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Heartbeat - Filmposter
Original Title:
Simjangi Ddwooinda

South Korea 2010

Genre:
Thriller, Drama

Director:
Yoon Jae-geun

Cast:
Kim Yun-jin
Park Hae-il
Park Ha-Yeong
Kim Min-kyeong
Jeong Da-hye
Ju Jin-mo
Kim Sang-ho
Lee Seung-joon


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Heartbeat

Story: Chae Yeon-hee (Kim Yun-jin) ist eine alleinerziehende Mutter, die Karriere gemacht hat. Doch ihre Tochter Ye-eun (Park Ha-Yeong) braucht dringend ein neues Herz. Sie wendet sich sogar an einen zweifelhaften Organhändler, schreckt jedoch schlussendlich davor zurück, mit Geld den Tod eines anderen zu erkaufen. Zur gleichen Zeit leiht sich der Taugenichts Lee Hee-do (Park Hae-il) Geld von seiner Mutter (Kim Min-kyeong), die ihrem Sohn daraufhin sagt, dass sie nichts mehr von ihm wissen will und mit ihrem neuen Ehemann in Amerika von vorne anfangen will. Kurz darauf bricht sie zusammen. Die Ärzte teilen Hee-do mit, dass seine Mutter grundlegend gehirntot ist und dass es nun an ihm liegt, sie gehen zu lassen. Kurz darauf erfährt Yeon-hee, dass Hee-dos Mutter die geeignete Spenderin für ihre Tochter wäre und versucht sich das Einverständnis für die Transplantation zu erkaufen. In letzter Sekunde überlegt es sich Hee-do jedoch anders und möchte um jeden Preis, dass seine Mutter lebt, damit er die Dinge, die er falsch gemacht hat, wieder gutmachen kann. Der kleinen Ye-eun läuft aber die Zeit davon und so ist Yeon-hee nun zu allem entschlossen, um ihre Tochter zu retten...

Kritik: Wer nach einem ordentlich produzierten Thriller sucht, der mag bei "Heartbeat" genau richtig sein, wenn man denn in Kauf nimmt, vor allem zum Ende hin eine gehörige Portion Drama mit auf den Weg zu bekommen. Die Geschichte um einen Organspender und die moralischen Graugebiete, in die sich eine Mutter für die Rettung ihres Kindes begibt, sind sehr interessant, doch bei aller Unberechenbarkeit, die der Regisseur bei seinem Film an den Tag legen will, mag das Ende keinesfalls überraschen und kommt so, wie man es sich eigentlich von Anfang an hätte denken können. Man wird das Gefühl nicht los, als hätte man es sich hier zu leicht gemacht. Es ist dem Film aber durchaus zugute zu halten, dass er nicht versucht, mit der Moralkeule um sich zu schlagen, sondern das Thema Organhandel eher nebenbei behandelt.

Eine der gelungensten Leistungen des Films sind die Ausarbeitungen der beiden Protagonisten. Während Yeon-hee aus Angst um das Leben ihrer Tochter zu immer radikaleren Taten verleitet wird, entwickelt Hee-do mit der Zeit immer mehr ein Gewissen. Die beiden kommen also aus unterschiedlichen Richtungen aufeinander zu und bleiben wegen der gegebenen Umstände doch Feinde. Kim Yun-jin ("Harmony" oder aus der amerikanischen Mystery-Serie "Lost") ist zweifellos eine gute Darstellerin und das zeigt sie auch hier wieder, aber irgendwie kann ich sie einfach nicht mehr weinen sehen. Wir wissen, dass sie auf Knopfdruck die Tränen rollen lassen kann, muss sie das dann aber auch wirklich die Hälfte des Film über lang machen? Irgendwann geht sie einem damit ziemlich auf die Nerven und das obwohl das Thema des Films durchaus einige Tränen rechtfertigt.

Anders sieht es da bei Park Hae-il ("Moss", "War of the Arrows") aus, der nur lobreiche Worte verdient. Er ist alles andere als ein liebenswerter Kerl, seine Beziehung zu seiner Mutter ist mit einigen Problemen behaftet und wie er sich ihr gegenüber verhält ist alles andere als respektvoll. Hier scheinen einige Leichen im Keller zu liegen, aber der Film berührt diese nur. Erst nachdem seine Mutter im Koma liegt, versteht Hee-do, was seine Mutter wirklich alles für ihn getan hat und deshalb ist er nun gar nicht mehr so gewillt, sie gehen zu lassen. Er möchte Wiedergutmachung leisten, aber dafür muss seine Mutter erstmal wieder aufwachen. Dass ihn dann Yeon-hee darum bittet, dass Herz seiner Mutter zu spenden, kommt selbstverständlich zu einem völlig falschen Zeitpunkt.

Das ist der Moment, in dem ein böses Spiel zwischen den beiden Protagonisten seinen Lauf nimmt. Die erste Hälfte des Films hat uns effektiv die Charaktere näher gebracht, doch danach kommt es zu tolpatschig ausgeführten Entführungen, Pattsituationen und Hilflosigkeit. Dummerweise verrennt sich damit auch der Plot, was interessanterweise genau das ist, was man in der ersten halben Stunde von "Heartbeat" bereits befürchtet hat. Die Protagonisten und der Zuschauer stehen auf verlorenem Posten und man fragt sich, wie man da zum Ende wieder rauskommen will. Jegliche Form der Überraschung, die einen durch das Handeln der Charaktere erwartet, ist lediglich vorrübergehender Natur. Das bedeutet, dass gegen Ende alles auf recht künstliche Art aufgelöst wird, ganz nach dem Motto, "es ist ja nichts Schlimmes passiert".

Ein guter Action-Thriller sollte mehr bieten als stylische Bilder und einen interessanten Storyansatz. In "Heartbeat" fehlt zuerst einmal die Action, dann ist der Thriller immer wieder stark vom Drama um das Schicksal der Tochter und Hee-dos Mutter geprägt, was die Vermutung nahelegt, dass der Film mit einem grundlegenden Schwerpunkt auf dem Drama vielleicht gerade gegen Ende weniger konstruiert gewirkt hätte. Letztendlich mag "Heartbeat" Thrillerfans deswegen nur halbwegs zusagen. Wer nichts gegen etwas mehr Drama auszusetzen hat, wird aber dank zweier guter Darsteller nett unterhalten werden können. Dennoch, bei dem Plot wäre durchaus mehr möglich gewesen.

(Autor: Manfred Selzer)
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