardcore-Slasher-Fans die ein oder andere Minute unterhalten können, auch wenn diesen dann wahrscheinlich stellenweise zu wenig Gewalt gezeigt wird. Grundlegegend kann man aber nur jedem dazu raten die Finger von diesem Film zu lassen...

(Autor: Manfred Selzer)
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