Story: Ti (Stephen Chow) ist ein armer chinesischer Arbeiter, der nach dem Tod seiner Frau seinen Sohn Dicky (Xu Jiao) alleine
großziehen muss. Die beiden leben in einem leerstehenden, heruntergekommenen Haus und Ti verdient sein Geld auf dem Bau. Trotz allem lässt
er es sich nicht nehmen, seinen Sohn auf eine private Schule zu schicken, damit dieser es später einmal weiter bringt als er. Doch Dicky wird von
seinen Mitschülern schickaniert, weil er immer schmutzig ist und kaputte Schuhe trägt. Eines Tages bringt Ti seinem Sohn vom Schrottplatz jedoch
etwas äußerst Merkwürdiges mit. Es könnte sich um einen Hunderoboter handeln oder um ein merkwürdiges Haustier von einer anderen Welt.
Jedenfalls besitzt es die Fähigkeit kaputte Dinge wieder zu reparieren. Dicky glaubt nun, dass alle seine Probleme gelöst sind, doch ganz so einfach
ist es nicht, denn die "Batterien" des vom Jungen getauften "CJ7" neigen sich langsam dem Ende...
Kritik: Stephen Chow ist eine jener wenigen Persönlichkeiten, die nicht mehr nur in Hong Kong einen Markennamen darstellen, sondern
auch im Ausland ein Garant für gute Unterhaltung sind. Das hat er selbstverständlich seinen Filmen "Shaolin Soccer" und "Kung Fu Hustle"
zu verdanken. "CJ7" wird daher eine große Enttäuschung für all jene sein, die vergleichbares Kino von Chow erwarten. Das liegt zum Großteil auch daran,
dass Chow in seinem neuesten Film weniger vor der Kamera steht und sich dafür mehr auf das Dahinter konzentriert. In wiefern das eine wirklich gute
Entscheidung war, ist fraglich, denn seine Fans werden seine spezielle Form des Slapstick-Humors vermissen. Ohne ihn ist es eben einfach nicht
dasselbe.
Auffällig ist außerdem, dass "CJ7" ein Film für die kleinen Erwachsenen bzw., wenn man etwas generöser sein will, ein Familienfilm ist. Drama
und Gefühle waren zwar schon immer in Chows Filmen präsent, aber die Form von Vater-Sohn-Beziehung, die wir hier zu sehen bekommen, arbeitet doch noch
einmal auf einem etwas anderem Niveau. Ein wirkliches Drama wird deshalb aus der Komödie noch lange nicht und leider ist Stephen Chow auch zu selten auf
dem Bildschirm zu sehen, als dass die Chemie zwischen ihm und Kleindarsteller Xu Jiao wirklich in dem Maße überzeugen könnte, wie es für einen Film
dieses Genres angemessen wäre, aber letztendlich will "CJ7" nichtsdestotrotz eine Komödie bleiben, die einfach gute Laune erzeugt. Dafür steht Chow
nun ein merkwürdiges, kleines, computeranimiertes Haustier zur Verfügung.
Die CGI-Effekte kann man als gelungen bezeichnen, sie sind aber zu jedem Zeitpunkt als solche zu erkennen. Ein bisschen problematisch ist das schon, denn
so wirkt CJ7 als sei es eine in den Film gezeichnete Comicfigur. Außerdem fällt auf, dass man ganz im asiatischen Pokemon-Wahn hier ein besonders
niedliches Exemplar schaffen wollte, dessen Merchandise-Produkte sich dann bei den Kleinen auch prima verkaufen können. Süße Grimassen und tapsige Bewegungen
dürfen daher natürlich nicht fehlen. Überraschend ist aber, dass an vielen Stellen sehr brutal mit dem armen Alien-Haustier umgegangen wird.
Es wird durch die Gegend geworfen, mit Werkzeug malträtiert und auf zahlreiche weitere erdenkliche Methoden misshandelt. Aber aus irgendeinem Grund
erfahren wir nie mehr über die Herkunft und die Natur dieses Wesens - oder Roboters.
Vielleicht ist es aber auch zu viel von einem Stephen Chow-Film verlangt, Sinn oder gar eine Botschaft zu erwarten? Warum ist Chow dann aber so bemüht zu
zeigen, dass es wichtig ist, auf seine Eltern zu hören, da diese doch nur das Beste für ihr Kind wollen? Trotz aller Versuche bleibt diese Komödie ein
unbeschwerter Streifen, der zwar den Look eines Hollywoodfilmes haben mag, aber für das westliche Publikum doch etwas zu gewöhnungsbedürftig sein wird.
Eine Fortsetzung von "Kung Fu Hustle" wäre kein Problem gewesen, aber ein kleines Alien mit besonderen Fähigkeiten und kleinen Kindern, die sich
benehmen, als wären sie ein Spiegelbild der Erwachsenenwelt? Das dürfte dann für manchen doch etwas zu viel des Guten sein. Wie gesagt, mit Ausnahme
der kleinen Zuschauer vielleicht.
Das alles wäre kein Problem, wenn wenigstens die Anzahl der Lacher stimmen würde. Traurigerweise hält sich diese aber in Grenzen. Wirklich laut
auflachen muss man außerdem an keiner Stelle. Der für Chow typische Humor ist zwar zu erkennen, aber vielleicht liegt es daran, dass diesmal nicht
er selbst ihn transportiert, der ihn so wenig erfolgreich macht. Er zieht auch vergleichsweise wenige andere Filme durch den Kakao, dafür aber
merkwürdigerweise sich selbst, was nicht so ganz passen mag. Denn sich über etwas lustig zu machen, das an sich bereits lustig war, funktioniert einfach
nicht. Am Ende ist "CJ7" ein unterhaltsamer Film für die ganze Familie, aber es fehlt ihm das spezielle Etwas und kurioserweise vor allem Stephen Chow.