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Original Title:
Hua Mulan

China 2009

Genre:
Action, Drama

Director:
Jingle Ma

Cast:
Vickie Zhao Wei
Kun Chen
Hu Jun
Jaycee Chan
Yu Rongguang
Vitas
Liu Yuxin
Song Guangcheng
Li Guofeng
Li Guangxu


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Mulan

aka Hua Mulan

Story: Der mongolische Rouran-Stamm dringt immer wieder in das chinesesische Wei-Reich vor. Ein endloser Krieg entbrennt, der den Herrscher Weis alle Männer des Landes in die Armee einberufen lässt. Unter ihnen ist auch der kranke Vater Mulans Hua Hu (Yu Rongguang), ein namhafter Veteran. Mulan (Vickie Zhao Wei) ist zwar ein Mädchen, doch seit ihrer Kindheit in den Kampfkünsten ausgebildet, sodass sie sich für ihren Vater ohne dessen Wissen in die Armee einschreibt. Der einzige, der weiß, dass sie tatsächlich ein Mädchen ist, ist ihr Kindheitsfreund Tiger (Jaycee Chan). Doch schon bald deckt auch der Soldat Wentai (Chen Kun) ihr Geheimnis auf. In der Schlacht kann Mulan jedoch ihre außerordentliche Expertise beweisen, sodass Wentai ihre wahre Identität für sich behält. Zusammen sind die beiden so stark, dass sie schnell aufsteigen und ihre eigenen Truppen befehligen können. Doch Mulan wird von ihren Gefühlen für Wentai davon zurückgehalten, ihr wahres Potential zu entfalten. Dabei ist eine talentierte Kriegerin und Anführerin wie Mulan gerade jetzt unabdingbar, denn der kaltblütige und ehrgeizige Mendu (Hu Jun) ist neuer Anführer der Rouran und vereint die gesamten Stämme der Mongolei, um gegen die Wei vorzugehen. Ein blutiger Kampf entbrennt auf dem Schlachtfeld, auf dem für Mulan kein Platz mehr für Gefühle bleibt.

Kritik: Die Notwendigkeit Chinas ihre eigene Version des Mulan-Stoffs zu erzählen, bestand spätestens als Disney seinen freudig-bunten Zeichnentrickfilm voller Klischees auf den Markt brachte, der die Chinesen doch etwas oberflächlich betrachtete. Dass die Story um Mulan weitaus mehr liefern kann als eine singende und tanzende Protagonistin, soll Jingle Mas Version der Geschichte dieser keineswegs als historisch zu verstehenden Persönlichkeit zeigen. Aber Moment mal, Jingle Ma? Der Regisseur, der uns solche "Perlen" wie "Seoul Raiders" oder "Playboy Cops" bescherte? Auch wenn ein paar seiner Filme durchaus unterhaltsam sind, so handelt es sich bei Ma doch eher um einen zweitklassigen Regisseur, so verwundert es auch, dass er für dieses 12 Millionen Dollar-Projekt verpflichtet wurde. Interessanterweise zeigt "Mulan" seine Schwächen aber dann eher im Unterhaltungssektor als auf storytechnischer Ebene. Die Geschichte bleibt zwar äußerst überschaubar, aber die Notwendigkeiten und Opfer, die ein Krieg fordert, werden zum Teil auf eine fast schon tiefgründige Art beleuchtet.

Zuerst einmal lässt sich "Mulan" jedoch sehr viel Zeit mit seiner Einleitung. Speziell die längere Passage im Armeecamp wird schnell eintönig und beinahe einschläfernd, da hier kaum etwas passiert. Man könnte meinen, dass es etliche Momente gibt, die es einer Frau schwer machen würden, in einer Armee aus Männern ihre Identität verschleiern zu können, aber der Film spielt kaum mit der Angst Mulans, entdeckt zu werden. Ein einziger Vorfall versucht das ganze Thema abzudecken und später dann liefern die ganzen Schlachten augenscheinlich keinen Raum mehr für solche Probleme. Vickie Zhao Wei ("Painted Skin", "Chinese Odyssey 2002") mag zwar gut in die Rolle passen und verleiht ihrem Charakter durchaus etwas Männliches, ohne dabei ihre Weiblichkeit vollends zu verlieren, aber sie ist im Vergleich zu den anderen doch recht klein und ihre Stimme klingt in ihren großen Ansprachen auch nicht gerade sehr männlich. Dass sich chinesische Männer für so androgyn halten, dass eine Frau unter ihnen ohne Weiteres als Mann durchgehen kann, ist aber nichts Neues und so kann man über diese kleine Unglaubwürdigkeit auch irgendwann hinwegsehen.

Kun Chen ("Painted Skin", "Playboy Cops") spielt Mulans Freund, der bereit ist, für das Wohlergehen seines Landes alles zu opfern, außer dann natürlich seine Mulan. Oder doch? Die offensichtliche Liebesgeschichte zwischen den beiden kann nie richtig zum Tragen kommen, zu sehr sind die beiden mit anderem beschäftigt, doch wenn die Gefühle der beiden gegen Ende doch etwas mehr Platz bekommen, dann können sie erstaunlich mitnehmend sein. Das Drama, das in der Geschichte steckt, wird oft mehr als nur angeschnitten und liefert damit nettes Gedankenfutter, auch wenn man die meisten Aspekte hier und da bereits in anderen Filmen ähnlicher Thematik gesehen hat. Gefühle sind im Krieg hinderlich und doch kann man Liebe nicht einfach so im Keim ersticken. Die Aufopferungsbereitschaft der Krieger grenzt dabei fast schon an Verblendung, doch allzu patriotisch wird der Film dann doch nicht, und irgendwie kann man auch verstehen, dass die Männer um jeden Preis ihre Familien vor den Barbaren aus dem Norden beschützen wollen. In seiner Grausamkeit ist Mendu, gespielt von Hu Jun ("Assembly", "Curiosity kills the Cat") nämlich kaum zu übertreffen. Fast übertritt er dabei auch die Grenze zum Karikativen.

In einer Nebenrolle gibt es auch Jaycee Chan ("Invisible Target", "2 Young"), Sohn von Jackie Chan, zu sehen, der immer noch auf seinen großen Durchbruch warten muss, doch bei der teilweise nervtötenden Nebenrolle, die er hier übernimmt, ist das auch nicht wirklich ein Wunder. In einer weiteren völlig unbedeutenden Nebenrolle bekommen wir den ukrainischen Popsänger und Songwriter Vitas zu sehen. Als einziger Westler im Film, der überdies als Hofsänger der Rouran keine wichtige Funktion ausfüllt, ist er aber einfach nur unwahrscheinlich irritierend und gerade der Umstand, dass er das erste Gesicht im Film ist und uns mit merkwürdigen Handgesten begrüßt, ruft Unmengen an Fragezeichen hervor.
Auf produktionstechnischer Seite muss man sich zuerst auch wundern. Wo sind die 12 Millionen Dollar geblieben? Wir bekommen triste Wüstenlandschaften und leere Ebenen zu sehen. Davon abgesehen erscheint auch der Rest als ziemlich unspektakulär. Die ersten Schlachtszenen sind auch nicht wirklich etwas Besonderes, aber zum Glück kann der Film qualitativ in der zweiten Hälfte einige seiner Fehler wieder gutmachen.

Nach gut einer Stunde bekommt "Mulan" endlich leicht epischen Charakter. Die letzte Schlacht gegen Mendu involviert eine beeindruckende Zahl an Komparsen und die Kriegstaktiken sind auch sehr schön anzusehen. Warum aber nicht schon früher so? Auch die Emotionen können einen erst gegen Ende tatsächlich erreichen. Es ist schade, dass "Mulan" eine so lange Anlaufzeit benötigt. Jingle Mas Regie kann leider auch nicht die epischen Ausmaße ähnlicher ambitionierter Filme erreichen, sodass der Stoff in anderen Händen vielleicht besser aufgehoben gewesen wäre. Aber immerhin war es eine gute Entscheidung mit der dezenten Liebesgeschichte und der Frage, was wir bereit sind, für Frieden zu opfern, mehr Tiefgang in einen Schlachtenfilm zu bringen, als wir es gewohnt sein mögen. Vickie Zhao Wei verkörpert darüberhinaus Mulan sehr überzeugend, sodass "Mulan" sicherlich ein besserer Film geworden wäre, wenn die erste Hälfte auf dem gleichen Niveau wie die zweite gespielt hätte.

(Autor: Manfred Selzer)
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Herzlichen Dank an Pandastorm für die freundliche Bereitstellung des Rezensionmaterials.


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