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Original Title:
Maeumi

South Korea 2006

Genre:
Drama

Director:
Oh Dal-gyoon

Cast:
Yoo Seung-ho
Kim Hyang-ki
Dali
Ahn Kil-kang
Jeong Min-ah
Jo Deok-jae
Seo Yeong-hwa
Kim Kyeong-rae
Kim Dong-yeong
Yoo Jin-ah


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Heart is...

aka Hearty Paws

Story: Chan (Yoo Seung-ho) is ein kleiner Junge, der schon in seinem zarten Alter große Verantwortung übernehmen muss. Seine kleine Schwester Soi (Kim Hyang-ki) leidet genaus wie er darunter, dass ihre Mutter sie vor einem Jahr verlassen hat. Sie haben die Hoffnung zwar nicht aufgegeben, dass ihre Mutter eines Tages zurückkommt, doch tief in seinem Herzen weiß Chan, dass dieser Tag niemals kommen wird.
Die beiden Geschwister wohnen im Moment bei entfernten Verwandten. Chan kümmert sich liebevoll um seine kleine Schwester und schenkt ihr zum Geburtstag sogar ein kleines Hundebaby, das sich diese von ganzem Herzen gewünscht hat. Soi nennt den Hund fortan Maeumi, was soviel wie "Herz" heißt. Mit dem neuen Freund scheint das Leben nun viel glücklicher, bis eines Tages etwas Schreckliches passiert...
Überdies ziehen auch noch Chans Verwandte weg, so dass dieser niemanden hat an den er sich wenden kann. Allerdings besitzt er eine Adresse von seiner Mutter. Er macht sich also auf den Weg nach Busan um sie aufzusuchen, endet aber schließlich in der Stadt als Bettler auf der Straße. Unglücklich und voller Trauer hat Chan auch seinen Hund Maeumi verstoßen, doch dieser folgt ihm weiterhin auf Schritt und Tritt. Schließlich erweist sich sein Hund mehr als einmal als wahrer Retter in der Not, selbst als er in die Fänge einer Bettlerbande gerät.

Kritik: Ach wie süß! Ein Film über einen Hund! Und mit zwei putzigen Jungdarstellern in der Hauptrolle. Ein wahrer Familienfilm!
Weit gefehlt! "Heart is..." ist ein Drama durch und durch. Dabei liegt der Film oftmals so schwer im Magen, dass es fast schon unerträglich wird. Obwohl ich bezüglich des hohen Taschentuch-Verbrauchs des Films vorgewarnt war, ging der Film dennoch hart an der Grenze dessen vorbei, was man noch vertragen kann. Wer gerne beim Filmschauen ein paar Tränen vergießt, ist hier genau an der richtigen Adresse. "Heart is..." mag sein Publikum zwar gezielt manipulieren, aber er schafft dies erstaunlicherweise ohne dabei aufgesetzt oder künstlich zu wirken. Natürlich gibt es ein paar Szenen, die ein wenig überzogen wirken mögen, aber alles in allem geht die Rechnung der Filmemacher auf. Das Drama um den treuesten Freund des Menschen ist, zum Glück, kein typischer Hundefilm, sondern konzentriert sich auf die Protagonisten. Von denen eben zufälligerweise auch einer der vierbeinigen Rasse angehört. Ein Film voller Gefühl und Herz-Schmerz.

Am Anfang wird man in Versuchung geführt "Heart is..." tatsächlich für einen Familienfilm zu halten. Es gibt ein süßes Hundebaby zu sehen, das seine ersten tapsigen Schritte in der Welt macht, und auch das Mädchen Soi ist einfach honig-süß. Was in der ersten halben Stunde folgt ist dann auch tatsächlich die Einführung in ein keineswegs intaktes, aber dennoch glückliches Familienleben. Zu verdanken ist das natürlich hauptsächlich Maeumi, der sich als toller und liebenswerter Spielgefährte entpuppt. Doch es hat einen Grund warum der Film in das Genre Drama eingeordnet wird. Nach der netten Einleitung kommt es zur Katastrophe. Was genau passiert, soll an dieser Stelle nicht verraten werden, aber eigentlich ist es offensichtlich. Dennoch erweist sich die Szene als wir mit ansehen müssen, was für ein Schicksal einen der Protagonisten ereilt, als durchaus schockierend und mitnehmend. Ab diesem Moment geht dann auch alles den Bach runter. Der Knoten der sich in unserer Kehle zugeschnürt hat, löst sich bis zum Schluss nicht mehr, denn Regisseur Oh Dal-gyoon lässt Chan eine wahre Tortur an Drama durchleiden.

Interessanterweise zerbricht Chan nicht an den Schicksalsschlägen, die er zu durchleben hat. Da zeigt sich wieder einmal, dass ein Kinderherz weitaus mehr zu vertragen scheint, als man es annimmt. Dennoch leiden wir ohne Pause mit ihm - und seinem Begleiter Maeumi. Dieser nämlich wird von seinem früheren Besitzer wortwörtlich mit Füßen getreten, da Chan von diesem an das hier nicht näher benannte Unglück erinnert wird, und dem Hund auch zum Teil die Schuld daran gibt. Maeumi hält seinem Herrchen aber die Treue, und das auf eine solch mitreißende Art, dass es einen wirklich berühren kann. Der Labrador ist nämlich einer der stärksten Darsteller in dem Film und das heißt was! Denn das Schauspiel der restlichen Darsteller ist durchwegs auf hohem Niveau anzusiedeln. Der Regisseur (und hauptsächlich der Hundetrainer) schaffen es Maeumi erstaunlich menschlich wirken zu lassen. Man kann sogar die Emotionen in den Augen des Hundedarstellers lesen, was fast schon erschreckend ist. Normalerweise bin ich kein Freund von manipulativen Hundefilmchen, die hier und da auf die Tränendrüse drücken sollen, aber "Heart is..." fühlt sich keineswegs so an. Die Szene als Maeumi augenscheinlich tagelang den Bahngleisen folgt nur um sein Herrchen in einer anderen Stadt wiederzufinden, kann wirklich zu Herzen gehen.

Chan selbst landet dann schließlich in Busan, wo er nach seiner Mutter sucht. Unvorstellbar wie eine Mutter ihre beiden Kinder einfach sitzen lassen kann, aber Regisseur Oh Dal-gyoon zeichnet hier keineswegs ein durchsichtiges Bild der Mutter. Tatsächlich macht sich diese später sogar Vorwürfe. Aber dann ist es leider schon zu spät.
In Busan lernt Chan jedenfalls eine Gruppe von Kinderbettlern kennen, die bei jemandem untergekommen sind, der den Kindern ein zuhause gibt, sie aber auch schamlos ausnutzt. Er organisiert die Kinder und kassiert den größten Teil der Einnahmen von ihnen ein. Irgendwie wirkt dieser Teil des Films auch ein wenig komisch, da er auf einen unnötig eingearbeiteten Spannungsaufbau hinausläuft. Der Anführer der Bettlerbande spielt den Bösewicht, der in einigen brutalen Szenen nicht nur Maeumi mit einem Baseballschläger zusammenschlägt, sondern wie gesagt manchmal auch die Kinder misshandelt. Natürlich besitzt er auch einen Hund, der sich mit Maeumi dann einen Kampf auf Leben und Tod liefern darf. Das alles scheint zwar nicht wirklich deplatziert, aber wirkt trotzdem irgendwie unnötig, genauso wie das künstliche Finale, bei dem natürlich Maeumi als Retter in der Not die Bühne betritt.

Regisseur Oh entwickelt aber über den Film ein feines Gespür dafür wie er den Zuschauer emotional berühren kann, weshalb man gerne einige Fehler verzeiht. Das Ende zieht sich aber unnötig in die Länge und scheint keinen Punkt finden zu wollen. Der Hundefaktor, der hier die Themen der Treue und Loyalität unterstreicht, arbeitet außerdem ein Motiv der Versöhnung und Wiedergutmachung mit ein. Schlussendlich zieht einen der Film bis zum Ende aber so sehr runter, das es fast schon unerträglich wird. Da hilft es auch nicht, das man am Schluss noch einmal verzweifelt versucht "Heart is..." auch einen süßlichen Beigeschmack zu geben, bzw. das Drama zu relativieren. Wir bleiben einfach emotional zutiefst erschöpft und müssen uns nach dem Film erst einmal ausruhen.
Ganz klar: "Heart is..." ist ein Film für Drama-Enthusiasten. Dali, der Maeumi verköpert, wirkt erstaunlich lebendig und stellt sich als größter Pluspunkt des Films heraus. Die Jungdarsteller, und damit ist nicht nur Yoo Seung-ho gemeint, leisten ebenfalls hervorragende Arbeit ab und bringen das Drama erst richtig zum Tragen. Auf technischer Seite gibt es auch nichts zu meckern. Manchmal mag der Film manipulativ wirken, doch er erweist sich eben auch als überraschend mitnehmend und emotional einbindend. Taschentuch-Fetischisten sollten hier unbedingt zugreifen!

(Autor: Manfred Selzer)
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