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Fish Story - Filmposter
Original Title:
Fisshu sutôrî

Japan 2009

Genre:
Mystery, Comedy, Drama

Director:
Yoshihiro Nakamura

Cast:
Atsushi Ito
Kengo Kora
Mikako Tabe
Mirai Moriyama
Gaku Hamada
Nao Omori
Kiyohiko Shibukawa
Toshimitsu Okawa
Takashi Yamanaka
Kenjiro Ishimaru


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Fish Story

Story: Es ist das Jahr 2012 und die Welt steht vor dem Abgrund. Ein Meteor wird in wenigen Stunden auf die Erde schlagen. Jegliche Versuche ihn zuvor zu sprengen sind misslungen. Auch ganz Japan ist evakuiert. Nur ein älterer Mann schlendert durch die Straßen und findet in einem Plattenladen zwei Männer vor, die unbeeindruckt von der bevorstehenden Katastrophe Musik hören. Als der Shop-Besitzer (Nao Omori) eine Platte einer Punk-Band mit dem Namen Gekirin hervorholt und ihren Song "Fish Story" abspielt, erklärt er, dass dieses Lied den Tag retten wird.
Mit der Geschichte um die Punk-Band angeführt von Shigeki (Atsushi Ito) und dem Sänger Goro (Kengo Kora) scheinen in späteren Jahren auch der Student Masashi (Gaku Hamada), der von einer rätselhaften Pause in dem Lied hört, und das Schulmädchen Masami (Mikako Tabe), die auf einem Schiff einschläft und daher noch an Bord ist, als dieses von Sektenanhängern in ihre Gewalt gebracht wird, verbunden zu sein. Die Band Gekirin sieht sich damit konfrontiert, dass die Welt noch nicht bereit für ihre Musik ist und nimmt daher ihr letztes Lied, "Fish Story", auf, mit dem sie den Lauf der Dinge verändern werden.

Kritik: "Fish Story" ist keine Geschichte über eine Punk-Band der 70er, die schnell in der Versenkung verschwunden ist, sondern ein komplexes und humorvolles Gebilde einzelner Geschichten, die auf intelligente Weise miteinander verwoben sind. Während der Film schon zu Anfang immer mal wieder durch Anflüge genialer Ideen hervorsticht, zementiert er sich mit seiner Auflösung einen Platz unter den besten japanischen Filmen der letzten Jahre! Die abgedrehte Geschichte lässt dabei sowohl Raum für bodenständigen Humor als auch für überraschend gut ausgestaltete Charaktere, die einem trotz der kurzen Zeit, die sie auf dem Bildschirm haben, sofort ans Herz wachsen. Das Drama um die Punk-Band gewinnt gerade gegen Ende an Tiefe. Letztendlich ist "Fish Story" ein wunderbar geschriebener Film, der einen tief berühreren kann und einem ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

Die ausgeklügelte Geschichte kommt nicht von ungefähr, denn der Film basiert auf einem Roman von Kotaro Isaka. "Fish Story" beginnt mit dem bevorstehenden Ende der Welt und so glaubt man sich zuerst in einem Science Fiction Film zu befinden. Doch ist dem keinesfalls so. Wir reisen in die Vergangenheit und bekommen scheinbar voneinander losgelöste Geschichten erzählt und nach jeder von ihnen landen wir kurzzeitig wieder im Jahr 2012. Immer wieder können wir aber kleine Verbindungen herstellen, so ist der ältere Herr im Musikladen der Prophet, der in einer der Geschichten den Weltuntergang voraussagt. Aber auch ansonsten spielen Prophezeiungen eine große Rolle, schließlich verbinden sie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander. Bis zum letzten Drittel lässt sich aber nicht sagen, was für eine Rolle der Song der Punk-Band in der ganzen Geschichte spielt.

Warum gibt es in dem Lied eine einminütige Pause? Und warum wurde ein Bäcker von seinem Vater zu einem Streiter der Gerechtigkeit ausgebildet? Einiges mag sich völlig abstrus anhören, aber lächerlich wirkt hier nichts, es sei denn das soll es. Regisseur Yoshihiro Nakamura ("A Boy and his Samurai") schafft es mit seiner dezenten, aber sehr durchdachten Regie den Film als ein Ganzes zu präsentieren und dennoch sieht man den einzelnen Geschichten an, in welcher Zeit sie spielen. Wie viel Liebe zum Detail in den Geschichten steckt, zeigt sich auch daran, dass der Bäcker, als er gegen die Entführer an Bord des Schiffes antritt, äußerst beeindruckende Kampfkunstfertigkeit beweist, ohne dass dies wirklich fehl am Platz wirken würde. Daneben punktet der Film selbstverständlich auch mit Musik, die nicht nur Punk-Fans ansprechen kann.

In "Fish Story" zeigt sich, dass der Glaube an sich selbst tatsächlich die Welt verändern kann. Die Kettenreaktion und wie genau die einzelnen Geschichten zusammenhängen, wird erst durchsichtig, als wir dem sehr kurzen Aufstieg der Punk-Band folgen. Hier zeigt sich auch die großartige Besetzung des Films als besondere Stärke, denn merkwürdigerweise wäre gerade diese Episode, sozusagen das Herzstück, ohne diese unnötig langatmig geworden. Schließlich wird die Geschichte aber überraschend tiefsinnig und gleichzeitig selbstironisch. Die Auflösung ist einfach wunderbar gelungen und man hört förmlich den Groschen fallen, wenn sich alle Puzzleteile mit einem Mal miteinander verbinden. Dass der Regisseur es sich nicht nehmen lässt, alles nochmal zu rekapitulieren, erfüllt wohl hauptsächlich den Zweck, den Zuschauer auch emotional noch einmal in die Geschichte einzubinden.

"Fish Story" ist ein kleiner Film, beinahe ein Independent-Streifen, aber man sieht es ihm nicht an. Die wenigen Spezialeffekte sind ordentlich, die kleine Kampfkunst-Sequenz ist sehr gut und die Geschichte ist einfach fantastisch erzählt. Dieser Film hat einfach seinen ganz eigenen Stil und lässt einem das Herz aufgehen. Am Ende fühlt man sich durch die Geschichte auf eine besondere Weise belohnt und das Grinsen, das man unweigerlich während der Auflösung im Gesicht trägt, ist klarer Beweis dafür. "Fish Story" ist ein schlichtweg wunderbarer Film, der leider nicht die Werbung bekommen hat, die er verdient. Ob sich der Regisseur wie die Punk-Band ebenso gedacht hat, dass sich sein Werk sowieso nicht verkaufen wird? Man sollte aber nicht unterschätzen, was Mund-zu-Mund-Propaganda bewirken kann. Ich werde meinen Teil dazu beitragen und rate daher: Ansehen!

(Autor: Manfred Selzer)
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