Story: Yue Wuyi (Wang Leehom) übt die magischen Yan-Künste aus. Er kann unbelebte Materie zum Leben erwecken und vermag es so auch ein Roboterwesen mit seinem eigenen, selbst hergestellten Begleiter in einem Schaukampf zu besiegen. Dabei gewinnt er eine gute Summe Geld, die er sogleich einsetzen will, um einen Ring bei einer sich anschließenden Auktion zu kaufen. Der Ring gehört seinem Meister Xie Yi (Archie Kao), der vor einiger Zeit spurlos verschwunden ist, und könnte einen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort geben. Allerdings ist nicht nur Wuyi an dem Ring interessiert. Die Kriegerin Wen Renyu (Victoria Song) sowie Xia Yize (Godfrey Gao), ein Schwertkämpfer königlichen Blutes, wollen Wuyi den Ring streitig machen. Doch plötzlich tauchen die Krieger des Hohepriesters Shen Ye (Julian Cheung) auf und die drei Kämpfer müssen sich gegen sie verbünden. Sie werden schließlich von Meister Xie Yi gerettet, der sie mit auf sein Luftschiff nimmt. Dort erfahren sie, dass der Hohepriester sein in einer schwebenden Stadt lebendes Volk auf die Erde bringen und dafür die Menschheit vernichten will. Das einzige, was ihn aufhalten kann, ist ein magisches Schwert, das in vier Teilen auf der Welt verstreut ist. Der Ring ist ein Teil davon und ein weiterer befindet sich in einem Gemälde, das an Bord des Luftschiffs ist. Shen Ye ist sich bewusst, dass das Schwert die einzige Waffe ist, die ihm gefährlich werden könnte, daher setzt er alles daran, als erster in den Besitz der magischen Waffe zu kommen.
Kritik: Es sollte niemanden schockieren, dass "Legend of the Ancient Sword" letztlich genau einer jener vergessenswerten Fantasy-Filme ist, die man aus China gewohnt ist. Ein Film, der mit überbordendem CGI versucht, eine Welt zu kreieren, die voller bunter Wesen und Dinge ist, dabei aber vollkommen die eigentlich im Vordergrund stehenden Charaktere vergisst und uns somit nie emotional in die Action involvieren kann. Die Geschichte beginnt noch recht annehmbar, mit einem Schüler, der nach seinem Meister sucht sowie zwei weiteren Helden, deren Interesse an dem Meister zunächst ein Geheimnis bleibt, aber dann wird ein generischer Bösewicht eingeführt, der die Geschichte zu einem Pseudo-Epos umstrickt, in dem die Helden die Welt retten müssen. Die Action ist aber immerhin die meiste Zeit nett anzusehen und das Tempo stimmt. Erst im letzten Drittel stürzt der Film unter seinen Klischees zusammen und die zuvor als manchmal sogar sympathisch anmutenden Mängel zerstören den Film.
Der Film basiert auf dem chinesischen MMORPG "Legend of the Ancient Sword II", und eine TV-Serie gab es bereits 2014. Die eigentliche Idee war, eine Trilogie in Filmform zu drehen, aber nachdem der erste Teil mit 1,4 Millionen Dollar Umsatz ein unglaublicher Flop war, liegen diese Pläne begraben. Renny Harlin, der mit dem internationalen Jackie Chan-Film "Skiptrace" in China sehr erfolgreich an den Kinokassen war, liefert hier leider genau die Art von Fantasyfilm ab, die bunt, verworren und ohne Substanz ist. Allerdings könnte man hier anführen, dass es genug Filme dieser Art in China gibt, die durchaus großen Erfolg an den Kinokassen hatten. Vielleicht ist das chinesische Publikum aber mittlerweile etwas wählerischer geworden. Genau betrachtet bietet "Legend of the Ancient Sword" aber teilweise mehr, als andere Fantasyfilme. Man erkennt zumindest in ein paar Szenen, dass hinter der eigentlichen flachen Geschichte eine Welt mit zahlreichen Details liegt.
Die erste Szene, in der Wuyi die Arena betritt, konfrontiert uns mit einer unglaublich bunten Welt, die vielleicht eher an Kinder gerichtet sein mag. Tigermenschen, Elefantenwesen auf zwei Beinen, ein Oktopus-DJ (?) - alles wirkt eher etwas zu over-the-top. Auch das CGI lässt zuweilen zu wünschen übrig, aber dazu später mehr. Als Wuyi dann in der Arena kämpft, zeigen sich die positiven Aspekte des Films. Die Roboterwesen bringen einen schönen Steampunk-Flair in den Film. Holz, Gold, Zahnräder und dazu die Liebe des Erschaffers, die den Wesen Leben einhaucht. Das ist der Fokus der Magie in dem Fantasystreifen und das weiß zu gefallen. Natürlich ist da noch der stille Krieger, der mit seinem Schwert Eismagie wirkt oder die Kriegerin, deren Speer sich in einen gigantischen Boomerang verwandelt, und auch das, wenn zugegeben etwas klischeehafter, kann gefallen. Besonders gelungen ist eine Szene, in der Yizi ein Gemälde betritt und er durch ein Portal von der farblosen Seite auf die belebte Ebene des Gemäldes gelangt.
Jene schönen Momente werden aber von billigem CGI vernichtet, das sich vor allem auf dem Luftschiff, bei einigen offensichtlichen Greenscreen-Hintergründen und den Tierwesen zeigt. Im Besonderen der Panda auf dem Luftschiff geht einem unglaublich auf die Nerven und scheint wohl für die fünfjährigen Zuschauer in den Film gefügt worden zu sein. Die Spezialeffekte sehen oft so aus, als hätte man nach einigen ordentlichen Effekten realisiert, dass man das Budget etwas strecken muss. Ebenso ist Renny Harlin wohl auch erst etwas spät eingefallen, dass er eigentlich einen typischen Bösewicht braucht. Daher gibt es gegen Ende eine Wendung, die im Kern zwar nett sein mag, aber einen Bösewicht kreiert, der absolut generisch ist. An diesem Punkt ist der Fantasystreifen aber bereits von interessant zu stereotyp abgeglitten und man interessiert sich nur noch wenig für das, was auf dem Bildschirm passiert, vielleicht abgesehen von der Action, die zumindest solide ist.
Das große Problem sind die einseitigen Charaktere. Wang Leehom ("Little Big Soldier") spielt den albernen Haupthelden der Geschichte und kann aus seiner Rolle auch nicht mehr herausholen. Die anderen beiden Protagonisten sind zu kalt, als dass man sich für sie erwärmen könnte. Trotz allem kommt irgendwann dank der Erlebnisse, die die drei verbindet, das Gefühl einer Abenteurergruppe auf, die gemeinsam gegen das Böse kämpft. Das ist nett, aber es ändert nichts daran, dass wir uns für niemanden in dem Film interessieren und uns daher die Geschehnisse auch nicht nahegehen können. Die Action und die Welt lassen Erinnerungen an Fantasy-Streifen der 80er und 90er aufkommen, was "Legend of the Ancient Sword" für ein bestimmtes Publikum fraglos einen gewissen Charme verleiht. Trotz einer Welt voller bunter Geschichten, bleibt das Endprodukt aber leblos, was vor allem an den Charakteren und einem langweiligen letzten Drittel liegt.