Story: Junko Aoki (Akiko Yada) besitzt die übernatürliche Fähigkeit Dinge allein durch Gedankenkraft zum
Brennen zu bringen. Da sie diese Kraft nicht immer kontrollieren kann, führt sie ein zurückgezogenes Leben als
Außenseiterin.
Bei einer Firmenfeier lernt sie dann aber Tada Kazuki (Hideaki Ito) kennen und die beiden kommen sich
näher. Auch mit Tadas Schwester Yukie freundet sich Junko an.
Als Yukie auf ihrem Heimweg von einer Bande jugendlicher
Serienmörder umgebracht wird, die Polizei schon bald einen Verdächtigen hat, welcher aber wegen seines einflussreichen
Vaters wieder frei kommt, vertraut Junko Tada ihr Geheimnis an. Sie bietet Tada an, der von Rachegefühlen übermannt ist,
sich für ihn zu rächen. Dank ihrer Fähigkeiten wird es keine Beweise gegen sie geben und sie würden ungeschoren
davonkommen.
Tada kommen allerdings moralische Zweifel, während sich Junko nicht nur auf eigene Faust rächt, sondern
auch von einer Gruppe PSI-Begabter mit dem Namen "Guardian" aufgenommen wird, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit Hilfe
ihrer Kräfte, jene zu bestrafen, die die Lücken des Strafsystems zu nutzen wissen. Junko wird nun nicht nur von der
Polizei gejagt, sondern muss auch feststellen, dass die Ziele der "Guardian" ganz andere sind als sie vorgeben...
Kritik: "Cross Fire" ist eine willkommene Abwechslung zum japanischen Horrorfilm-Alltag. Hier wird nicht zum
tausendsten Mal die Geschichte des Geists mit den langen schwarzen Haaren aufgewärmt. Stattdessen wird mit großer
Sorgfalt eine schöne Story aufgebaut, die vor allem durch seine gut ausgearbeiteten Charaktere zu überzeugen weiß.
Genau genommen handelt es sich bei "Cross Fire" nicht wirklich um einen Horrorfilm, sondern eher um einen
Mystery-Thriller mit gutem Drama-Anteil und einer netten Liebesgeschichte. Dass dieser Genremix so gut funktioniert
ist hauptsächlich Regisseur Shusuke Kanekos Verdienst, auch wenn die tollen Schauspieler sicherlich ebenfalls
dazu beitragen. Mit sicherer Hand und einem Gespür für Charakterentwicklung und Storywendungen führt er uns durch den
Film und man mag gar nicht glauben, dass ausgerechnet er einige Jahre später die Fortsetzung zu "Azumi" in den Sand
setzen sollte.
Die Geschichte des Mädchens, das mit ihrem Willen Feuer erzeugen kann, ist zwar schon seit Stephen Kings "Firestarter"
bekannt, aber meiner Meinung nach, niemals so gut umgesetzt worden wie hier. Das liegt einfach daran, dass man sich
in "Cross Fire" die Mühe gemacht hat, Charaktere mit all ihren Eigenheiten zu zeichnen, die sich im Laufe
des Films tatsächlich auch weiterentwickeln. So ist es für den Zuschauer ein Leichtes sich mit Junko zu identifizieren
und mit ihr die Wut und Verzweiflung zu verspüren, die sie letztendlich zu ihren Taten treibt.
Akiko Yada gibt eine tolle Darstellung als Junko ab und überzeugt ebenso als anfänglich schüchternes Mädchen, sowie
als in Rage geratener Feuerteufel. Neben ihr können auch die anderen Darsteller auf ganzer Linie überzeugen. Besonders
hervorgehoben werden muss Kaori Momoi, die als leicht in die Jahre gekommene Detective Ishizu mit ihren Eigenheiten und
ihrem zynischen Humor für einige ziemlich lustige Szenen sorgt. Ihr Partner, der sie über Pyrokinese aufklärt und
einer der Gläubigen bzgl. übernatürlicher Fähigkeiten ist, erinnert stark an Fox Mulder aus "Akte X", zieht er doch den
selben Spott auf sich, wie eben jener. Noch dazu hat er als er jung war seinen Bruder aufgrund paranormaler
Phänomene verloren! Doch trotz all jener Anpielungen besitzt sein Charakter auch noch genügend eigene Kanten und Ecken,
die ihn vor der Betitelung einer billigen Kopie schützen. Der starke Mysterie-Anteil des Films lässt aber oft an eben
jene Hit-Serie aus den USA erinnern, was durchaus ein Lob ist.
Anfangs mag der Film billig produziert wirken, was einfach an dem schlecht gewähltem Videomaterial liegt, mit dem der
Film gedreht wurde.
Der Rest der Produktion belehrt aber eines besseren und weiß dieses kleine Manko in den Hintergrund zu stellen. Die
Actionsequenzen sind gut in Szene gesetzt, die Dialoge interessant, die Schnitte spannungsfördernd und auch auf einige
kleine Kunstgriffe, wie der Einsatz eines Camcorders um dokumentarische Atmosphäre an den Tatorten zu erzeugen, wird
nicht verzichtet.
Natürlich wäre es fatal gewesen, wenn die Feuereffekte in einem Film wie diesem lächerlich gewirkt hätten.
"Cross Fire" kann mit seinen Effekten allerdings ohne Probleme die meisten Hollywoodkracher in den Schatten stellen.
Die Mischung aus Computereffekten, guten alten FX-Effekten und Make-Up weiß zu jedem Zeitpunkt zu überzeugen. Das
Feuer sieht durchgängig lebendig und beeindruckend aus. Noch dazu hat man innovative Ideen mit eingebracht. So hat z.B.
die Szene, in der Junko ihren ersten Kuss hat und dabei Schneeflocken auf ihrem Hitzeschild verglühen, beinahe schon
poetischen Charakter. Neben jenen beeindruckenden Bildern, brennen, verglühen, verdampfen und explodieren natürlich
auch Menschen auf spektakuläre Art und Weise.
Abgesehen von den verschiedenen innovativen Feuerfähigkeiten, die Junko besitzt, gibt es auch noch andere übernatürliche Talente.
Ein Mitglied der "Guardian" kann Menschen durch Berührung zu Dingen zwingen und Kaori kann u.a. zu Anderen
telepathischen Kontakt aufnehmen, was dem Film noch mehr Farbe verleiht und ein wenig an "X-Men" erinnern lässt.
Neben
diesen Fantasie- und Mysteryelementen funktioniert der Film aber auch sehr gut als Drama über Junkos Ausgrenzung von
der Gesellschaft und ihren Rachegefühlen. Die kleine Liebesgeschichte weiß ebenfalls zu gefallen und so ist der
Showdown nicht nur im Wahrsten Sinne des Wortes ein "Feuerwerk" mit viel Action, sondern auch schönes Gefühlskino.
Die Story von "Cross Fire" ist interessant und bietet viele unerwartete Wendungen. Nach der eher langsamen Exposition
geht dann auch bald das Feuerwerk los und der Zuschauer ist gebannt an den Bildschirm gefesselt. Tolle Charaktere,
super Special Effects und schöne Action lassen mich den Film nicht nur Pyromanen "wärmstens" empfehlen!