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Original Title:
Sik-gaek

South Korea 2007

Genre:
Comedy, Drama

Director:
Jeon Yun-su

Cast:
Kim Kang-woo
Lim Won-hee
Lee Ha-na
Jeong Eun-pyo
Kim Sang-ho
Jeong Jin
Ahn Kil-Kang
Ha Yeong-min
Lee Jeong-jin
Min Kyeong-jin
Park Kil-soo
Woo Sang-Jeon


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Le Grand Chef

Story: Seong-chan (Kim Kang-woo) ist ein begnadeter Koch, der in einem internen Wettbewerb seiner Schule, der über seinen weiteren beruflichen Verlauf entscheidet, gegen seinen langjährigen Rivalen Bong-ju (Lim Won-hee) antritt. Rätselhafterweise ist sein Kugelfischgericht jedoch vergiftet und so verliert er nicht nur den Wettbewerb, sondern zieht sich danach auch komplett aus dem Geschäft zurück. Eines Tages kommt jedoch die Reporterin Jin-su (Lee Ha-na) zu ihm und versucht ihn zu überreden, an einem Kochwettbewerb mitzumachen, der darüber entscheidet, wer der beste Koch des Landes ist. Seong-chan hat überhaupt kein Interesse an diesem Wettbewerb, als er jedoch Bong-ju trifft, entschließt er sich seinem Rivalen endlich zu zeigen, wer der wahre Meister seines Faches ist und seine verloren gegangene Ehre von damals wieder herzustellen. Allerdings hat er es nicht leicht, denn nicht nur die Punktrichter sind die gleichen von damals und deshalb keineswegs gut auf Seong-chan zu sprechen, sondern auch die unfairen Mittel, mit denen Bong-ju sich seinen Gewinn sichern will, bringen den jungen Koch in Probleme.

Kritik: Wirklich begeistert bin ich nicht von Filmen, die sich um das Essen drehen. Natürlich gibt es leckere Gerichte, doch diese in einem Film zu zelebrieren, erscheint mir etwas unnötig. Schlussendlich geht es beim Essen doch nur um die Nahrungsaufnahme. Dann wiederum ist mir klar, dass wohl nur ich so denke, da vielen Zuschauern beim Anblick der koreanischen Gerichte in "Le Grand Chef" alleine schon das Wasser im Munde zusammenläuft. Und wenn ich dann an "Antique" denke, ein Film über Patisserie, der mir einen ungemeinen Hunger auf Süßes bescherte, handelt es sich wohl bei der ganzen Geschichte einfach um Geschmackssache. Dementsprechend sollte mir "Le Grand Chef" dann natürlich nicht besonders gefallen. Interessanterweise kann der Film aber sehr gut unterhalten, vor allem dank einiger Punkte, die andere Kritiker ihm sogar als Mängel anlasten. Der Film beschränkt sich nämlich nicht nur auf das Zubereiten irgendwelcher Gerichte, sondern bietet eine Fülle von Nebengeschichten, die zumindest meiner Meinung nach den Film erst wirklich funktionieren und ihn auch auf dezenter Dramaebene punkten lassen.

"Le Grand Chef" basiert auf einem sehr beliebten Comic und das schlägt sich auch auf technischer Ebene nieder. Viele Splitscreens, die sehr gekonnt bei der Zubereitung der diversen Gerichte verwendet werden, sind die Regel und passen sich sehr gut in den Film ein, vor allem da sie nicht unnötig auch an anderer Stelle ihre Anwendung finden. Das Essen selbst ist dabei natürlich ein Augenschmaus, zumal die Gerichte immer sehr kunstfertig angerichtet und dekoriert werden. Dem steht entgegen, dass es auch einige Szenen gibt, in denen wir die Zubereitung eines ganzen Fisches oder das Zerkleinern ganzer Rinderhälften zu sehen bekommen. Das erinnert dann nicht wirklich an einen Koch, sondern lässt uns glauben in einer Metzgerei zu stehen. Vermutlich sollte mit diesen Szenen allerdings gezeigt werden, wie vielschichtig der Beruf eines Meisterkochs ist. Dass die Wahl der Zutaten für ein königliches Gericht die Essenz eben dieses ausmacht, wird uns früh genug deutlich gemacht und so spinnen sich auch einige der Nebengeschichten genau eben um das Beschaffen jener königlichen Zutaten.

Die Nebengeschichten sind es dann auch, die den Film um einiges aufwerten. Tatsächlich funktioniert "Le Grand Chef" in diesen sub-plots besser als in der Hauptstory. Hauptsächlich liegt das daran, dass wir in diesen Geschichten ein engeres emotionales Band zu den Charakteren und den Geschichten herstellen können. Auf den ersten Blick scheinen solche Geschichten wie die eines Gefängnisinsassen, der die beste Kohle des Landes herstellen kann, nur dieses Geheimnis eben nicht preisgeben will, losgelöst vom Film und wie ein Fremdkörper, doch bei genauerer Betrachtung lernen wir erst durch diese Geschichten mehr über Seong-chan. Ohne diese Geschichten würde dem Film einfach die Würze fehlen und darüber hinaus, weiß jeder Videospiel-RPG-Liebhaber, dass "Sidequests" manchmal mehr Spaß machen können, als der eigentlichen Story zu folgen. Sogar einige auf den ersten Blick kitschig anmutende Nebengeschichten, wie die um Seong-chans Kuh, können bei dem ein oder anderen Zuschauer ein paar Tränen hervorrufen, eben einfach weil diese Geschichten besser funktionieren, als man es annehmen würde.

Ohne jene Aufwertungen wäre "Le Grand Chef" wahrlich nur halb so unterhaltsam gewesen. Das liegt zum einen an den eindimensionalen Charakteren, von denen gerade der Bösewicht etwas mehr an Farbe verdient hätte, als auch an der angedeuteten Beziehung zwischen Jin-su und Seong-chan, die nicht richtig funktionieren will, u.a. auch deshalb nicht, weil Jin-su ebenfalls zu flach bleibt. Außerdem muss die Auflösung am Ende kritisiert werden, die einen unweigerlich an "My Sassy Girl" erinnert.
Der Humor kommt natürlich in einem Unterhaltungsfilm wie diesem ebenefalls nicht zu kurz. Gerade einige der Nebencharaktere sind für ein paar gute Lacher verantwortlich, vor allem der Sidekick des Bösewichts, der auf der Suche nach dem Geschmack des perfekten Ramen ist, so wie er ihn einst in seiner Militärzeit kosten durfte. Die Antwort auf seine Suche ist so simpel, wie sie wahr ist...
Überdies bietet der Film nicht nur genug Abwechslung, um den Zuschauer durchgehend bei Laune zu halten, sondern auch ein ordentliches Tempo, das ab und zu mit ein wenig Action garniert wird. Wunderlich ist es schon, wie gut das alles funktioniert, hat sich Regisseur Jeon Yun-su mit seinen Werken "Changing Partners", "My Girl and I" oder dem grauenhaften "Yesterday" keinesfalls als ein Regisseur bewiesen, der weiter Filme machen sollte.

"Le Grand Chef" ist, wie es für solche Filme typisch ist, vorhersehbar und so wird es nicht verwundern, wie das Ganze schließlich ausgeht. Negativ fällt aber der Patriotismus auf, der am Ende ordentlich Einzug in den Film hält. Essen ist wohl Kultur und Kultur bedeutet Nation, da ist es nicht weit zum Patriotismus, doch störend ist es dennoch ein wenig. Zum Glück wird die Vorhersehbarkeit der Plotentwicklung aber wie gesagt durch die Nebengeschichten entschuldigt, von der eine sogar zurück in die japanische Besatzungszeit springt und sich dort um Seong-chans Großvater dreht. Auch hier funktioniert der Film dramatisch wieder besser als erwartet.
Am Ende war ich positiv überrascht. "Le Grand Chef" ist natürlich nur ein simpler Unterhaltungsfilm, aber einer der eben auf diesem Gebiet vieles richtig macht, gekonnt Humor mit effektiven Drama verbindet und dabei nie seinen unbeschwerten Unterton vergisst. Dankenswerterweise ist dies endlich mal eine Komödie, bei der nicht wieder eine Liebesgeschichte im Fokus steht und so erweist sich "Le Grand Chef" als etwas, bei dem sich die Koreaner oft sehr schwer tun: Eine gelungene Komödie, bei der die Zutaten stimmen.

(Autor: Manfred Selzer)
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