Story: Bo (Jacky Wu) tötet den Mafiaboss Ma und nimmt dessen Kopf mit. Die Frau von Ma (Noriko Aoyama) beauftragt
ihre Untergebenen den Körper ihres toten Gatten aufzubewahren und seinen Kopf zu finden, bevor sie irgendetwas anderes
unternehmen. Bo ist aber durch ein paar Zufälle an die Polizistin Hiu Wor (Celina Jade) geraten, der er das Leben vor
ein paar Gangstern rettet. Um seine Aussage zu machen geht er auf die Wache mit und wird dort von den anderen
Polizisten herzlich empfangen, außer von Tarzan (Sammy Leung), der eifersüchtig auf Bo ist und diesen überdies einiger
Straftaten verdächtigt. Tatsächlich hat Bo die ganze Zeit den Kopf von Ma in einer Tasche bei sich und ist den Gangstern
rund um Mas Frau nur noch nicht in die Hände gefallen, weil er bei der Polizei ohne es zu wissen ein gutes Versteck
gefunden hat. Schließlich findet eine Streifenpatrouille den kopflosen Leichnam Mas und nimmt ihn mit auf die Wache,
was zur Folge hat, dass die Gangster die Polizeistation stürmen, wobei ein Polizist ums Leben kommt. Die Polizei nimmt
den Fall nun sehr ernst und schließlich gerät auch Bo ins Kreuzfeuer, auch wenn seine neue Freundin Hiu Wor nicht glauben
kann, dass er auch in dieser Sache stecken soll.
Kritik: "Legendary Assassin" sah richtig gut aus und war die Hoffnung vieler Wu Jing Fans, dass dies ein Schritt
nach oben auf Wus Karriereleiter sein könnte. Überdies stand Wu Jing diesmal sogar mit Actionchoreograf Li Chung-Chi
hinter der Kamera, sodass anzunehmen war, beide wüssten das Beste aus Wus Fähigkeiten herauszuholen. Leider ist dem
nicht so, denn von einem traurig flachen Drehbuch und hauchdünn gezeichneten Charakteren abgesehen, wissen auch nicht die
Kampfszenen zu überzeugen, und das, wo doch eigentlich genau hier die Stärke des Films hätte liegen sollen. Was bleibt
dann noch? Jedenfalls nicht viel, auch wenn es "Legendary Assassin" trotz allem schafft hier und da ganz unterhaltsam
zu sein, wenn auch auf sehr dezente Weise. Frustrierend bleibt der Film aber trotz allem, da Wu Jing mit solchen Filmen
bestimmt nicht den Platz eines Jet Li oder Jackie Chan einnehmen können wird.
Storytechnisch ist eigentlich schon alles in der Zusammenfassung gesagt worden, was es zu sagen gibt. "Legendary
Assassin" versucht sich aber tatsächlich daran die Charaktere etwas mehr in den Fokus zu stellen, was dann aber
eigentlich nur in der Form umgesetzt wird, als dass wir etwas künstlich eingeworfene Hintergrundinformationen über
die Charaktere bekommen und zwar mit dermaßen viel aufgesetzten Emotionen und Pathos erzählt, dass es eigentlich
einfach nur an einem vorbeiplätschert. Schlimm ist dann auch noch, dass Wu Jing einfach nicht das Charisma auf den
Bildschirm bringen kann, dass er unzweifelhaft irgendwo unter der Oberfläche hat, "SPL" ist der beste Beweis
dafür. Sein Charakter bleibt aber einfach nur flach, genauso wie der von Sängerin Celina Jade, die hier versucht
irgendeine Art von Romantik in den Film zu bringen. Sie schafft allerdings mehr als der Rest der Besetzung, denn leider
sieht es bei den Nebendarstellern auch nicht sehr rosig aus.
Interessanterweise gibt es allerdings einige bekannte Gesichter in den Nebenrollen zu sehen. Shiu Hung Hui, Lam Suet
oder Kara Hui sind da nur ein paar Namen. Ihren Rollen können sie aber nichts Besonderes geben, was besonders schade ist,
da dies die Rettung für den Film hätte bedeuten können. So bleiben sie zusammen mit Alex Fong aber immerhin im
mittelmäßigen Bereich, ganz im Gegensatz zu Sammy Leung, der einen Polizisten spielt, welcher auf Bo bei jeder
Gelegenheit eifersüchtig wird, sodass jenes Familiengefühl, das wohl zwischen den Polizisten auf der Station gezeigt
werden soll, nur noch wie ein schlechter Nachruf im Raum schwebt, da wir eigentlich das Gefühl haben hier in einem
Kindergarten zu sein. Ganz davon abgesehen, dass die Ausbildung der Polizisten schon eine Weile her gewesen sein muss,
so dumm wie sie sich manchmal anstellen.
Wenn man sich das ansieht, dann ist Wu Jing noch das Beste am Film, da er zumindest ein wenig Sympathie beim Zuschauer
hervorrufen kann mit seiner bescheidenen und immer coolen Art.
Li Chung-Chis und Wu Jings Regie ist nicht der Rede Wert, alles ist sehr gewöhnlich, auch wenn es hier und da nach
Qualität schreit, die wir ja eben leider nicht bekommen. Immerhin kann der Soundtrack von Raymond Wong oftmals die
richtige Stimmung erzeugen. Doch da wo der Film eigentlich hätte beeindruckend sein müssen, versagt er. Denn die
Kämpfe sind alle recht unspektakulär, da wir hier kaum etwas von Wu Jings fantastischer Körperbeherrschung zu sehen
bekommen. Das liegt an der extensiven Verwendung von Seilen, die sogar beim kleinsten Sprungkick zum Einsatz kommen.
Warum, fragt man sich da. Ein paar realistische Moves von Wu wären viel beeindruckender gewesen. Die Seilarbeit hätte
man bei Celina Jade anwenden können, denn in ihren kleinen Kämpfchen sieht man eindeutig, dass sie absolut unerfahren
auf dem Gebiet ist, auch wenn dies hier und da versucht wurde zu verschleiern. Li Chung-Chi, der schon für die
Actionchoreographie in Filmen wie "Fatal Contact", "Invisible Target" und "New Police Story" verantwortlich war,
hätte es eigentlich besser wissen müssen, wie er Wu Jings Kämpfkünste auf den Bildschirm bringen muss.
Neben den Rückblenden, die eine künstliche Form der Sentimentalität hervorrufen sollen, gibt es auch noch andere
Szenen, die mit Unoriginalität aufwarten. Da wäre zum Beispiel der letzte Kampf, bei dem unsere Protagonistin
gefesselt mit ansehen darf, wie sie ihr Retter versucht zu befreien, der dafür aber erstmal gegen eine Heerschar von
100 Mann antreten muss, natürlich bei Nacht und im strömenden Regen um die Dramatik etwas zu erhöhen. Zugegeben, es
macht trotz allem Spaß zuzuschauen, wie sich Wu Jing durch die Männer prügelt, aber wirklich realistisch ist das alles
natürlich nicht. Dabei ist hier weniger der Fakt gemeint, dass die Bösewichte meistens abwarten bis sie dran sind eine
gewischt zu bekommen, sondern die Szenen, in denen Wu mal schnell ein wenig die Fassade eines Hauses hochläuft. Er hätte
es sicherlich auch ohne Seile geschafft, auch wenn es dann nicht so leichtfüßig ausgesehen hätte, aber was ist denn so
schlimm daran?
Schlussendlich ist "Legendary Assassin" einfach enttäuschend und schafft es nicht die Fähigkeiten und das Charisma
Wu Jings gekonnt auf die Leinwand zu bringen. Sein richtiger Durchbruch verzögert sich damit wieder einmal. Der Film
selbst bleibt damit eigentlich nur Fans des Genres oder Wu Jings zu empfehlen.