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My Brother - Filmposter
Original Title:
Uri hyeong

South Korea 2004

Genre:
Drama

Director:
Ahn Kwon-tae

Cast:
Won Bin
Shin Ha-kyun
Kim Hae-suk
Lee Bo-young
Kim Tae-wook
Kim Dong-seok


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My Brother

Story: Jong-hyeon (Won Bin) ist zwar ein Jahr jünger als sein Bruder Seong-hyeon (Shin Ha-gyun), aber die beiden gehen in die gleiche Klasse. Während Jong-hyeon gutaussehend und ein respektierter Schläger an der Schule ist, ist sein älterer Bruder von einer Hasescharte entstellt und schreibt in seiner Freizeit Gedichte und Geschichten. Ihre Mutter (Kim Hae-suk) hat ihr ganzes Leben lang ihren ältesten Sohn bevorzugt und für seine Operationen auf vieles im Leben verzichtet. Jong-hyeon ist frustriert darüber und gerät immer wieder in Probleme. Als sich sein Bruder jedoch in ein Mädchen verliebt und Jong-hyeon auch ein Auge auf dieses wirft, scheinen das erste Mal die Probleme zwischen den beiden zum Vorschein zu kommen. Jong-hyeon stiehlt schließlich sogar ein Gedicht seines Bruders, um das Mädchen zu beeindrucken. Doch dank der Blutsbande überstehen sie auch diese Prüfung. Eines Tages geht Seong-hyeon an die Uni und Jong-hyeon wirft die Schule hin, um sich bei ein paar Kleinkriminellen etwas Geld zu verdienen und seiner Mutter auszuhelfen, die ihr Geld falsch angelegt hat. Schon bald kommt es zu ernsthaften Problemen in der Familie.

Kritik: Es ist faszinierend, mit acht Jahren Verspätung ein koreanisches Herzschmerz-Drama zu sehen, das von Kritikern und Zuschauern durchgängig gute Wertungen erhalten hat. Denn ist man ehrlich, dann können die meisten von ihnen den Test der Zeit nicht bestehen. "My Brother" dreht sich um die Beziehung zweier Brüder, die durch allerlei Schwierigkeiten belastet ist. Einer von ihnen wird zum Schläger, weil er nicht die Aufmerksamkeit seiner Mutter bekommt, der andere flüchtet sich wegen seiner Hasenscharte in die Literatur und ist ständig am Lernen. Normalerweise würde dies für ihn Mobbing durch die anderen Schüler bedeuten, aber Jong-hyeon wurde von klein auf erzogen, auf seinen kleinen Bruder aufzupassen und so schlägt er für diesen auch ungefragt so manche Schlacht.

Der schüchterne Seong-hyeon muss sich andauernd Operationen unterziehen, für deren Bezahlung sich seine Mutter als Kredithai verdingt, und dennoch ändern diese nichts an seiner Entstellung, wegen der ihn sein Vater weggeben wollte. Leicht hatte es der Junge sicherlich nicht im Leben, aber dafür bekommt er von seiner Mutter alle Liebe, die sie hat. Da ist es nur verständlich, dass Jong-hyeon um die Liebe seiner Mutter auf seine ganze eigene Weise buhlt und im Endeffekt der raue Junge geworden ist, der sich in seiner Schule einen Ruf als Nummer 1 erkämpft hat. Die Gewalt, die er manchmal an den Tag legt, mag abstoßend sein, aber schlussendlich muss man mit ihm einfach Mitleid haben, denn sein Handeln resultiert selbstverständlich aus seiner schwierigen Familiensituation.

Die erste wirkliche Krise gibt es, als Jong-hyeon ein Gedicht seines Bruders stiehlt und damit ein Mädchen beeindruckt, für das eigentlich Seong-hyeon Augen hat. Schließlich müssen die Probleme irgendwann doch verbalisiert werden und so kommt es zu einer Aussprache. Da die Geschichte aber vom jüngeren Bruder als Rückblende erzählt wird, ist klar, dass wir noch irgendeine Überraschung zu erwarten haben. Und hier kommen wir zum großen Problem von "My Brother". Der häufig zu emotionale Soundtrack lässt keinen Zweifel daran, dass wir hier ein Herzschmerz-Drama vor uns haben. Das dramatische Ende ist dabei so vorhersehbar, dass es nicht berühren kann. Nicht nur das, es wirkt auch noch so aufgezwungen, dass man darüber nur wütend werden kann. Es ist die Art von Drama, die augenscheinlich völlig unerwartet kommt, aber bei genauerer Betrachtung unausweichlich war.

Es mag wahr sein, dass "My Brother" wohl einer der ersten Filme war, die sich dieses "Kunstgriffs" bedient haben (naja, nicht wirklich...) und man sich vielleicht nicht so daran stören würde, wenn man ihn nicht erst acht Jahre später sehen würde, aber es ändert eigentlich nichts an den Fakten. Das Ende wirkt sehr forciert und zielt auf ein paar Tränen ab. Darüber hinaus sollte ein guter Film auch nach Jahren immer noch gut sein, egal, wie viele Male etwas daraus kopiert worden sein mag. "My Brother" ist einfach nur typisches Genre-Futter und daran können auch die beiden namhaften Schauspieler nichts ändern. Won Bin ("The Man From Nowhere") und Shin Ha-kyun ("Save the Green Planet") in ihren frühen Jahren zu sehen, hat etwas Erfrischendes an sich, obwohl merkwürdigerweise Shin in seiner sehr introvertierten Rolle Won Bin häufig die Schau stiehlt.

Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass es in jeder Familie Probleme gibt und wir uns mit diesen arrangieren müssen. Gewisse Dinge können nicht rückgängig gemacht werden und der Umstand, dass Jong-hyeons Familie eben keine perfekte ist, bedeutet nicht, dass man nicht glücklich werden kann. Die Art wie Jong-hyeons Gewaltausbrüche wie ein Bumerang auf ihn bzw. seine Familie zurückfallen, ist jedoch zu altbacken, um uns wirklich überraschen zu können. Etwas zu viel Rührseligkeit gepaart mit dem konstruiert wirkenden Ende geben deshalb ganz klare Abzüge. "My Brother" ist damit ein Drama über eine Brüderbeziehung, die hauptsächlich Fans des Genres ansprechen dürfte.

(Autor: Manfred Selzer)
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