Story: The Anführerin der White Tiger Organisation, Mrs. Hong (Kim Soo-mi), beauftragt ihre zwei Söhne Jang Kyung-jae
(Lim Hyeong-jun) und Jang Seok-jae (Tak Jae-hun) endlich eine Frau für ihren dritten Sohn In-jae (Shin Hyeon-jun)
zu finden. Jang In-jae leitet im Moment das Familiengeschäft, doch hat er irgendwie kein Glück mit den Frauen, da keine
von ihnen an seine vorherige Freundin herankommen kann. Wie es aber der Zufall so will trifft er die junge und
taffe Kim Jin-kyung (Kim Won-hie), die mit einer Bande von Gangstern an den Fersen und mit Drogen betäubt In-jae in
die Arme läuft. Dieser rettet natürlich Kim Jin-kyung und kann dabei gleichzeitig noch der Organisation seines
Widersachers die Suppe versalzen.
Einige Missverständnisse später gehen In-jae und Jin-kyung miteinander aus. Dabei muss der Gangsterboss allerdings
herausfinden, dass seine neue Freundin Staatsanwältin für Gewaltdelikte ist, und besonders gerne Gangster hinter
Gitter bringt. In-jae verheimlicht seine wahre Identität und möchte das Familiengeschäft für seine Freundin aufgeben.
Allerdings ist Jin-kyung ihm und seiner Organisation schon dicht auf den Fersen, und überdies hat er noch ein Problem
mit einem anderen Bandenboss, der zu einem unausweichlichen Showdown zu führen scheint. Die Beziehung des glücklichen
Paars steht unter einem ungünstigen Stern...
Kritik: Mit "Marrying the Mafia 2" bekommt eine Gangster-Romantikkomödie eine Fortsetzung, die sie eigentlich
nicht verdient hätte, da der erste Teil, trotz großem Erfolg an den Kinokassen, eher mäßig war. Der zweite Teil hatte
dann sogar noch mehr Erfolg, aber die Frage bleibt auch diesmal, ob es ein gerechtfertigter Erfolg war?
Die Antwort müsste eigentlich auch diesmal ein klares "nein" sein, denn der Film hat mit denselben Problemen wie
sein Vorgänger zu kämpfen, hat aber den Bonus einiger erstaunlich gut funktionierender Gags und des Hauptdarstellers
Shin Hyeon-jun, der den Film qualitativ um einiges nach oben drückt. Letztendlich darf man aber auch hier nichts anderes
als eine zwar unterhaltsame, aber vollkommen unbedeutende Gangster-Rom-Com erwarten.
Ein großes Problem ist die Atmospähre. Meistens glaubt man sich in einer typischen koreanischen Rom-Com zu befinden,
mitsamt abstrusen Gags und abgedrehten Charakteren, aber ab und zu wird der Film dann auch wieder ernst, bringt einige
zu aufdringlich cool wirkende Actionszenen und ein wenig Drama mit rein. Letzteres funktionert überraschenderweise
recht gut, da Shin Hyeon-jun die verschiedenen Seiten seines Charakters, vom kühlen Gangsterboss, zum Bruder, bis hin zum
unsicheren Verliebten, mit Bravour darstellt. Wenn er dann versucht sein Gangsterdasein für seine Angebetete aufzugeben,
dann ist das sogar erstaunlich glaubwürdig auf die Leinwand gebracht. Und so ist es kein Wunder, dass Shin eigentlich
der einzige ist, der es schafft so etwas ähnliches wie einen roten Faden in dem Film zu bringen. Dennoch, trotz all
seiner Bemühungen bleibt die Grundstimmung des Films einfach zu uneinheitlich.
Wie zerstückelt aneinandergereiht "Marrying the Mafia 2" tatsächlich ist wird immer und immer wieder offensichtlich, so
z.B. in den etlichen Rückblenden in In-jaes Vergangenheit oder den Einschüben von Nebencharakteren. Dafür ist
Shin Yis Charakter wohl ein Musterbeispiel, denn gegen Ende wird ihr plötzlich erstaunlich viel Zeit gewidmet. Warum man
diese nicht eher dafür genutzt hat die Brüder von In-jae besser auszuleuchten bleibt ein Rätsel. Doch auch ansonsten
bleibt der Film bis zum Schluss episodenartig und dabei sogar noch ziemlich vorhersehbar. Dass die letzte Szene dann
sogar noch eine Gerichtsszene ist, deren Ausgang sowieso schon meilenweit im Voraus zu erkennen ist, hilft dem Film
bestimmt nicht Originalitätspunkte zu sammeln.
Wofür Regisseur Jeong Yong-kis ("The Doll Master") Werk ein Lob verdient sind eindeutig die Gags und der gelungene
Humor im Allgemeinen. Klar, es ist alles auf Slapstick ausgerichtet, aber allzu stereotype Persönlichkeiten bleiben
zum Glück aus, auch wenn man trotzdem das Gefühl hat schon zu viele dieser Art von Filmen vorgesetzt bekommen zu haben.
Neues bekommt man
nicht präsentiert, dafür aber einige sehr schöne Gags. Etliche von diesen gehen zwar unter die Gürtellinie, sind aber
trotz allem nicht einfach nur dumm, wie das sonst so oft der Fall ist, sondern machen Spaß. Ein Highlight ist
aber auf jeden Fall als In-jae, zur besseren romantischen Atmosphäre, seine Freundin ins Kino zu einem Horrorfilm
einlädt. Nur leider ist In-jae derjenige, der voller Panik immer wieder von seinem Sitz springt und beinahe einen
Herzinfarkt bekommt. Für seine Freundin hat er da mit Sicherheit keinen coolen Auftritt hingelegt, aber für den
Zuschauer ist das einfach nur zum Totlachen.
Der Humor kann wirklich viele Schwächen des Films wieder aufwiegen und gerade Shin Hyeon-jun ("Guns & Talks", "Shadowless
Sword") beweist nicht nur sein schauspielerisches Talent erneut, sondern eben auch seine komödiantische Ader.
Einige Gags beziehen sich auch auf die koreanische Kultur, weswegen vieles in der Übersetzung verloren gehen mag.
Über die recht schlechten Englisch-Fähigkeiten der Koreaner wird sich ebenfalls lustig gemacht, als zum Beispiel alle
ratlos sind, was denn nun "Orange" auf Englisch heißt. Dabei ist das koreanische Wort für diese Frucht doch eben ein
Lehnwort aus dem Englischen... Solcherlei Gags bei denen man sich einfach an den Kopf greifen muss gibt es ebenfalls zu
Hauf. Aber eigentlich steht ja die Liebesgeschichte im Vordergrund. Diese ist nicht wirklich was Besonderes, aber
eben ganz nett eingefangen, und entwickelt sich dank der beiden Hauptdarsteller auch ganz ansehnlich auf dem Bildschirm.
Hauptdarstellerin Kim Won-hie kann zwar keine wirklich tolle Darstellung darbringen, überzeugt aber als taffe
Anwältin, und die Chemie zwischen ihr und ihrem Partner stimmt auch. Was will man mehr?
Die einzelnen Teile von "Marrying the Mafia 2" schwanken qualitativ stark. Manchmal glaubt man eine wirklich gute
Komödie vor sich zu haben, an anderer Stelle ist der Film dann aber wieder unverzeihbar kitschig und vorhersehbar.
Alles in allem also eine recht durchwachsene Angelegenheit, aber der Humor und ein Hauptdarsteller in Höchstform
können dann wieder einige Punkte rausholen.
Wenn einem also gerade nach unbedeutender Unterhaltung ist, dann wird man an dieser ordentlich produzierten
Gangster-Komödie mit Sicherheit seinen Spaß haben können. Besser als sein Vorgänger ist "Marrying the Mafia 2" auf
jeden Fall.