Story: Yang (Chiang Sheng) ist der letzte Schüler seines sterbenden Meisters. Dieser klärt ihn darüber auf, dass
er im Laufe seines Lebens 5 spezielle Schüler hatte, die er alle in einer bestimmten Kampfkunstrichtung ausbildete:
Der Schlange, dem Skorpion, dem Tausendfüßler, der Eidechse und dem Frosch, den giftigsten Tieren in der Natur.
Der Meister möchte, dass seine "Schule der Gifte" mit ihm untergeht. Deshalb hat er eine letzte Bitte an seinen Schüler.
Er hat Yang zwar nur für kurz unterrichten können, dafür aber in allen Stilrichtungen. Er möchte, dass Yang hinaus in die
Welt geht und die ehemaligen fünf Schüler findet. Jene, die ein unehrenwertes Leben führen sollen ausgeschaltet
werden. Yangs Meister hat auch eine Idee, wo sie sich aufhalten könnten, auch wenn ihre Identität ein Geheimnis ist,
da sie während des Trainings Masken getragen haben.
Die Schule der Gifte hat einen geheimen Schatz, der von einem Mann geschützt wird, von dem der Meister nur weiß in
welcher Stadt er lebt. Es ist anzunehmen, dass einige der Schüler versuchen werden den Schatz für sich einzunehmen.
Yang soll den Schatz an sich nehmen und für wohltätige Zwecke spenden um für die Sünden der Schule Sühne zu leisten.
Allerdings ist es gar nicht so leicht hinter die Identität der Schüler zu kommen...
Kritik: "Five Deadly Venoms" ist der Film, der zu seiner Zeit die Kung-Fu-Filmwelt in Aufruhr versetzte.
Noch nie hatte ein Film zuvor so viele ausgearbeitete Charaktere, eine solch gut durchdachte Story und so viel
Spannung zu bieten. Natürlich waren auch die verschiedenen ausgefallenen Kampfstile sehr gut beim Publikum
angekommen. Für viele ist daher der Film immer noch einer der besten Shaw Brothers-Filme überhaupt.
Für die meisten der damaligen Schauspieler war der Film gleichzeitig ein Sprungbrett um in den folgenden Jahren
ihren Starstatus noch weiter ausbauen zu können. Kein Wunder also, dass man hier einige bekannte Gesichter
zu sehen bekommt.
Tatsächlich muss darauf hingewiesen werden, dass "Five Deadly Venoms" ein idealer Einstieg in die Welt der
Shaw Brothers Filme ist. Dieses äußerst berühmte Studio hat nämlich einige der besten Old-School Kung Fu Filme
auf die Beine gestellt und "Five Deadly Venoms" zählt zweifellos dazu.
Auffallend ist die ungewöhnlich gute Story. Hier gibt es etliche Intrigen, Überraschungen, Twists und der Zuschauer
ist immer am Rätseln wer von den Personen denn nun einer der fünf Schüler sein könnte. Das ist es auch was den
meisten Reiz des Films
ausmacht. Hinter die wahre Identität der fünf tödlichen Schüler zu kommen macht Spaß und man wird vom Regisseur durch
etliche Tipps auch noch dazu ermutigt. Im Endeffekt ist es für den mitdenkenden Zuschauer allerdings dann doch etwas zu
leicht herauszufinden wer sich hinter welcher Maske versteckt. Vielleicht waren aber auch meine Erwartungen zu hoch,
aber der letzte wirklich geniale Twist hat mir gefehlt. Wäre doch toll gewesen, wenn sich hinter der Maske des
Skorpions in Wirklichkeit der Meister selbst versteckt hätte, der Yang nur ausgeschickt hat um mit seiner Hilfe die anderen
Schüler auszuschalten um so leichter selbst an den Schatz zu kommen, der ihm so lange verwehrt geblieben war.
Nichtsdestotrotz ist die Story vor allem für damalige Verhältnisse sehr gut ausgearbeitet und bietet viel Raum zum
Rätseln.
Ebenfalls sehr gut gelungen sind die verschiedenen Charaktere. Jeder von ihnen zeichnet sich durch eine eigene
komplexe Persönlichkeit aus, der durch die unterschiedlich praktizierten Kampfstile noch mehr Farbe verliehen wird.
Jeder hat seine eigenen Motivationen, und auch wenn "Snake" und "Centipede" am Anfang zusammenarbeiten
mögen, so können sie am Ende dennoch Feinde sein. "Scorpion" ist der Alleingänger, der im
Hintergrund immer die Fäden in der Hand zu behalten scheint. Als einer der "bösen" Jungs bleibt er
bis zum Ende, genauso wie seine wahre Identität ein Mysterium.
Auf der Seite der guten stehen "Toad", der als muskulöser Draufgänger schon bald die Hilfe von "Gecko" bekommt, der
als Polizist für die Regierung arbeitet und einen Mord aufzuklären hat, der im direkten Zusammenhang mit dem
Schatz zu stehen scheint. Diese zwei bilden das Gespann, mit dem sich der Zuschauer identifizieren kann, wobei
"Gecko" wohl der Hauptheld des Films ist. Dennoch bleibt das Hauptaugenmerk nicht immer bei ihm, sondern wechselt
zwischen den verschiedenen Personen hin und her. Yang bekommt dabei ebenfalls seine on-screen Zeit, auch wenn diese
manchmal etwas zu mager ausfällt. Alles in allem, können die Darsteller aber eben auch sehr überzeugende
schauspielerische Arbeit leisten.
Kommen wir zu den Kämpfen. Als Meisterwerk seiner Zeit betitelt hatte ich mir eigentlich etwas mehr versprochen.
Die Kämpfe sind alle sehr solide, bieten ein wenig schöne Akrobatik, allerdings gibt es hier nichts weltbewegendes
zu bestaunen. Was die Kämpfe betrifft gibt es etliche Filme, die mehr zu bieten haben. Schade vor allen Dingen, dass
man die verschiedenen Kampfstile zu sehr vernachlässigt hat. Die Kämpfe hätten zahlreicher sein müssen und am
besten noch etwas taktischer angehaucht. Dafür entschädigt dann aber zumindest der Endkampf.
Was die verschiedenen Spezialfähigkeiten angeht, so können vor allem die von "Gecko" und "Toad" begeistern.
Letzterer hat seine Haut so zäh gemacht, dass Waffen an dieser abprallen. Aber natürlich besitzt auch er einen
Schwachpunkt an seinem Körper, der seine Kräfte ausschalten kann. Dies führt dann schließlich auch zu einer
ziemlich brutalen Szene mit einem "eisernen Mantel der 1000 Nadeln".
Auch an anderer Stelle kann der Film ziemlich brutal sein. Einige Folterszenen können recht verstörend sein,
genauso wie einige der Tötungsarten. Nichts für schwache Nerven also.
"Gecko" kann als Spezialfähigkeit die Wände entlanglaufen, wohingegen "Centipede" ebenfalls als "Tausend Fäuste"
bekannt ist. "Scorpion" ist ein Meister der Tritte und "Snake"... beherrscht halt den Schlangenstil!
"Five Deadly Venoms" besticht durch die sehr schöne Arbeit von Martial Arts Regielegende Chang Cheh.
Die Studios der Shaw Brother bieten wie immer tolle Sets, die Kostüme sind wie eigentlich alles sehr schön und bunt
und auch die Musik ist sehr passend. Gerade bei dieser fällt auf, warum sich der Film nicht wie ein typischer
Martial Arts Film anfühlt. "Five Deadly Venoms" ist mehr als alles andere ein Thriller! Die Atmosphäre ist immer
sehr spannend, es gibt etliche Twists und man kann sich eigentlich richtig gut vorstellen den Film in die Neuzeit
Hong Kongs verlagern zu können.
Der Film ist ein Vorreiter seiner Zeit. Wer auf spannende Action und eine gute Story steht sollte sich diesen Film
auf keinen Fall entgehen lassen, denn er wird seinem guten Ruf durchaus gerecht.