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Original Title:
Majimak Seonmul

South Korea 2008

Genre:
Drama

Director:
Kim Yeong-joon

Cast:
Shin Hyeon-joon
Heo Joon-ho
Jo Soo-min
Kwon O-joong
Ha Ji-won
Kim Sang-ho
Jo Won-hee
Bang Hyeob
Park Min-ji
Choi Seong-ho
Kim Hyeon-ah
Kim Ik-tae
Jo Jin-woong


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His Last Gift

aka Last Present

Story: Jo Yeong-woo (Heo Joon-ho) hat eine kleine Tochter, Sae-hee (Jo Soo-min), die an einer seltenen Krankheit leidet. Das einzige, was sie retten kann, ist eine Lebertransplantation. Unglücklicherweise ist der einzige in Frage kommende Spender Jos alter Schulfreund Kang Tae-joo (Shin Hyeon-joon), der wegen Mordes im Gefängnis sitzt. Kang wird vorübergehend frei gelassen, um sich auf die Operation vorzubereiten. Diese Gelegenheit nutzt er natürlich mehrfach um zu fliehen, er wird allerdings immer wieder gefangengenommen. Als Tae-joo dann aber herausfindet, dass seine frühere schwangere Frau, die er verlassen hat, nachdem er ins Gefängnis kam, Yeong-woos verstorbene Frau ist, ändert sich alles. Denn Sae-hee ist eigentlich sein leibliches Kind und langsam machen sich Gewissensbisse in Tae-joo breit. Er versucht eine Bindung zu Sae-hee aufzubauen, allerdings ist das nicht im Sinne von Yeong-woo, der sich als eigentlichen Vater sieht, obwohl er die Wahrheit kennt. Doch in einem stimmen die beiden überein: Sie müssen um jeden Preis das Leben ihrer Tochter retten...

Kritik: Es ist leicht, viel Negatives über Taschentuchdramen zu schreiben. Sie sind manipulativ, klischeebeladen, vorhersehbar und eben einfach unoriginell. Auf "His Last Gift" mögen ein paar dieser Punkte ebenfalls zutreffen, dennoch ist es nicht zu leugnen, dass der Film tatsächlich sein Ziel erreicht und das Publikum zu Tränen rühren kann. Wie, bleibt da doch eigentlich nebensächlich, oder? Gut, darüber kann man sich streiten, es bleibt aber zu loben, dass Regisseur Kim Young-jun, der vorher im Fantasy-Genre mit "Bichunmoo" und "Shadowless Sword" Erfahrung gesammelt hat, einen gut gestrickten Film aufbaut, der sich hauptsächlich auf die Charaktere stützt und diese auch von zwei glaubhaften Schauspiel-Profis verkörpern lässt. Dabei kommt es dem Film zu Gute, dass die beiden Hauptdarsteller nicht die Archetypen für ein solches Drama darstellen, sondern eher durch ihre etwas härteren Rollen bekannt wurden. Zumindest in Heo Joon-hos Fall. Was bleibt ist einfach ein gut funktionierendes Taschentuchdrama, das sich zwar wie gesagt einiger Klischees bedient, aber nie zu dick aufträgt, und das die Protagonisten gerade wegen ihres harten Charakters glaubwürdig sensibel porträtiert.

"His Last Gift" geht auch erstaunlich ehrlich mit dem Zuschauer um. Gleich in den ersten Minuten wissen wir, dass Sae-hee an einer tödlichen Krankheit leidet und mit dem Blut, das ihr aus dem Mund läuft, und den folgenden Krankenhausszenen wird auch so schnell wie möglich ein nötiges Maß an Drama kreiert. Von einigen wenigen Szenen abgesehen, in denen Sae-hee zum Beispiel sehen muss, wie die anderen kranken Kinder um sie herum langsam sterben, verbleibt der Film aber nicht unnötig lange im Krankenhaus. Bald fokussiert er sich auf Tae-joo, der zu Anfang als harter und unsympathischer Geselle dargestellt wird. Es dauert aber nicht lange und der Zuschauer bemerkt, dass Tae-joo zwar ein Mörder sein mag, aber im Herzen doch kein schlechter Mensch. Die augenscheinliche Wandlung vom verabscheuungswürdigen Kriminellen zum liebevollen Vater ist eigentlich gar keine, da wir später auch in Rückblenden erfahren, welche Gefühle Tae-joos Charakter tatsächlich ausmachen. Shin Hyeon-joon ("Shadowless Sword", "Face", "Guns & Talks") gibt dabei eine überzeugende Darstellung ab und darf mehr von seiner dramatischen Seite zeigen als üblich.

Es gibt nur wenige Filme, in denen Männer die meiste Zeit am Weinen sind und dennoch immer noch als Männer durchgehen können. "His Last Gift" ist einer jener Fälle. Was der Geschichte eine interessante Note gibt, ist außerdem der Fakt, dass es hier in erster Linie keine Frau gibt, um die gekämpft wird. Hye-yeong, in einer netten Nebenrolle dargestellt von der immer wieder gern gesehenen Ha Ji-won ("100 Days with Mr. Arrogant", "Love so Divine"), ist schließlich schon gestorben und so sind es die Erinnerungen an sie, die das Herz beider Männer zerreißt. Yeong-woo hat es am schlimmsten, da er von ihr trotz allem was er für sie getan hat, nie wirklich geliebt wurde. Dennoch ist sie ihm unendlich dankbar, dass er ihr half ihr Kind aufzuziehen, und sie glücklich gemacht zu haben, ist auch alles was Yeong-woo wichtig war. Heo Joon-ho ("Silmido", "The Restless") meistert eine gar nicht so leichte Rolle des innerlich zerrissenen Mannes, der in Sae-hee etwas von Hye-yeong gefunden hat, das er über alles lieben kann. In einer schwierigen Szene sitzt er mit Tae-joo zusammen und redet über die Rollen, die die beiden jeweils in Hye-yeongs Leben eingenommen haben. Dabei spricht aus ihm auch der Neid, aber seine Liebe zu Hye-yeong bleibt dadurch ungemindert.

Tae-joo versteht allerdings mit der Zeit auch, was er getan hat, als er seine Freundin hat fallen lassen. Er möchte alles wieder gutmachen, aber so leicht liegen die Dinge nicht. Überdies möchte Yeong-woo nicht, dass ihm seine Rolle als Sae-hees Vater streitig gemacht wird. Das alles führt zu vielen Gesprächen und Tränen, die allesamt rühren können. Dazu trägt auch noch Jungdarstellerin Jo Su-min bei, die als Tochter nicht nur den nötigen Knuddelfaktor mit sich bringt, sondern auch noch schauspielerisch einiges zu bieten hat.
Später muss natürlich noch etwas mehr Drama in den Film. Und so kommt es, wie es kommen muss, plötzlich ist kein Geld mehr für Sae-hees Operation da und Tae-joos Vergangenheit holt ihn wieder ein, sodass sein Leben in Gefahr ist. Und damit auch das von Sae-hee, die ja seine Leber bekommen soll. Obwohl solcherlei Kunstgriffe recht vorhersehbar sein mögen, sind sie doch gut umgesetzt, und Regisseur Kim Young-jun beweist, dass er sich auch im Drama-Genre schnell zurechtfinden kann. Er verwendet Rückblenden ebenso effektiv wie Traumsequenzen, die zeigen wie Tae-joo seine Tochter hätte aufwachsen sehen können.

Am Ende schafft "His Last Gift" das, was nicht viele Taschentuchdramen schaffen. Die Qualen, die der Zuschauer zu durchleiden hat, werden immer größer und dennoch bleibt bei all den vergossenen Tränen immer noch etwas Traurig-Schönes, das wir für uns mitnehmen können. Es ist wahr, dass Regisseur Kim Young-jun seine beiden weinenden Protagonisten durchaus hätte etwas sparsamer einsetzen können, aber dank ordentlich geschriebener Charaktere, schönen schauspielerischen Leistungen und einer netten Rahmenhandlung mit dem gewissen Etwas, geht die Rechnung trotz genre-üblicher Klischees schlussendlich auf. Zwei Vätern zuzusehen, wie sie um das Leben ihrer Tochter kämpfen und trotz allen Umständen und negativen Gefühlen zueinander, doch durch die gleiche Form der Liebe verbunden sind, ist ein bewegendes und lohnenswertes Filmerlebnis. "His Last Gift" ist mit all seinem Melodrama ein Film, auf den man sich einlassen können muss, aber die gute Umsetzung macht es einem ein Leichtes, mit den Protagonisten zu leiden und die eine oder andere Träne zu vergießen...

(Autor: Manfred Selzer)
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