Story: Ching Wan (Damian Lau) hat seit einigen Jahren die Kampfkünste der Shaolin gelernt und möchte nun
herausfinden wie gut er wirklich ist. Allerdings ist er niemand, der sich gerne in unnötige Kämpfe verstricken lässt und
so kommt es ihm sehr gelegen, dass ihm ein äußerst bedeutsames Turnier bevorsteht, bei dem er als Representant für
China gegen den Japaner Hashimoto (Norman Chu) antreten soll. Ziel dieses Turniers ist es herauszufinden, welches
Land die bessere Kampfkunst über die Jahre entwickelt hat.
Hashimoto selbst ist zwar ein ehrenvoller Mann, der mit diesem Kampf den letzten Willen seines Meisters erfüllen will,
doch er bekommt den undurchschaubaren Kenji (Eddy Ko) an seine Seite gestellt, der schon bald ganz eigene Pläne zu
verfolgen scheint. Japanische Kämpfer stehlen geheime Kampfkunstschriftrollen aus den chinesischen Tempeln und
attackieren überdies auch noch Ching Wan. Aber was genau beabsichtigen sie damit? Hat etwa der lokale Lord etwas
damit zu tun? Warum hilft dann jedoch dessen Tochter Sheng Nan (Flora Cheung) Ching Wan?
Die Antworten auf diese Fragen erwarten Ching Wan noch vor dem letzten unausweichlichen Duell...
Kritik: "Duel to the Death" wird von vielen als einer der letzten großen Old School Martial Arts Filme angepriesen.
Gleichzeitig ist der Film auch das Regiedebut von Ching Siu-Tung, der mit seiner "A Chinese Ghost Story"-Trilogie oder
als Kampfchoreograph für Blockbuster wie "Hero" noch einige Berühmtheit erlangen sollte.
Tatsächlich bietet Chings Werk alles was das Martial-Arts Herz begehrt. Eine typische Story, die durch Verrat,
Verschwörungen und viel Ehrsinn geprägt ist, und überdies gibt es natürlich auch etliche schön anzusehende Kämpfe.
Wer die guten alten Kung Fu/Wuxia Filme zu schätzen weiß und auch dem dazugehörigem Wire-Fu, außerdem ein wenig Fantasy
nicht abgeneigt ist, ist hier genau richtig aufgehoben.
Eine der Schwächen des Films ist wie nicht anders zu erwarten die altbekannte Story. Wieder einmal werden die Japaner
als böse Rasse dargestellt, auch wenn Hashimoto dem ganzen noch ein wenig mehr Tiefgang verleihen kann und sein
Charakter mit seinem ehrenhaften Verhalten durchaus an einigen Stellen die Sympathien des Zuschauers gewinnen kann.
Doch alles in allem werden die Japaner als hinterhältige Ninjas dargestellt, die einerseits von Ehre reden und davon
diese bis zum Tod zu verteidigen und andererseits dann geheime Dokumente stehlen und sich an dem Wissen anderer bereichern
wollen. Dieses Bild, das die Chinesen von den Japanern haben ist nur allzu bekannt.
Schön ist jedoch, dass es noch einige gute Twists im Verlauf des Films gibt. Manche Handlungen oder Motivationen
der Charaktere mögen zwar nicht immer nachvollziehbar sein, aber so kennen wir das von Wuxia-Filmen eben kaum anders.
Die einzelnen Personen sind ganz nett gestaltet und wie gesagt kann gerade Hashimoto eine gewisse Komplexität an den
Tag legen. Norman Chu kann eigentlich immer recht überzeugend sein und stiehlt somit Damian Lau, der seinen Gegenspieler
der guten Seite darstellt, oft die Show. Eigentlich ist Hashimoto nämlich nicht der typische Bösewicht und so ist es
auch nicht verwunderlich, wenn die beiden Kontrahenten im Film dann auch mal vorübergehend auf der selben Seite kämpfen.
Umso frustrierender ist es dann, wenn es am Ende dennoch zum Kampf zwischen Ching Wan und Hashimoto kommt. Irgendwie
gibt es keinen wirklichen Anlass mehr dafür und auch die Motivationen oder Ehrvorstellungen können einen einfach nicht
von der Notwendigkeit dieses Kampfes überzeugen. Sicher, es war stückweit auch Absicht des Drehbuchautors die Sinnlosigkeit
des letzten Kampfs in den Vordergrund zu stellen, aber es funktioniert einfach nicht so, wie es gedacht war.
Ching Siu-Tung weiß einfach wie man Kämpfe choreographiert. Schöne Schwert-Fights lassen das Martial-Arts Herz höher
schlagen und gerade die Fights "Katana gegen Wushu-Schwert" können gefallen. Leider würzt Ching seine Kämpfe aber mit
zu viel Herumgespringe und Wire-Fu. Zumindest was meinen Geschmack angeht... Außerdem stören die schnellen Schnitte
oft etwas. Dafür entschädigt dann aber, dass der Film durchaus recht brutal sein kann. Hier werden öfters einmal
Körperteile abgeschlagen oder ein scheinbar leblos aufgespießter Kopf auf einem Ast lässt noch seine letzten Worte
verklingen.
Womit wir beim nächsten Thema wären, denn "Duel to the Death" ist weitaus Fantasy-haltiger als man es anfangs erwarten
würden. Ninjas können sich wir durch Magie in Luft auflösen, sich Power Rangers-artig in einen Riesen-Ninja verwandeln
(eine merkwürdige Szene) oder fliegen mit selbstgebastelten Segeldrachen durch die Lüfte. Ein paar der Special Effects
sind für die damaligen Verhältnisse sogar ziemlich gut geworden, doch gebe es da nicht die schönen Sets und Hintergründe
hätte das alles schnell etwas komisch wirken können.
In "Duel to the Death" geht es um den Weg des Kriegers und die Ehre. Einige Nebencharaktere tragen noch ein wenig zur
ansonsten typischen Story bei, so dass auch Flora Cheung als Sheng Nan mehr sein darf, als nur die hübsche Dreingabe -
wenn auch nicht viel mehr. Natürlich wird sie wie es nun einmal sein muss in solchen Filmen, aus welchen Gründen auch
immer lange Zeit für einen Mann gehalten. Auch ansonsten wird man sich in Chings Film schnell heimisch fühlen, wenn
man auf der Suche nach guten alten Wuxia Filmen ist. Nur die Musik, obwohl oft sehr passend, kann an manchen Stellen mit
ihrem Synthesizer-Sound recht nerven.
"Duel to the Death" wird niemals wirklich langweilig und gerade gegen Ende wird die Spannung und Action noch einmal
deutlich aufgebaut. So muss es sein. Der letzte Kampf erweist sich als besonders blutig und schlussendlich zeigt Regisseur
Ching Siu-Tung schon hier mit einigen schönen Aufnahmen einiges von seiner Klasse. Es ist immer schwierig Filme wie diesen
von einem heutigen Standpunkt aus zu betrachten, besonders wenn der Film gedreht wurde, als man gerade erst geboren war.
Man hat dann einfach einen anderen Zugang zu solchen Filmen. Nichtsdestotrotz ist mir vollkommen klar, warum "Duel to
the Death" einer der letzten Klassiker des Genres ist. Fans sollten sich den Film jedenfalls auf keinen Fall entgehen
lassen!