Story: Young-joon (Lee Dong-gun) ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der allerdings oft ein emotionaler
Kühlschrank sein kann. Die Beziehung zu seiner Frau, der Beleuchtungsexpertin So-yeo (Han Chae-young), ist dementsprechend
recht unspektakulär. Allerdings wird alles durcheinander gewürfelt, als das Paar die Modedesignerin Yoo-na (Eom Jeong-hwa)
und ihren Ehemann Min-jae (Park Yong-woo) kennenlernen. Während es zwischen So-yeo und Min-jae auf einer gemeinsamen
Geschäftsreise nach Hong Kong funkt, gehen die beiden anderen ein etwas komplizierteres Verhältnis ein, das aber dennoch
keinen Zweifel aufkommen lässt, dass die Sache zwischen den beiden ernster werden könnte. Young-joon ist sich noch
unsicher über seine Gefühle und Yoo-na ist keine Frau, die sich gerne herumkommandieren lässt, was dazu führt, dass sich
die beiden ständig streiten. Die gefühlvollere Beziehung zwischen So-yeo und Min-jae steuert aber ebenso auf eine
Katastrophe zu. Die Irrungen und Wirrungen der beiden Paare in Sachen Liebe sollen ihr Leben für immer verändern...
Kritik: "Changing Partners" ist ein leichtherziges Romantik-Drama, von dem ich mir das eine oder andere erhofft
hatte. Einen erwachsenen Blick auf die Liebe, wie sich diese im Laufe der Jahre oder auch ganz plötzlich verändern kann,
und wie man mit den damit einhergehenden Problemen umgeht - auf so etwas hatte ich gehofft, und dazu hätte der Film
auch das Potential gehabt. Leider ist die Enttäuschung keine geringe, da "Changing Partners" hauptsächlich mit zu grob
gearbeiteten Charakteren zu kämpfen hat und niemals so tiefgründig wird, wie es wünschenswert gewesen wäre. Das
bedeutet nicht, dass der Film im Grunde schlecht ist, aber er ist doch einfach zu unspektakulär um wirklich aus der Masse
herauszustechen, was besonders fatal ist, da alleine der Umstand, dass es sich bei den Hauptfiguren um verheiratete
Ehepartner handelt, genügend Material für ein sich vom Rest abhebendes Drama geliefert hätte. Leider finden wir hier
aber kein zweites "Singles" oder "Marriage is a Crazy Thing" vor, in welchem Darstellerin Eom Jeong-hwa auch einfach
auf schauspielerischer Ebene mehr von sich zeigen durfte.
Die Probleme tauchen schon gleich zu Anfang auf. Yoo-na ist ziemlich extrovertiert und eine Frau, die sich nichts
sagen lässt. Sie scheint interessant und auf ihre eigene Art liebenswert zu sein, aber nur weil wir hoffen in ihrem
Charakterkonzept noch etwas mehr finden zu können. Das ist aber leider nicht der Fall. Ähnlich verhält es sich
mit Young-joon. Dieser ist ein ruhiger Geselle, sehr introvertiert, arrogant und trotzdem noch ein wenig ein Kind.
Auch wenn es nur gewesen wäre, dass wir mit der Zeit erfahren, dass sich in ihm ein verletzlicher Mann versteckt, wäre
das besser gewesen als jenes große Nichts, das wir hier bekommen. So-yeo mag zwar hier und da ein paar Gefühle in
den Film bringen, da ihre Liebe zu Min-jae unter keinem guten Stern steht, aber sie ist doch auch einfach etwas zu
zurückhaltend um unser Interesse zu erwecken. Interessanterweise ist es ausgerechnet Min-jae, der Mann, der vom Drehbuch
am meisten vernachlässigt wird, der uns schließlich für sich gewinnen kann. Park Yong-woo ("World of Silence",
"Beautiful Sunday", "Once upon a Time") ist zur Zeit sehr gefragt, und das liegt eindeutig an seinem natürlichen
Charme mit dem er ganz leicht den Zuschauer für sich vereinnahmt.
Platte Charaktere können für einen Liebesfilm tödlich sein. Ganz so schlimm ist es zwar in "Changing Partners" nicht,
aber der Film schafft es nur gerade so den Zuschauer bei Laune zu halten, obwohl eigentlich nichts Bemerkenswertes
passiert. Die pseudo-leidenschaftliche Beziehung zwischen der Modedesignerin und Young-joon ist nicht wirklich prickelnd,
und auch ein paar Einschübe, wie einem Boxkampf zwischen den beiden oder einem plötzlichen Bruder von Yoo-na, der auftaucht
um Geld zu verlangen, so dass Young-joon gleich zur Stelle sein kann um auszuhelfen, wirken sehr forciert in den Film
hineingeschoben. Klar, die beiden könnten nicht gegensätzlicher sein, aber das Publikum vermisst die für eine solche
Beziehung entgegenwirkende Anziehungskraft. Warum die beiden ein Interesse aneinander haben bleibt ein Rätsel.
Die Beziehung zwischen So-yeo und Min-jae wirkt schon etwas realistischer und erwachsener. Sie kommen sich in den
nassen und neonscheinreflektierenden Straßen Hong Kongs näher und teilen eine ehrliche, auf Gegenseitigkeit beruhende
Liebe.
Allerdings müsste diese Zuneigung auch zu einigen Problemen führen. Die ehelichen Probleme halten sich in Grenzen, und
so scheinen die Seitensprünge nur wenige Konsequenzen zu haben. Das mag sich am Ende zwar ändern, aber schon im Verlauf
des Films hätte hier mehr passieren müssen. Des Weiteren muss man sich wundern, warum man das ursprüngliche Leben
der Ehepartner nicht vorher noch ein wenig besser beleuchtet hat. Zwischen Min-jae und Yoo-na gibt es nur eine kleine
Szene, die uns über ihr Verhältnis aufklärt, das ist aber schon viel mehr als wir über Young-joon und So-yeo erfahren.
Warum diese beiden den Bund der Ehe eingegangen sind bleibt uns trotz einiger halbherziger Erklärungsversuche unbekannt.
Auch wenn der Film kein Drama sein möchte, hätte auf dieser Ebene mehr Arbeit geleistet werden müssen, damit
die Beziehungen auch glaubwürdig wirken. "Changing Partners" verpasst dies allerdings und manövriert sich damit in
die Mittelmäßigkeit, zumal auch die lustigen Einschübe nicht außergewöhnlich sind.
Der Hochglanz-look des Films sowie einige gelungene, weil eben nicht zu schlüpfrige, Bettszenen geben dem Werk
tatsächlich einen Flair, der aussagt, dass es sich hierbei nicht um eine typische Romantikkomödie für Jugendliche
handelt. Doch um das erwachsene Publikum zu überzeugen, hätten die Charaktere besser ausgearbeitet und
die Themen Liebe und Treulosigkeit etwas schärfer gezeichnet werden müssen. Es scheint nämlich, dass "Changing Partners"
tatsächlich etwas aussagen wollte, nur geht der Regisseur dabei zu unstrukturiert vor. Das Finale, in dem sich dann
eben alles auflöst, wird dann auch noch unnötig klischeehaft präsentiert, und so bleiben nur die letzten Bilder, die
den Zuschauer ein wenig versöhnlich stimmen können. Hier bekommt der Film eine bittersüße Note, die ihm sehr gut
bekommt und erwachsen wirken lässt. Allerdings hätte der gesamte Film dieses Gefühl vermitteln müssen, um den
Zuschauer überzeugen zu können. So bleibt eben nur eine unbedeutenede Romantik-Komödie für Erwachsene.