Story: Toru (Hayato Ichihara) ist ein typischer perspektivenloser Jugendlicher, der eines Tages von dem
Mädchen Nagisa (Ayumi Ito) vor dem Ertrinken gerettet wird. Zusammen mit seinen Kumpels Akira (Tasuku Emoto) und
Tetsuo (Yuta Hiraoka) wird Toru von der jungenhaften Yui (Mao Inoue) zu einem Konzert der lokalen Hip-Hop Band
"Workaholic" eingeladen. Die Jungs erwarten dort ein paar Mädchen zu treffen, doch nach dem Konzert haben sie noch
eine viele bessere Idee. Sie wollen selbst eine Hip-Hop Band gründen um an Mädchen ranzukommen. Dafür müssen sie
jedoch erstmal Instrumente spielen lernen und vor allen Dingen ein paar gute Texte schreiben. Das alles erweist sich
allerdings schwieriger als erwartet. Ihr erster Auftritt verläuft dann auch nicht wirklich optimal...
Dennoch bekommen die drei weiterhin Unterstützung von Yui und später sogar ein wenig von ihren Vätern. Nur leider
scheint Toru zu blind zu sein um zu erkennen, dass Yui schon lange Gefühle für ihn hegt. Seine Angebetete, Nagisa,
dagegen ist im Moment zufälligerweise die Freundin des Bandleaders von "Workaholic". Außerdem zeichnet sich noch ein
anderes Liebesdreieck ab und darüberhinaus geht es mit der Band nicht wirklich zufriedenstellend voran...
Kritik: "Check it out, Yo!" ist eine typische japanische Teenie-Komödie, wie man sie schon ein paar mal gesehen
hat. Wirklich kreativ war man nicht, als man das Drehbuch schrieb, denn es geht wieder einmal um einen Haufen Jugendlicher,
die versuchen über Musik ihren Status der Loser abzulegen. Das alles funktionierte in Filmen wie "Swing Girls" viel
besser und war dazu noch witziger. Nichtsdestotrotz heißt das keineswegs, dass "Check it out, Yo!" schlecht ist.
Für jene die nach Genre-Futter suchen ist der Film genau das Richtige, zumal er weitaus besser oder zumindest
anspruchsvoller ist als die Standard Hollywood oder Korea Teenie-Komödie.
Im Laufe des Films hat man es wahrlich schwer nicht durcheinander zu kommen. Etliche Personen werden einem vorgestellt,
einer abgedrehter als der andere, und nur nach und nach beginnen wir zu begreifen, wer wie in Beziehung zu wem steht.
Doch eine der wirklichen Schwächen des Films ist, dass es anscheinend kein System im Werk gibt. Es gibt keinen
wirklichen durchgängigen roten Faden, oder besser auf den Punkt gebracht, die Szenen wirken alle irgendwie durcheinander
aneinandergereiht. Gut, das mag charakterisierend für solche Komödien sein, da so das Chaotische im Leben der Jugendlichen
besser zum Tragen kommt, doch oftmals verliert man einfach den Fokus. Interessanterweise funktionieren aber die
dramatischen Momente im Film recht gut, denn sie fügen sich nahtlos in den Rest ein, ohne dass es hier an manchen Stellen
zu einem Bruch kommen würde.
Eigentlich müsste man meinen, dass Hip-Hop im Vordergrund stehen würde, aber tatsächlich kommt dieser oftmals zu kurz. Was
nicht unbedingt schlecht ist, da man sich versucht auf das Wesentliche zu beschränken ohne allzu sehr in musikalische
Orgien abzudriften. Es dauert recht lange bis es überhaupt zum ersten musikalischen Einschub kommt. Bis auf das letzte
etwas ausführlichere Konzert ist es damit eigentlich auch schon getan. Von ein paar kleineren Rap-Einlagen abgesehen.
Grundlegend jeder Musikrichtung aufgeschlossen bin ich eigentlich eher weniger der Fan von Rap, doch wenn die Japaner
zum Mikrofon greifen, dann hört sich das alles eben etwas anders an als wir es gewohnt sind - und ich für meinen Teil
finde es nicht schlecht. Wie gesagt muss man aber keineswegs Musikfan sein um an "Check it out, Yo!" Spaß zu haben.
Leider ist es aber so, dass manche der musikalischen Einschübe ein wenig zu aufgesetzt wirken und auch die Darsteller
versuchen cooler zu sein als sie es tatsächlich sind. Klar war das zum Teil auch Absicht, da so der Humor des Films
besser zum Ausdruck gebracht wird, aber es bleibt doch Fakt, dass schlussendlich die Musik keine so gute Symbiose mit
dem Rest des Films eingehen will wie es eben bei dem schon erwähnten "Swing Girls" der Fall war.
Stellenweise ist Regisseur Rieko Miyamotos Debutfilm auch einfach zu vorhersehbar. Da wäre zum Beispiel das Liebesdreieck
- nein, eigentlich sind es zwei, die sich überschneiden - oder doch einfach die Charaktere und einige der Nebenhandlungen,
die man alle irgendwoher schon kennt. Von dem Vater, der mit seinem Schwiegersohn nicht klar kommt, bis zur Grundstory,
die einfach schon zu altbekannt ist, bekommt man hier stetig ein kleines Deja-vu. Die Jungs müssen in kürzester Zeit
ein paar Instrumente lernen, da sie sich schon für einen Auftritt angemeldet haben und schließlich muss das ganze in
einer Katastrophe enden. Sicherlich, der Zuschauer wird dabei dennoch seinen Spaß haben, aber ein bisschen mehr Ideen
hätten nicht geschadet.
Ein Lob muss man dem Drehbuchschreiber aber für das Ende geben, denn dieses fällt tatsächlich anders aus als erwartet und
wirkt zudem noch erstaunlich erwachsen.
Grundlegend lebt "Check it out, Yo!" eindeutig von seinen abgedrehten Charakteren und von denen gibt es einige. Am
herausstechendsten der Nebencharaktere ist mit Sicherheit der Sumo-Ringer Konishiki als Andy, der nicht nur mit seinen
Körperproportionen, sondern auch mit seinen Rap-Künsten zum Amüsement des Zuschauers beiträgt. Seine schwangere Ehefrau
outet sich als Groupie der Gruppe "Workaholic" und dann wäre da noch ein Lehrer, der immer wieder versucht über eine
Partnervermittlung eine Freundin zu finden und mit seinem Geist des "Nicht-Aufgebens" den drei Möchtegernmusikern
ungewollt ein Vorbild sein kann.
Hauptdarsteller Hayato Ichihara kann als Toru recht ordentliche Leistung abgeben, nur in den etwas ernsteren Momenten
kann er nicht immer 100 Prozent überzeugen. Die beiden anderen Jungs bleiben leider immer etwas flach, nur Yuta Hiraoka
("Swing Girls") kann gegen Ende etwas aufdrehen. Mao Inoue soll das jungenhafte Mädchen in der Gruppe darstellen, die
gerne mal ihre Fäuste (oder Füße) sprechen lässt und somit für einige gelungene Lacher verantwortlich ist. Allerdings
sieht sie einfach viel zu süß aus um als wirklich jungenhaft überzeugen zu können. Ayumi Ito darf als Freundin des
Leadsängers von Workaholic leider nur das sein: süß. Mehr nicht, denn ihrem Charakter fehlt es zu sehr an Tiefe.
Die Vielzahl an interessanten Charakteren und einige visionenartig gestaltete Einschübe können zum Lachen bringen.
Allerdings bleibt der Film stellenweise einfach zu inkonsistent. Wo genau will er hin? Einige Szenen wirken wie gesagt
sehr erwachsen und ernstzunehmen, wie z.B. die Unterhaltungen zwischen Vater und Sohn, doch schlussendlich scheint
"Check it out, Yo!" keinen anderen Anspruch an sich zu haben, als zu unterhalten. Das schafft er dann auch ganz gut,
auch wenn man sich manchmal schon auf den partyhaltigen Stil des Films und mancher Konzerteinschübe einlassen können
muss. Auch wenn der Film nichts Außergewöhnliches zu sein scheint, so kann man dennoch nicht leugnen, dass er mit
Herz gemacht wurde. Ein Blick kann sich also durchaus lohnen.