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Original Title:
Cheongchun-manhwa

South Korea 2006

Genre:
Romance, Drama

Director:
Han Lee

Cast:
Kwon Sang-woo
Kim Ha-neul
Lee Sang-woo
Jeong Gyu-su
Jang Mi-ne
Park Jin-bin
Kang Ki-hwa
Choi Jong-ryol


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Almost Love

Story: Ji-hwan (Kwon Sang-woo) träumt seit seiner Kindheit eines Tages der größte Action-Star aller Zeiten zu werden. Sein Idol ist Jackie Chan, und so trainiert er wo es nur geht um eines Tages die gleichen Fähigkeiten zu haben. Seine Freundin seit Kindesalter ist Dal-rae (Kim Ha-neul), die ebenfalls einem Traum hinterher rennt, denn sie möchte Drama-Schauspielerin werden. Das Problem ist nur, dass sie vor großem Publikum immer anfängt zu zittern, weshalb sie bei keinem ihrer bisherigen Vorsprechen einen positiven Eindruck vermitteln konnte.
Ji-hwans bester Freund Young-hoon (Lee Sang-woo) wird schließlich Dal-raes Freund und auch Ji-hwan bekommt jemanden vorgestellt, Ji-min (Jang Mi-ne), mit der er sich nun trifft. Allerdings scheint es weder bei Dal-rae noch bei Ji-hwan richtig zu funken. Die beiden scheinen nur wirklich glücklich zu sein, wenn sie zusammen sind, auch wenn das oft bedeutet, dass sie sich streiten. Was die beiden nicht wissen, obwohl es für alle Außenstehenden, vor allem für ihre Freunde, offensichtlich ist, ist dass die beiden mehr als nur freundschaftliche Gefühle füreinander hegen...

Kritik: "Almost Love" ist ein Romantik-Drama, das wie aus einem Buch mit dem Titel "Wie man einen Kassenerfolg produziert" und dem dazugehörigen Untertitel "Das Romantik-Drama" stammen könnte. Ich bin mir sicher, so ein Buch gibt es in Korea tatsächlich und es dient den Produzenten solcher Filme als heilige Bibel, dessen Regeln unumstößlich sind, da sie sich in Filmen bei der Anwendung als erfolgreich erwiesen haben. Die Frage ist nur, ob sich das Publikum wirklich immer mit dem Gleichen zufrieden geben soll?
"Almost Love" vereint die Darsteller der Hit-Komödie "My Tutor Friend" Kim Ha-neul und Kwon Sang-woo erneut und baut fast völlig auf diesen Star-Faktor. Das Drehbuch ist nämlich narrativ gesehen eine Katastrophe, da es nicht weiß, wo es eigentlich hin will, so dass eigentlich nur willkürlich aneinandergereihte Szenen aus dem Leben der beiden Protagonisten uns unterhalten können. Ein riesiges Frusterlebnis gibt es dann nach der ersten unterhaltsamen Hälfte des Films, wenn plötzlich "unerwartet" (mittlerweile ist es die Norm geworden), der Film zum Taschentuch-Drama mutiert...

Kwon Sang-woo ("Spirit of Jeet Kune Do") gibt eine charismatische Darstellung als kindgebliebener Jugendlicher ab, der seinem Idol Jackie Chan so sehr nacheifert, dass er sogar seine 70/80er Jahre Topffrisur hat. Das unterstreicht den irgendwie kindischen und außergewöhnlichen Charakter Ji-hwans nur umso mehr. Natürlich sieht er dadurch auch irgendwie etwas dümmlich aus, aber er beweist, dass er keineswegs in diese Schublade zu stecken ist. Er hat Freunde und wird erstaunlich wenig wegen seiner Frisur belächelt, was verdeutlicht, dass er ein feiner Kerl ist. Das sehen wir auch, wenn er in einem Parcour-artigen Rennen gegen seinen Freund Young-hoon absichtlich verliert oder wenn er sich im Taekwondo in eine andere Gewichtsklasse als seinen Freund einstufen lässt, weil er weiß, dass er ihn besiegen würde. Kwon Sang-woo macht natürlich wieder (fast) alle seine Stunts selbst und zeigt uns seine athletischen Fähigkeiten. Aber auch auf darstellerischer Ebene weiß er zu überzeugen und vermittelt die verschiedenen Gefühle auf glaubwürdige Art und Weise.

Kim Ha-neul ("Ditto", "Dead Friend") spielt den Gegenpart, ein lebensfrohes Mädchen, das weiß was es will und ihrem Traum Schauspielerin zu werden hinterher rennt, obwohl sie wegen ihres Lampenfiebers wirklich schlechte Karten zu haben scheint. Liebevoll kümmert sie sich außerdem zusammen mit ihrer Mutter um ihren behinderten Vater und hat dabei sogar noch Zeit Ji-hwan seine Wäsche zu waschen, der es wie die schlauen Männer richtig macht und sich bei solchen Hausarbeiten absichtlich so dämlich anstellt, dass die Frau diese Aufgabe nur allzu gerne übernimmt.
Die Chemie zwischen den beiden Darstellern ist das eigentlich Unterhaltsame an "Almost Love". Jeder für sich ist eigentlich eine wirklich nette Persönlichkeit, aber wenn die beiden zusammen sind, dann beschimpfen und streiten sie sich als wenn sie Todfeinde wären. Sie wollen es vielleicht nicht wirklich, aber sie müssen. Für den Außenstehenden ist damit klar: Das muss Liebe sein.

Tatsächlich sehen das auch die Freunde der beiden so, weshalb es zu einigen Versöhnungsgesprächen kommt, die von diesen in die Wege geleitet werden. Ji-hwan und Dal-rae verbinden seit ihrer Kindheit viele Erinnerungen, die uns auch immer wieder in Form kleiner Rückblenden präsentiert werden. Wohin die Beziehung der beiden schlussendlich hinsteuern muss, ist uns klar, nur gibt es dann einen unnötigen Vorfall, der den Ton des Films ändert und in seiner Dramatik so enorm konstruiert wirkt, denn es gibt keinen Grund warum der Film plötzlich ins Melodrama abrutschen muss, dass man vor Wut und Frust am liebsten etwas in den Fernseher werfen würde. Das einzige Positive, dass man mit viel gutem Willen darin finden kann ist, dass die Ziellosigkeit des Films und die Willkür der Szenenfolge davon abgelöst wird, dass die Probleme und Gefühle der Protagonisten durch den dramatischen Umschwung etwas mehr in einen Fokus gesetzt werden. Allerdings ändert das nichts daran, dass wir das Gefühl haben ab der zweiten Hälfte einen anderen Film zu sehen. Wenigstens ist der eigentliche Schluss eine Art Rückkehr zur früheren Stimmung oder besser gesagt ein Kompromiss zwischen beiden Hälften.

Regisseur und Drehbuchschreiber Han Lee ("Lover's Concerto") weiß wie er die Chemie seiner beiden Hauptdarsteller am besten auf den Bildschirm zu bringen hat, ein narrativer Fokus hätte für den Film allerdings Wunder wirken können. So gibt es einfach nur ein paar nette und lustige Szenen, ein paar Ausschnitte aus dem Leben der beiden Protagonisten, die einen unterhalten können, aber dabei einfach die Frage aufkommen lassen wohin das denn alles führen soll? Nun, offensichtlich zu einer frustrierenden zweiten Hälfte, deren plötzliche "tiefsinnigen" Lebensbetrachtungen äußerst künstlich wirken und die Charaktere frühzeitig erwachsen werden lassen. Als Zuschauer hat man hier eindeutig das Recht sich betrogen zu fühlen, denn das ist nicht das wofür wir eigentlich dachten bezahlt zu haben. Für diesen Umstand müsste "Almost Love" eigentlich noch mehr Abzüge bekommen, aber die guten Darsteller, die solide Regie und das unleugbare Unterhaltungspotential liefern trotz allem noch genügend für einen netten Filmabend.

(Autor: Manfred Selzer)
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