Story: Detective Jae-hwan (Oh Dae-hwan) jagt den Killer Jin-hyeok (Jang Dong-yoon). Dieser arbeitet mit einigen Komplizen zusammen und tötet seine Opfer, während er seine Taten ins Internet stellt. Es braucht einige Zeit, bis die Polizei über die Veröffentlichungen im Dark Web Informationen über seinen Aufenthaltsort erlangt. Allerdings wird bei der versuchten Festnahme Jae-hwans Partner getötet. Jin-hyeok entkommt und es dauert Jahre, bis sich die nächste Chance ergibt, ihn festzunehmen. Bei jener Flucht durch einen Wald wird Jin-hyeok jedoch von Jae-hwan eine Böschung hinuntergerissen. Jae-hwans Kollegen können weder den Detective noch den Killer ausfindig machen. Eine groß angelegte Suchaktion muss letzten Endes erfolglos beendet werden, doch einige Wochen später taucht der Detective mit Jin-hyeok in einem Wagen auf, den er vor der Polizeistation in eine Barrikade fährt. Der Detective hat einige Erinnerungen verloren und Jin-hyeok wacht im Krankenhaus auf. Allerdings ist er nicht der Killer, sondern Jae-hwan. Er weiß nicht wie, aber irgendwie hat es der Killer geschafft, mit ihm den Körper zu tauschen. Er erzählt seinem Partner Min-seong (Jang Jae-ho) davon, doch hält dieser das Ganze bloß für einen schlechten Scherz. Nach einer Weile kommen Min-seong aber Zweifel, ob an der Sache vielleicht nicht doch etwas Wahres dran ist. Denn Jin-hyeok weiß Dinge, die nur der Detective wissen dürfte...
Review: Das erste, was einem an "Devils" auffällt, ist der hohe Gewaltgrad. Kein Wunder, geht es doch um Snuff-Filme und einen gnadenlosen Serienkiller, der seine Opfer gerne quält. Während die Gewalt omnipräsent ist, wirkt sie trotz einiger Szenen, die einen eisernen Magen verlangen, nicht übertrieben. Sie hat schlicht ihren Platz in der grausamen, düsteren Welt von "Devils". Schließlich kommt aber der Aspekt des Körpertausches hinzu, der eindeutig an "Face/Off" erinnert. Während das die Geschichte äußerst absurd werden lässt, hat man dennoch eine Stimme im Kopf, die einem sagt, dass man dem Film eine Chance geben sollte. Schließlich ist auch John Woos Ausflug nach Amerika einer der unterhaltsamsten Actionfilme der 90er gewesen. Und tatsächlich macht es einem "Devils" leicht, am Ball zu bleiben, da stets alles in Bewegung bleibt und der Film sogar versucht, einige Motive einzubringen, die zum Nachdenken anregen. Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten...
Man mag sich zwar schnell auf die abgedrehte Geschichte einlassen, aber ab einem bestimmten Punkt gibt es dann eine Wendung, die durchaus etwas frischen Wind reinbringt, aber vor allem auch recht abstrus ist. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob man damit leben kann. Wer schon den Körpertausch geschluckt hat, wird aber auch mit der vermeintlich "logischen" Auflösung leben können. Es schadet dem Streifen auch nicht, dass er durchgehend unterhaltsam ist und sich um Rache, aber auch Verbrechen und Strafe dreht. Wozu das den Detective bringt, lässt dann auch die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmen. An ein paar Stellen bekommt man sogar den Eindruck als wollte Regisseur und Drehbuchschreiber Kim Jae-hoon in seinem Debüt philosophische Töne anklingen lassen. Doch übernimmt er sich damit einfach schon deshalb, weil das Tempo des Films gar keine Gelegenheit für Reflektion übrig lässt.
Die Bilder sind sehr düster gehalten und zeichnen eine nihilistische Welt, sodass man sich fragen muss, wie weit der Detective gehen wird, um seine Familie zu schützen. Des Weiteren gibt es auch einige Folterszenen, in denen sich wiederum der Zuschauer fragen muss, ob man wirklich Mitleid mit dem Opfer haben muss, das anderen bereits Gleiches angetan hat, oder sogar Genugtuung verspüren darf. Jang Dong-yoon, der hauptsächlich aus Dramaserien oder "Project Wolf Hunting" bekannt sein dürfte, darf den etwas extrovertierteren Part spielen. Oh Dae-hwan, normalerweise in Nebenrollen wie in "Deliver Us From Evil" zu sehen, ist dagegen etwas subtiler in seiner Darstellung, aber beide Schauspieler tragen den Film mit Elan und haben ein paar starke Szenen. Das fällt auch deshalb besonders auf, weil es ein paar kleine Nebenrollen gibt, in denen die darstellerische Leistung eher unter Mittelmaß bleibt.
Es gibt auch anderweitig immer wieder ein paar Elemente, die zeigen, dass "Devils" kein hochgradig produziertes Werk ist. Das fällt besonders beim Ende auf, das irgendwie etwas plötzlich eintritt und recht eigenartig umgesetzt ist, sowie beim Soundtrack, der nicht immer zu hundert Prozent passt und manchmal an einen Horrorfilm erinnert. Weiterhin gibt es ein paar Logikfehler, die eigentlich schon fast unfreiwillig komisch sind. Die Familie des Detectives erkennt nicht, dass es sich gar nicht um Jae-hwan handelt (genau genommen gibt es dafür sogar eine Erklärung...), während ein Gangster Jin-hyeok augenblicklich als Betrüger entlarvt und ihn attackiert - wobei man sich fragen muss, wen er dann glaubt, vor sich zu haben. Einen Zwilling? Es gibt auf jeden Fall einige recht merkwürdige Szenen, von denen wie gesagt auch das Finale und wie sich dieses entwickelt, nicht verschont bleibt. Das gibt dem ansonsten spannend umgesetzten Thriller einen unnötig billigen Anstrich.
Etwas schwer zu verdauen, ist auch die bereits angeschnittene Wendung, die eine längere Rückblende erforderlich macht. Oder der Partner, der Jin-hyeok plötzlich doch glaubt, dass er sein Kollege ist. Wer sich aber auf all das einlässt, bekommt einen düsteren Thriller, der kaum eine ruhige Minute bietet. Gerade die Geschichte, absurd wie sie auch sein mag und darf (!), hätte aber noch ein wenig Feinschliff nötig gehabt. Zum Ende hin bekommt man das Gefühl, als hätte der Regisseur nicht mehr die volle Kontrolle über die Handlung gehabt. Leider kann man auch nicht übersehen, dass "Devils" zwar einiges an Potential in sich beherbergt, davon aber nur ein Bruchteil realisiert wurde. Trotz allem ist es nett, endlich mal wieder einen düsteren Thriller aus Korea zu bekommen, der gut unterhalten kann, wenn man darüber hinwegsieht, dass er mehr sein wollte und auch hätte sein können.