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Original Title:
Ji jie hao

China 2007

Genre:
War, Action, Drama

Director:
Feng Xiaogang

Cast:
Zhang Hanyu
Yuan Wenkang
Deng Chao
Hu Jun
Zhao Shaokang
Fu Heng
Wang Baoqiang
Tang Yan
Ren Quan
Liao Fan
Li Naiwen
Phil Jones


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Assembly

Story: Captain Gu Zidi (Zhang Hanyu) kämpft 1948 im chinesischen Bürgerkrieg auf der Seite der kommunistischen Volksbefreiungsarmee. Bei einem seiner Einsätze gerät Gus Einheit in einen Hinterhalt der nationalistischen Kuomintang Streitkräfte, in dem sein Politkommissar stirbt. Gu kann seine Feinde überwältigen und ordnet aus einem Impuls heraus an keine Gefangenen zu machen. Für diesen Befehl wird er als Disziplinarmaßnahme kurzzeitig ins Gefängnis gebracht. Dort lernt er den Lehrer Wang Jingcun (Yuan Wenkang) kennen, der sich bei einem seiner Einsätze alles andere als heldenhaft verhalten hat.
Gu Zidi wird bald wieder an die Front geschickt um eine wichtige Stellung an einer Mine zu halten. Als seinen neuen Politkommissar sucht er sich Wang Jingcun aus. An Ort und Stelle muss Gu jedoch feststellen, dass sie keine Chance gegen die große Überzahl der Kuomintang-Armee haben, die überdies noch viel besser ausgerüstet ist. Ein Mann nach dem anderen fällt, doch Gu kann mit seinen Leuten nicht das Schlachtfeld verlassen bis er die Trompete zum Rückzug hört. Bei den Kämpfen hat Gu allerdings sein Gehör verloren und so muss er sich mit den unterschiedlichen Aussagen seiner Männer auseinander setzen, von denen nämlich einige behaupten das Signalhorn gehört zu haben. Gu beschließt zu bleiben. Schließlich fällt seine ganze Einheit dem Feind zum Opfer. Nur er überlebt...
Jahre später, und nachdem er noch an einigen anderen Kämpfen teilgenommen hat, muss Gu feststellen, dass niemand um die heldenhaften Taten seiner Einheit weiß. Fortan kämpft er um die Anerkennung seiner Männer, die zukünftig als Helden gefeiert werden sollen.

Kritik: Es gibt mittlerweile etliche (Anti-)Kriegsfilme, die alle die eine oder andere Botschaft bereithalten. Jeder von ihnen porträtiert aber das Leid, das mit dem Töten und Getötet-Werden einhergeht. Schließlich muss man sich dann die Frage stellen, ob wir nicht schon alles im Kriegsfilmgenre gesehen haben? Was kann uns China mit seiner Vision als Botschaft mit auf den Weg geben? Die Antwort ist simpel: Nichts Neues. Das ist frustrierend, da es für sich alleine genommen dieser chinesischen Version eines "Der Soldat James Ryan" die Daseinsberechtigung nimmt. Außerdem fällt auf, dass Feng Xiaogang, der mit "A World without Thieves" und "The Banquet" zwei Blockbuster gedreht hat, auch hier wieder nur darauf aus ist ein kommerzielles Produkt zu schaffen, das die Massen anspricht und die chinesische Regierung nicht durch eine anklagende Botschaft verärgert. "Assembly" ist im gewissen Sinne die Light-Version eines Kriegsfilms, bleibt am Ende aber dank der emotionalen Involviertheit des Zuschauers ins Geschehen und der charakterorientierten Erzählform ein Film, der unterhalten als auch mitnehmen kann.

Die erste Hälfte des Films werden wir direkt ins Kriegsgeschehen geworfen. Die Gründe für den Krieg werden nicht genannt, was in der Tat merkwürdig ist, da der Film für ein internationales Publikum gemacht zu sein scheint. Die Hintergründe des Krieges zwischen der Volksbefreiungsarmee und der Kuomintang werden somit wohl nur jenen bekannt sein, die sich etwas mit der chinesischen Geschichte auskennen. Wer schon einmal etwas über die chinesische Geschichte gelesen hat wird wissen, dass China und seine Vergangenheit genügend Material bieten um so einige Kriegsfilme zu drehen. Umso verwunderlicher ist es, dass bisher kaum welche gedreht wurden. Zum Teil wird das mit Sicherheit aus Kostengründen gewesen sein. In "Assembly" scheint das Geld allerdings vorhanden gewesen zu sein, denn der Film braucht sich vor seinen amerikanischen Vorbildern wirklich nicht zu verstecken. Die Sets sind groß und detailverliebt, und so wird die Illusion einer zerbombten Stadt genauso hervorragend geschaffen, wie die einer verlassenen Miene, die als letzte Verteidigungslinie dient.

Die Bilder des Films sind sehr ansprechend, wenn man von so etwas bei einem Kriegsfilm überhaupt sprechen kann. Außerdem erinnern sie nicht nur mit ihren starken Grau-Tönen an das schon erwähnte Werk Spielbergs. Die Kamera wackelt über das Kriegsgeschehen, bekommt Dreck ab und fängt schnelle, aber intensive Eindrücke ab, so dass man schnell selbst glaubt Teil in diesem Krieg zu sein. Dabei hält sich Regisseur Feng Xiaogang natürlich auch nicht zurück einige brutale und nüchterne Bilder des Grauens und der Gewalt zu zeigen. Vieles mag hier irgendwie abgekupfert wirken, aber wie heißt es doch so schon: Besser gut kopiert als schlecht selbst erfunden.
Das Adrenalin putscht uns in diesem Teil des Films natürlich ordentlich auf, und nach einer kurzen Verschnaufpause geht es auch gleich weiter. Erst als Gu Zidi seine gesamten Männer verloren hat gibt es in dem Film einen Schnitt. Von da an geht das Tempo zurück und das Drama des Films tritt verstärkt in den Vordergrund. Während wir bisher uns mit kaum einem der Charaktere identifizieren konnten, und uns somit ihr Ableben leider nur wenig berührte, baut "Assembly" später auf die emotionale Ebene, wo er dann auch recht guten Erfolg hat.

Von Anfang an wissen wir schon, dass Gu Zidi ein interessanter Charakter zu sein scheint. Doch es dauert bis zur zweiten Hälfte des Films bis sein Charakter wirkliche Tiefe bekommt. "Assembly" wäre ein Kriegsfilm wie jeder andere geworden, wenn er sich nicht auf den Mann Gu Zidi und das Drama, das sein Leben darstellt, konzentriert hätte. Gu basiert übrigens auf einer realen Person, wie wir am Ende erfahren, und es ist dieser Mann, der durch eine ungemeine Bitterkeit, aber auch Stolz hervorsticht, der die Stärke des Films darstellt. Außer Hu Jun ("Curiosity kills the Cat", "Demi-Gods and Semi-Devils"), der in einer kleinen Nebenrolle zu sehen ist, gibt es in "Assembly" nur unbekannte Gesichter. Eine gute Wahl von Feng Xiaogang, zumal Zhang Hanyu in der Hauptrolle wirklich Erstaunliches vollbringt. Wir begleiten ihn durch mehrere Jahre seines Lebens, lernen ihn besser zu verstehen und können trotz seiner Fehler mit ihm leiden. Besonders in seinen späteren Jahren, in denen wir ihn sich hingebungsvoll für seine ehemaligen Kameraden einsetzen sehen, kann er unsere Sympathien gewinnen.

Das bringt uns zu einem eigentlich recht großen Kritikpunkt. "Assembly" vermeidet zwar jegliche Art von direktem Patriotismus oder Feindbildzeichnung, ja, Feng bleibt bei seiner Porträtierung der Koreaner im Korea-Krieg und der Amerikaner wirklich neutral, auch wenn man sich da bei letzteren nicht so wirklich sicher sein kann, er enttäuscht aber mit seinem Ende. Es gibt keine Botschaft, die uns der Regisseur mit auf den Weg geben will. Zuerst sieht es so aus, als wenn Feng die Regierung dafür anklagen wollte, dass so viele Helden des Krieges in Vergessenheit geraten sind, aber dann steht die chinesische Regierung am Ende doch als liebevolle Vaterfigur da, die um ihre verlorenen Söhne trauert und diese ehrt. Feng Xiaogang nimmt seinem Werk damit einiges an Kraft und Tiefe, vermeidet aber so auch von der chinesischen Regierung wegen seines Films verbannt zu werden. Irgendwie kann man verstehen, dass ihm der Mut gefehlt hat diesen letzten Schritt zu gehen, denn natürlich möchte er noch weiter Filme drehen, "Assembly" wird dadurch aber zu bedeutungslosem Kommerzkino. Immerhin handelt es sich hier aber um die gute, unterhaltsame und dank des Charakterdramas auch emotional involvierende Art des Trivial-Kinos. Feng Xiaogang ist mit seinem Film den sicheren Weg gegangen und schafft somit auch einen soliden und mitnehmenden Film, dem leider einfach das gewisse Etwas fehlt.

(Autor: Manfred Selzer)
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