Story: Kai (Tommi Eronen) ist ein Schmied, dessen Freundin Ronja (Krista Kosonen) mit ihm Schluss gemacht hat.
Von seiner Liebe zerrissen denkt er daran Selbstmord zu begehen um seinen Schmerz zu beenden.
Zur gleichen Zeit aber taucht der Archäologe Berg (Markku Peltola) auf, der ein merkwürdiges Gefäß aus dem
Jahr 2000 v.Chr. gefunden hat, welches
aus einem Material besteht, das zu dieser Zeit gar nicht hätte existieren dürfen. Interessanterweise reagiert dieses
Gefäß aber auf Kai, der es schließlich öffnet und damit den Geist eines Dämonen befreit, der Besitz von Berg ergreift.
Berg zwingt nun Kai dazu das "Sampo" zu schmieden, ein magischer Gegenstand, der dazu in der Lage ist alle Wünsche
zu erfüllen.
Während Kai am Sampo arbeitet, erinnert er sich an sein Leben vor 4000 Jahren, als er als Held Sintai im antiken
China auserwählt wurde einen mächtigen Dämonen zu vernichten. Doch auf seiner Reise zum Sumpf, in dem der Dämon hausen
soll, beschließt er heimlich einen Tag in einem nahegelegenen Dorf zu verbringen um sich einmal als ein ganz normaler
Mensch fühlen zu können. Dort trifft er die schöne Pin Yu (Zhang Jingchu), in die er sich verliebt.
Das Schicksal von Kai und Sintai ist eng miteinander verbunden. Der Schlüssel um mehr Antworten zu erhalten liegt
in der Frage, warum Kai den Dämonen nicht endgültig getötet hatte?
Kritik: Finnland versucht sich an einem Wuxia-Film. So merkwürdig sich das anhören mag, so
merkwürdig erweist sich auch das Endprodukt. Ob der Film nun erfolgreich ist in dem, was er versucht oder nicht,
lässt sich wahrlich nur
schwer sagen, Fakt ist aber, dass die Verbindung von "Kalevala", der finnischen epischen Dichtung, und chinesischer
Mythologie besser aufgeht als erwartet und recht interessant ist. Leider kann "Jade Warrior" aber niemals das
Potential ausschöpfen, das in ihm steckt. Wer hier tatsächlich ein Wuxia Film erwartet wird enttäuscht werden, da
es abgesehen von ein paar kleineren und kurzen Kampfeinlagen - von denen man die beste nicht mal als eine solche
bezeichnen kann, aber dazu später mehr - kaum etwas gibt was den Fan des chinesischen Genres zufrieden stimmen kann.
"Jade Warrior" ist ein Fantasy-Drama, das besonders oder ausschließlich durch seine Szenen im antiken China
begeistern kann, von denen es aber einfach viel zu wenige gibt. Es ist nicht mal leicht zu sagen, ob der Film
gut oder schlecht ist, da man am Ende weder sonderlich begeistert noch enttäuscht von dem Werk ist. Vielleicht liegt
das aber auch an der komischen Natur des Films.
Eine der größten Schwächen von "Jade Warrior" ist aber ganz klar die erste Hälfte, da der Zuschauer ohne eine
Einleitung in den Film geworfen wird und mit etlichen merkwürdigen Informationen bombardiert wird, die man erstmal
überhaupt nicht einordnen oder in einen Zusammenhang setzen kann. Das macht es äußerst schwierig und ermüdend diesen
Teil des Films auszusitzen. Für viele wird es deshalb einfach nichts geben was das Interesse aufrecht erhalten kann.
Glücklicherweise war meine Neugier für dieses stellenweise recht hoch angepriesene Werk aber doch stark genug, dass ich
diesen Teil des Films hinter mir lassen konnte und schließlich einen etwas verständlicheren zweiten Part präsentiert
bekam. Die Story um das Sampo, eine magische Maschine, die das Paradies auf Erden erschaffen kann entstammt der
finnischen Mythologie, bzw. dem "Kalevala", und behandelt die Entstehungsgeschichte der Welt. Laut einer chinesischen
Aufzeichnung kann diese Maschine aber auch die Hölle auf Erden hervorrufen. Wir begleiten den von der Liebe
zerschmetterten Schmied Kai, wie er versucht das Geheimnis um das Sampo zu lüften, da sein Schicksal mit
diesem eng verbunden scheint.
Die meiste Zeit spielt der Film in Finnland, in runtergekommenen und unordentlichen Innenräumen oder Kais Schmiede,
die als Schauplatz dann wieder sehr interessant wirkt. Immer wieder aber begleiten wir Kai in seine Erinnerungen als
epischer Held Sintai, dessen Weg von einer Prophezeiung bestimmt ist, die da besagt, dass er den namenlosen Dämonen
vernichten muss, der die Hölle auf die Erde bringen will. Als Belohnung wird er niemals wiedergeboren, sondern bekommt
einen Platz im himmlischen Paradies. Allerdings trifft Sintai in einem Dorf die Kämpferin Pin Yu und das unweigerliche
Liebesdrama nimmt seinen Lauf, denn Sintai möchte natürlich in jedem seiner Leben Pin Yu und seine Liebe wiederfinden.
Hier gibt es dann leider auch einige Storyfehler, bzw. einige Handlungstränge, die man nicht nachvollziehen kann. Warum
muss ein zweites Sampo von Kai geschaffen werden? Vielleicht irre ich mich ja, aber die erste Maschine sieht genauso aus
wie die zweite und nachdem uns der Zweck der ersten gegen Ende klar geworden ist, ist uns umso umklarer warum der
Bösewicht eine zweite will. Wenn es sich dabei um eine Art Einmal-Wunschmaschine handelt, warum wünscht sich Kai dann
nicht einfach etwas, sondern lässt Berg mehr oder weniger gewähren?
Vielleicht weiß ich aber auch einfach zu wenig von der finnischen Mythologie um mich darüber weiter auslassen zu
können. Interessanterweise ist die Auflösung gegen Ende ziemlich ansprechend und erinnert einen irgendwie an die
Geschichte um Pandoras Box. Der Geschichte fehlt es nicht an nötiger Tragik und viele Szenen können mitnehmender
sein, als man das eigentlich beim stellenweise etwas langweiligen Rest des Films erwartet hätte. Obwohl langweilig
eigentlich nicht das richtige Wort ist. Es ist vielmehr so, dass der Film oftmals irgendwie befremdend ist.
Darüber hinaus sind einige Teile des Films nicht gut ausgearbeitet. Die Liebesgeschichte mit Ronja bekommt nie das
nötige Gewicht und fühlt sich daher sehr künstlich und erzwungen an. Nicht mehr als ein Hilfsmittel um die Story
voranzubringen. Außerdem ist die Story oft auch einfach zu unstrukturiert erzählt.
Berg wirkt als Bösewicht irgendwie merkwürdig, aber deswegen komischerweise auch plastisch. Die restliche Besetzung
der Neuzeit ist dafür eher platt. Tommi Eronen, der Kai/Sintai darstellt kann eine schöne Darstellung abliefern, gerade
als Held im antiken China, dem man die Last auf seinen Schultern förmlich ansieht. Außerdem musste er für seine Rolle
einige Dialoge Mandarin-Chinesisch lernen. Zhang Jingchu ("Seven Swords") nutzt
ihre kurze Zeit auf dem Bildschirm ebenfalls sinnvoll und zeigt, dass sie eine vielversprechende Schauspielerin ist.
Die Cinematographie im antiken China ist sehr schön geworden und verzaubert mit einigen magischen Bildern. Gerade die
Szene als Sintai die Kriegerin Pin Yu zum ersten Mal sieht, oder der schönste Kampf im Film, der mehr eine Art langsamen
Balztanz zwischen Sintai und Pin Yu darstellt, können mit ihren Bildern begeistern. Auch einige Special Effects, wie z.B.
die sich um Pin Yu kreisenden Blätter, wenn sie ihre Spezialattacke einsetzt, sind wunderbar anzusehen. Nur eine kleine
Szene in der Neuzeit, nämlich in Kais Schmiede als er auf seinem Amboss herumhämmert und glühende Funken die Schmiede
erhellen, kann hieran herankommen. Deshalb ist es kein Wunder, dass man am liebsten
mehr Zeit im antiken China als in der Neuzeit verbracht hätte. Leider aber gewährt uns aber Regisseur Antti-Jussi Annilas
Werk dies nicht. Überdies ist es auch sehr frustrierend, dass wir viele Teile der Geschichte nur zusammengefasst
nacherzählt bekommen, bzw. uns hier und da einfach auch ein paar mehr Kämpfe fehlen.
Schlussendlich beweist sich "Jade Warrior" als kein wirklicher Wuxia-Film und enttäuscht leider auch auf anderen Ebenen.
Die Story, auch wenn anfangs etwas konfus erzählt, stellt sicherlich einen Pluspunkt dar, ebenso wie die nette
Liebesgeschichte und die guten schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller, aber irgendwie fehlt dem Film im
Gesamten einiges. "Jade Story" ist ein Film, der vielleicht einzig wegen seines ausgefallenen Mixes empfehlenswert
sein kann, aber schlussendlich weit hinter dem zurückbleibt was er hätte werden können.