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Original Title:
Fireball

Thailand 2009

Genre:
Action, Drama

Director:
Thanakorn Pongsuwan

Cast:
Preeti Barameeanat
9 Million Sam
Khanutra Chuchuaysuwan
Kumpanat Oungsoongnern
Phutharit Prombandal
Arucha Tosawat
Kannut Samerjai
Anuwat Saejao


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Fireball

Story: Tan (Preeti Barameeanat) kommt aus dem Gefängnis, weil jemand eine große Summe Geld für ihn gezahlt hat. Auf freiem Fuß besucht er als erstes seinen Bruder Tai und findet diesen im Koma liegend. Tais Freundin Pang (Khanutra Chuchuaysuwan) klärt ihn darüber auf, dass Tai in irgendwelche illegalen Machenschaften verstrickt war, um das Geld für Tans Freilassung zusammen zu bekommen. Er hat zwar behauptet, dass er Basketball spielen würde, kam aber immer mit schweren Verletzungen nach Hause. Tan beschließt, herauszufinden, wer seinen Bruder so übel zugerichtet hat und gerät schließlich in eine merkwürdige mafiartig strukturierte Gesellschaft, die ihr Geld mit einem Spiel namens "Fireball" verdient. Eine Mischung aus Kampfsport und Basketball. Tai nimmt die Identität seines Bruders an und arbeitet für Unterboss Den (Phutharit Prombandal), welcher ein Team aus Tai, Zing (9 Million Sam), Muk (Kumpanat Oungsoongnern), IQ (Kannut Samerjai) und K (Anuwat Saejao) zusammenstellt. Die Spiele sind tödlich, da es kaum Regeln gibt und die internen Machtkämpfe der Bosse der verschiedenen Mannschaften sind ein weiteres Hindernis auf Tais Suche nach dem Mann, der seinen Bruder zusammengeschlagen hat.

Kritik: "Fireball" ist einer jener Filme, die nichts versprechen und genau das halten. Man braucht nur kurz in den Film reinzuschauen, um zu wissen, dass es sich hier um eine B-Movie-Produktion handelt. Wer denkt, dass er Kampfkunst auf dem Niveau von "Ong Bak" präsentiert bekommt, der wird sicherlich enttäuscht werden, alle anderen können hier jedoch adrenalingeladene und schnelle Action erwarten, die zum Teil eben auch Spaß machen kann, auch wenn man deshalb irgendwie ein schlechtes Gewissen hat. Wirklich ausgefeilt ist "Fireball" nämlich nicht. Trotzdem überraschen einige ernst zu nehmende Ambitionen des Regisseurs, so bekommt jeder der Charaktere eine kurze Geschichte spendiert und damit mehr Plastizität als man es für möglich gehalten hätte. Dass das immer noch nicht viel ist, ist selbstverständlich klar, aber das ist eben das Gute, wenn man gar nichts erwartet: Man kann nur positiv überrascht werden.

Die Geschichte ist nicht innovativ. Es gibt zwar nicht direkt Kämpfe bis zum Tod in einem Käfig, auf die reiche Schaulustige wetten, aber ein brutales Spiel in eben einem solchen Käfig, das so wenige Regeln kennt, dass es eigentlich ein free-for-all Kampf ist. Oder besser gesagt ein Team-Fight. Stellenweise ist die Mischung aus Basketball und Kampfsport sogar recht ansehlich geworden. Darüber hinaus kann beeindrucken, dass jeder Spieler aus einem anderen Gebiet kommt und damit unterschiedliche Elemente in das Spiel einbringt. Da wäre ein Parkour-Läufer, ein Football-Spieler, ein Basketballer oder eben ein Muay Thai Kämpfer. 9 Million Sam (heutzutage ist wohl alles als Künstlername erlaubt...) kann hierbei am meisten beeindrucken, da er der einzige im Film zu sein scheint, der eine richtige Kampfkunst-Ausbildung genossen hat, und das sieht man. Er hat einige schönes Moves drauf und man darf gespannt sein, ob er in zukünftigen Filmen nicht vielleicht auch etwas mehr davon zeigen darf.

Die verschiedenen Matches stellen die Highlights des Films dar, dabei werden jedoch auch einige Klischees abgedeckt, wie z.B. ein Spiel im strömenden Regen oder eines am Hafen. Die Action ist dabei zu jeder Zeit recht brutal und schnell. Das liegt zum Großteil aber auch an der hektischen Kameraführung und den schnellen Schnitten. Hier müssen dann aber auch ein paar Worte der Kritik verloren werden. Manchmal ist die Kamera so verwackelt, dass man nur die Hälfte der Action richtig mitbekommt, vieles bleibt nur zu erahnen. Einige Szenen sind auch eindeutig mit Seilen gedreht worden, was dem harten Actionkern solcher Filme etwas abträglich ist. Bald haben sich aber die schnell zusammengeschnittenen Bilder als zum Stil des Films gehörend durchgesetzt und man gewöhnt sich irgendwann daran. Wirklich großartige Action darf man eben deswegen aber nicht erwarten. Die wenigen wirklichen beeindruckenden Szenen sind einfach nicht angemessen eingefangen worden. Interessanterweise stellt deswegen ein Wettrennen der Spieler durch ein Hochhaus und über mehrere Dächer das heimliche Highlight des Films dar, vor allem da hier auch der Humor in dem ansonsten ziemlich ernsten Film nicht zu kurz kommt.

Wie schon angesprochen gibt es auch einige ruhigere Szenen, in denen das Drama der Charaktere im Vordergrund steht. Diese Momente stören gar nicht mal und die Schauspieler geben mehr oder wenig durchwegs überzeugende Darstellungen ab. Das ist mehr, als man in solchen Actionstreifen normalerweise erwarten darf. Tatsächlich sind viele der Nebencharaktere sogar recht charismatisch, doch ihre kleinen Tragödien wiederholen sich dann im Endeffekt doch nur und unterscheiden sich lediglich in belanglosen Details, sodass man das Gefühl hat, eigentlich nur ein paar Lückenfüller zwischen der eigentlichen Action präsentiert zu bekommen. Ein Problem ist außerdem, wie sich gerade im Showdown zeigt, dass die Einführung des Bösewichts etwas zu kurz geraten ist. Der Zuschauer kann keinen richtigen Hass auf ihn entwickeln und die Emotionen bleiben so insgesamt auf der Strecke. Trotzdem bleibt zu loben, dass es Regisseur Thanakorn Pongsuwan ("Opapatika") wenigstens versucht hat, mit Tai und Pang etwas mehr Substanz in das "Drama" im Film zu bringen.

"Fireball" macht erstaunlicherweise einige Dinge richtig. Die Action ist schnell und hart, die Charaktere haben ein paar Ecken und Kanten und irgendwie will der Film natürlich an "Bloodsport" und Co. erinnern. Das gelingt ihm auch recht gut. Die Regie ist sauber, wirkt dagegen aber gerade in den Actionszenen schmutzig, so wie es sein sollte, und der Soundtrack zum Film ist auch außergewöhnlich ordentlich geworden. Wäre "Fireball" nicht so teilweise unüberlegt zusammengeschnitten worden und hätten noch ein paar zusätzliche Szenen die Beziehungen der einzelnene Charaktere genauer ausgearbeitet, würde man nicht so ein schlechtes Gewissen dabei haben, von diesem Actionstreifen unterhalten zu werden. So bleibt alles leider ein bisschen zu sehr B-Movie und gerade die hektische Kameraführung während der Actionszenen, durch die man aber zugegebenermaßen immer das Gefühl hat, mitten im Spiel zu sein, zieht einiges von der Wertung ab. Mittelmäßiges Action-Kino für Fans des Genres. Ein Prequel soll in Planung sein und vielleicht werden da ja einige Kinderkrankheiten ausgemerzt.

(Autor: Manfred Selzer)
rating



Herzlichen Dank an Splendids Amazia Label für die freundliche Bereitstellung des Rezensionmaterials.


Anmerkung zur DVD-Version von Splendid: Im Showdown wurden ein paar kleinere besonders brutale Szenen herausgeschnitten. Ansonsten sind allerdings keine Kürzungen aufgefallen.



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