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Original Title:
Kurozu zero

Japan 2007

Genre:
Action, Drama

Director:
Takashi Miike

Cast:
Shun Oguri
Takayuki Yamada
Kyosuke Yabe
Meisa Kuroki
Sansei Shiomi
Kenichi Endo
Shunsuke Daito
Goro Kishitani
Kaname Endo
Tsutomu Takahashi
Kenta Kiritani
Erina
Motoki Fukami
Suzunosuke
Hiroshi Watanabe
Sosuke Takaoka


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Crows Zero

Story: Genji Takaya (Shun Oguri) kommt an die Suzuran High School, an der die Lehrer nichts zu sagen haben und die Schüler sich in Gangs organisieren, deren Anführer danach streben alleinige Herrscher an der Schule zu werden. Genji hat sich dieses Ziel ebenfalls gesetzt, um seinen Vater, einen Yakuza-Boss, zu beeindrucken und eines Tages dessen Stelle einnehmen zu können. Doch der Machtkampf erweist sich für den Neuling als gar nicht so einfach, denn mit den Fäusten alleine kommt er nicht weiter. Der jetzige Beinahe-Boss der Schule ist Tamao Serizawa (Takayuki Yamada), der eine beeindruckende Heerschar von Untergebenen um sich gesammelt hat. Genji braucht also erstmal mehr Männer, weshalb er sich versucht den Respekt der anderen rivalisierenden Gangs zu verdienen und diese auf seine Seite zu bringen. Bei diesem schwierigen Unterfangen steht ihm Ken Katagiri (Kyosuke Yabe), ein Yakuza-Mitglied niedrigen Ranges, zur Seite und versorgt ihn mit den nötigen Tricks. Schon bald soll es zu einem alles entscheidenden Duell zwischen Genji und Tamao kommen...

Kritik: Takeshi Miike ist für seine verstörenden und gewaltätigen Filme bekannt, "Ichi - The Killer" ist nur einer von vielen. "Crows Zero" ist dagegen sein wahrscheinlich bis dato kommerziellster Film, der sich überdies auch noch einer Manga-Vorlage bedient, und somit alle Ingredienzen besitzt, um ein breitgefächertes Publikum anzusprechen. Etwas ungewöhnlich für Miike und gerade das ist auch der Grund, warum mich "Crows Zero" nicht wirklich überzeugen konnte, denn es fehlt hier einfach die Originalität. Klar, es gibt viel Style und coole Protagonisten, hier und da ein paar nette Gags, die eingestreut werden, aber alles in allem ist das nichts, was wir nicht schon in anderen High School Filmen gesehen werden. Denn die Schule als ein einziges Schlachtfeld darzustellen ist nicht wirklich etwas Neues. In Japan gibt es etliche Manga-Reihen, die sich mit dem Thema beschäftigen und die andauernden Prügeleien und die beinahe lächerliche Gewalt, die Miike in "Crows Zero" darstellt, erheben die Qualität des Films auch nicht wirklich über Durchschnitt.

Zugegeben, es gibt immer wieder einige Versuche die Charaktere etwas genauer auszuarbeiten, insbesondere betrifft das natürlich die Jungs um Genji, von denen einige wahrlich Anime-artige Charaktereigenschaften haben, trotzdem bleiben die Personen doch eher nur auf der Oberfläche ausgearbeitet. Des Weiteren mag es zwar sein, dass nicht nur Genji und seine Kameraden sympathisch dargestellt werden, sondern auch der "Bösewicht" Tamao, der stellenweise auf abgedrehte Weise lustig ist, aber diese positiven Aspekte verblassen recht schnell vor dem etwas zu stereotypen Hintergrund einer Schule, an der Lehrer und Prüfungen das geringste Problem darstellen, sondern Respekt vor den Mitschüler zum Überleben dazugehört, der sich natürlich mit roher Gewalt verdient werden muss. Die etlichen Prügeleien wiederholen sich einmal zu oft und scheinen irgendwann auch einfach etwas unnütz in den Film geworfen.

Der Film basiert auf der etwas ernsteren Manga-Serie "Crows" von Takahashi Hiroshi und ich muss zugeben, dass ich vorher noch nichts von dieser gehört hatte. Dementsprechend konnte ich mich auch nicht wirklich für den Film begeistern. Irgendwo gibt es auch in der Filmadaption ein paar ernstere oder dramatischere Töne, die beleuchten, wie verloren sich die Schüler eigentlich fühlen und es wird auch mit Sicherheit genügend Interpretationen geben, die klären warum diese sich ständig in Prügeleien über den Bildschirm bewegen müssen, aber das Drama kommt einfach zu kurz, um dem Film eine wirklich interessante Geschichte gutschreiben zu können. Überdies glaubt man oft einzelne Episoden vor sich zu haben, die komprimiert in einen Film geworfen wurden, was natürlich nicht klappen kann. In einer Serie hätte Miike wahrscheinlich mehr Raum gehabt auch die weicheren Seiten der Charaktere zu zeigen, von denen wir immerhin einige angedeutet bekommen, und auch das Drama, das in den einzelnen Charakteren steckt, hätte besser transportiert werden können.

"Crows Zero" bleibt damit ein stylisher Film, dem es an Inhalt mangelt. Die Schuluniformen sind nur ein Beispiel für den hohen Wert, der auf Stil gelegt wird. Das Schulgebäude mit seinen diversen Graffiti-Schriftzügen, als auch die restlichen Sets wirken alle sehr stimmig und geben dem Film zuweilen einen ernsten und beinahe düsteren Ton. Dem entgegen steht natürlich der Humor, der immer wieder auf trockene Weise von den Personen übermittelt wird. Manchmal können die Sprüche recht derb sein, an anderer Stelle bekommen wir auf beste Manga-Art menschlich Bowling-Pins präsentiert, die Tamao mal so nebenbei mit einer gigantischen Kugel wegkickt. Nein, ernst darf man diesen Film wirklich nicht nehmen, Miike will einfach nur unterhalten. Wie gut ihm das gelingt, bleibt allerdings fraglich, da mir der Zugang zu den Charakteren irgendwie verwehrt geblieben ist. Tamao und einige der Nebencharaktere sind noch am interessantesten, Genji selbst nimmt sich und alles andere einfach zu ernst, um wirklich vollständig die Sympathien des Zuschauers für sich gewinnen zu können.

Takashi Miike peppt sein Werk mit einigen filmischen Spielereien und Effekten auf, wie man sie in einem Manga erwarten würde und auch der rockig-punkige Soundtrack tut sein Übriges um beim Zuschauer das Testosteron durch die Adern hämmern zu lassen. Und genau dabei geht es bei "Crows Zero": Testosteronhaltige Action, zwischen den Schlägerein mal eine coole Pose einnehmen und dann weiter prügeln. Wie gesagt sind die Actionszenen auch gar nicht schlecht geworden, selbst beim Zuschauen tun sie manchmal weh, aber irgendwann hat man einfach genug von ihnen gesehen. Ein etwas stilleres und bedeutsameres Werk wäre wünschenswert gewesen, in dem die Probleme der Schüler etwas deutlicher und vielleicht auch zu Teilen ernster bearbeitet worden wären, denn so bleibt Miikes Werk einfach ein lauter, kommerzieller Film, der mit seinem Coolheitsfaktor gute Abendunterhaltung bieten soll. Für mich konnte er das nicht schaffen, doch ich weiß, dass ich mit dieser Meinung nicht die breite Mehrheit vertrete. Die Sichtung einer alternativen Kritik ist deshalb vielleicht ganz ratsam.

(Autor: Manfred Selzer)
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Herzlichen Dank an Splendids Amazia Label für die freundliche Bereitstellung des Rezensionmaterials.


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