Story: Bei einem Schulausflug nach Kyoto entgleist der Zug, in dem sich auch Teru (Satoshi Tsumabuki) befindet.
Als dieser wieder zu sich kommt muss er herausfinden, dass er, sowie Ako (Sayaka) und Nobuo (Takayuki Yamada) die
einzigen Überlebenden sind. Teru will so schnell wie möglich aus dem eingestürzten Tunnel und zurück nach Hause, doch
Nobuo, der mittlerweile durch die Katastrophe verrückt geworden ist, möchte dies verhindern.
Zusammen mit Ako schafft
Teru es jedoch wieder zurück an die Oberfläche zu gelangen. Doch hier wartet der nächste Schock auf sie: Zerstörte
Häuser, verbrannte Leichen und alles bedeckt von einer riesigen Ascheschicht, die unaufhörlich von dem verdunkelten
Himmel fallend, zunimmt.
Die letzten Überlebenden der Katastrophe scheinen verrückt geworden zu sein und sich
gegenseitig umzubringen. Für Teru und Ako beginnt ein Kampf ums Überleben...
Kritik: Post-apokalyptische Filme sind so eine Sache. Obwohl mir das Genre eigentlich ganz gut gefällt, gibt es
doch gerade hier einige Beispiele für stellenweise richtig langweilige Filme. "Dragonhead" gehört zum Glück nicht in
diese Kategorie. Das liegt daran, dass der Film sehr viel Wert auf das legt, worauf jeder Katastrophenfilm achten sollte:
die Atmosphäre. Diese ist nämlich die ganz große Stärke von "Dragonhead". Selten hat man einen bedrückenderen und
düstereren Film dieser Thematik gesehen.
Schon während der ersten halben Stunde, die der Film eigentlich nur in einem
Tunnel spielt, ist alles sehr klaustrophobisch und düster. Auf beeindruckende Art werden so die drei Hauptprotagonisten
vorgestellt und der Wahnsinn findet in Nobuo verkörpert, schonmal einen Vorgeschmack auf das, was noch kommt.
Doch der eigentliche Film startet, als Teru und Ako an die Oberfläche gelangen und die Welt in Trümmern vorfinden.
Man sieht nicht alle Tage visuell so beeindruckendes. Hochhäuser in Trümmern, gestapelte verkohlte Leichen und
unentwegt fällt Asche vom Himmel, die jegliche Geräusche und Gefühle erstickt. Die Leere, die man mit den beiden
Protagonisten fühlt, als diesen so langsam klar wird, dass es überall auf der Welt so aussieht, nimmt einem kurz
die Fähigkeit irgendetwas Anderes fühlen zu können.
Gerade die Effekte sind es die dem Film den besonderen düster-realistischen Flair geben. Man ertappt sich sogar bei dem
Gedanken vielleicht mal ans Fenster zu gehen und zu schauen, ob draußen vielleicht nicht wirklich alles von einer
riesigen Schicht Asche bedeckt ist. Die Arbeit, die man sich gemacht hat um Tokyo so aussehen zu lassen, wie es in
"Dragonhead" aussieht muss enorm gewesen sein und dennoch verschwendet man während des Films keinen Gedanken an
die Special Effects, so realistisch sieht alles aus. Gleichzeitig hat man dem Bild des Films als Effekt einen durchweg
grobkörnigen Touch gegeben, der sehr zur Atmosphäre beiträgt.
Ebenso fesselnd als auch simpel ist der Plot. Was genau ist passiert? Warum werden die restlichen Überlebenden
wahnsinnig und töten sich gegenseitig? Auch wenn am Ende nicht alle Fragen beantwortet werden, was einige
enttäuschen mag, so ist man dennoch die ganze Zeit wissbegierig, wie es denn weitergeht.
Die beiden Hauptdarsteller
sind glücklich gewählt und schaffen es trotz ihrer Verzweiflung, die Hoffnung aufrecht zu erhalten, und machen
die Düsternis so noch einigermaßen ertragbar.
Eine der Schwächen des Films ist, dass es oftmals einige etwas langatmigere Szenen gibt, in denen durch die Überreste der
Stadt und die Asche gewatet wird, ohne dass ein Wort gesagt wird. Das trägt zwar auch dazu bei, dass man sich besser
in die Charaktere und die allgegenwärtige Monotonie versetzt fühlt, ist aber andererseits wie gesagt auch manchmal
etwas langweilig. Die wenigen Dialoge, die geführt werden, schaffen es aber dennoch die Spannung zu erhalten und den
Plot voranzubringen. Außerdem gibt es einige verstörende Bilder und philosophische Gedanken, die der Film vermittelt,
und die zum Nachdenken anregen.
"Dragonhead" basiert auf einem japanischen Comic und auch der Film legt auf Visualität großen Wert. Die beeindruckenden
Bilder sind es auch, die den Film letztendlich aus der Masse anderer Filme der Art deutlich hervorstechen lässt.
Sicherlich, als Film hat "Dragonhead" seine Schwächen, dennoch werden seine Bilder einem noch einige Tage später im Kopf
herumspuken, und das macht ihn auf jeden Fall sehenswert.