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Lost in the Stars - Filmposter
Original Title:
Xiao shi de ta

China 2022

Genre:
Thriller

Director:
Cui Rui
Liu Xiang

Cast:
Zhu Yilong
Ni Ni
Janice Man
Du Jiang
Kay Huang
Chen Mengqi


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Lost in the Stars

Lost in the Stars - Film Screenshot 1

Story: He Fei (Zhu Yilong) ist mit seiner Ehefrau Li Muzi (Kay Huang) auf eine südostasiatische Insel geflogen, um dort ihren ersten Hochzeitstag zu feiern. Allerdings ist Muzi eines Tages plötzlich verschwunden und He Fei ist täglich bei der Polizei, um seine Frau als vermisst zu melden und Hilfe bei der Suche nach ihr zu bekommen. Er hat nur noch fünf Tage, da dann sein Visum abläuft. Schließlich wacht er am nächsten Tag auf und neben ihm im Bett liegt eine Frau (Janice Man), die sich als Muzi ausgibt. Er holt die Polizei, doch sowohl die Papiere als auch die Fotos auf ihrem und seinem Handy beweisen, dass diese Frau tatsächlich Muzi ist. He Fei versteht nicht, welches Spiel gespielt wird, aber er holt sich bald die Hilfe der erfolgreichen Anwältin Chen Mai (Ni Ni). Diese vermutet, dass eine mächtige Organisation hinter dem Verschwinden von Muzi steckt, die auch schon andere reiche Personen gekidnappt hat. Chen Mai versucht, den Spuren zu folgen, aber He Fei scheint ihr nicht alles zu erzählen. Die Umstände von Muzis Verschwinden sind eigenartig und die Frau, die sich als sie ausgibt, verlangt zunächst nichts von He Fei, bis sie ihm klar macht, dass sie sich mit Geld alleine nicht zufriedengeben wird. Die Anwältin geht mit He Fei einer Spur nach, die sie zu dem Mann führt, der die Fotos gefälscht hat. Aber Chen Mai muss auch aus He Fei die ganze Wahrheit herausbekommen, sofern sie Muzi finden will.

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Lost in the Stars - Film Screenshot 4

Kritik: In "Lost in the Stars" verbergen sich gleiche mehrere Filme. Die Anzahl der Wendungen, die sogar in 180-Grad-Richtung ausfallen, raubt einem beinahe den Atem. Während der Anfang zwar schon ein ordentliches Tempo vorweisen kann und den Zuschauer über die Umstände der Geschehnisse rätseln lässt, dauert es eine gute Weile, bis man vollkommen in den Film hineingesogen wird. Die vielen Enthüllungen mögen unterhaltsam sein, doch begibt sich die Geschichte auf eine Achterbahnfahrt, die zum Ende hin schlicht lächerlich wird. Selbst als die Ereignisse erstaunlich düster werden, kann man diesen Thriller einfach nicht mehr ernstnehmen. Das ist der Grund, warum es äußerst schwierig ist, "Lost in the Stars" trotz seiner Stärken zu empfehlen. Es mag Kritiker geben, die das anders empfinden, aber dass hier in jede Richtung geschossen wird und man den Zuschauer so lange im Kreis dreht, bis dieser vollkommen orientierungslos ist, kann nicht als saubere Erzählkunst betrachtet werden.

Lost in the Stars - Film Screenshot 5

Einzelne Aspekte der Geschichte sind aber durchaus gelungen. Letzten Endes ist das Ursprungsmaterial ein Bühnenstück von Robert Thomas, dessen Rechte sich einst Alfred Hitchcock gesichert hat. Der Mystery-Thriller basiert dabei aber auf der russischen Adaption des Stücks, das unter dem Titel "A Trap for Lonely Man" als Film veröffentlicht wurde. Einzelne Elemente wie die Femme fatale oder einige der Wendungen dürften einen Hinweis darauf geben, warum sich Hitchcock für das Stück interessiert hat. Unglücklicherweise können Regisseure Rui Cui und Xiang Liu "Lost in the Stars" keine ordentliche Richtung geben. Zudem funktionieren einige Szenen nicht so gut, wie angedacht. Ein Beispiel ist die Konfrontation zwischen dem Protagonisten und der Frau, die sich als seine Ehefrau ausgibt. Es ist offensichtlich, dass eine gewisse Anspannung in der Luft liegen soll, aber das Geplänkel zwischen den beiden wirkt ungeschickt und zieht sich unnötig in die Länge.

Lost in the Stars - Film Screenshot 6

Ein ebenso nicht zu verachtendes Problem sind die Charaktere, die stets nur das Nötige von sich preisgeben dürfen, damit eventuell doch noch eine Enthüllung die Person in einem völlig neuen Licht darstellen kann. Das macht es ungemein schwierig, sich emotional an irgendjemanden gebunden zu fühlen. So bleibt einem nur, sich auf die Ermittlungen zu konzentrieren. Diese finden zum Großteil aber auch hinter den Kulissen statt, so erklärt die Anwältin, dass sie gerade jemanden auf etwas angesetzt hat und wir bekommen später dann einfach die nötige Info. Man fühlt sich daher um spannende Ermittlungsarbeit betrogen. Andererseits ist das, was wir an Ermittlung zu sehen bekommen, auch nicht wirklich außerordentlich beeindruckend. Da erweist sich dann eine Verfolgungsjagd im Auto als um einiges spannender. Eine kleine Schießerei gibt es auch, aber Action steht in "Lost in the Stars" keineswegs im Vordergrund, sondern eben die Lösung des Rätsels, was mit He Feis Ehefrau geschehen ist.

Lost in the Stars - Film Screenshot 7

Trotz aller Kritik an den Charakteren sind die darstellerischen Leistungen über Durchschnitt. Zhu Yilong ("Lighting Up the Stars") lässt den Ehemann die nötige Verzweiflung an den Tag legen, weiß aber hin und wieder auch seiner Person Facetten zu geben, die einen hinterfragen lassen, ob er wirklich die ganze Wahrheit erzählt hat. Ni Ni ("Shock Wave 2") führt als Anwältin/Ermittlerin solide durch den Film und auch ein paar der Nebenrollen wirken keineswegs schlecht. Auch die Bilder können zumeist überzeugen und das Setting in einem fiktiven südostasiatischen Inselstaat hat seinen Charme. Eher negativ stößt das Englisch auf, das immer wieder gebrochen von Nebendarstellern gesprochen wird und ohne Untertitel wohl kaum verständlich wäre. Weiterhin gibt es immer wieder lange Rückblenden, die uns aus dem Geschehen herausreißen und zudem sogar von Balladen begleitet werden. Das wirkt alles etwas willkürlich.

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Lost in the Stars - Film Screenshot 10

Immer wenn "Lost in the Stars" eine Richtung zu bekommen scheint, gibt es einen neuen Sprung in der Erzählung, eben in Form der genannten Rücklenden oder/und einer weiteren Enthüllung. Am Ende wirkt die Geschichte dadurch vollkommen überladen und dennoch schafft man es mit den Erklärungen, beim Zuschauer das Gefühl hervorzurufen, dass man auch beim ersten Mal schon alles verstanden hat und ein wenig für dumm verkauft wird. Sonderlich komplex oder clever ist die Geschichte nämlich nicht, wenn man von den diversen "Überraschungen" absieht, auf die man auch bei genauer Beobachtung ohnehin nicht selbst kommen kann oder dem vollkommen entgegengesetzt manchmal offensichtlich ausfallen. Das letzte Drittel des Films treibt dann alles nochmal auf die Spitze und die Geschichte wird gar unfreiwillig komisch. Die Szene während des Abspanns lässt einen dann spätestens mit großen Fragezeichen zurück, was eigentlich genau die Botschaft des Films sein soll. Einzelne Teile der Geschichte sind interessant und "Lost in the Stars" mag vielleicht Unterhaltung liefern, aber als kohärentes Ganzes funktioniert der Thriller nicht.

(Autor: Manfred Selzer)
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