Story: Tien (Tony Jaa) wird von König Rajasena (Sarunyu Wongkrachang) gefangen genommen. Tiens Rachepläne an dem Herrscher für die Ermordung
seiner Familie sind daher gescheitert. Nach endlosen Tagen der Folterung wird Tien durch einige Freunde befreit, doch sein physischer Zustand
gibt Anlass zu wenig Hoffnung. Fast jeder Knochen in seinem Körper ist gebrochen und sein Leben hängt nur noch an einem seidenen Faden. Der Priester Bua
(Nirut Sirichanya) und Tiens Kindheitsliebe Pim (Primrata Dechudom) kümmern sich um ihn und nach einiger Zeit kehren tatsächlich seine
Lebensgeister zurück. Pim lehrt ihn durch Tanz, seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen und Meister Bua zeigt ihm, wie er durch Meditation
sein schlechtes Karma zu akzeptieren lernt.
Währenddessen wird König Rajasena von einem Fluch gequält, den der vorige Herrscher bei seinem Dahinscheiden über seinen Mörder Rajasena
ausgesprochen hat. Nur der Magier Crow Ghost (Dan Chupong) scheint die Macht zu besitzen, den Fluch zu brechen. Doch der Preis, den er verlangt,
ist hoch. Die Schreckensherrschaft des Königs ruft allerdings Tien auf den Plan, der nun gerüstet ist, um den König ein für allemal zu stürzen.
Kritik: Nach dem ziemlich enttäuschenden zweiten Teil von Tony Jaas Kampfkunst-Trilogie war es doch eher fraglich, ob es wirklich eines
dritten Teils bedurfte, aber schließlich braucht jede Trilogie ihren Abschluss, denn sonst... könnte man "Ong Bak" schlecht als Trilogie bezeichnen!
Ganz einfach. Und genau mit dieser Einstellung sollte man auch an den Film gehen. Nach den geringen Erwartungen, die der zweite Teil bei mir
geweckt hat, erwies sich "Ong Bak 3" somit wenigstens nicht als Enttäuschung, denn dass der Film nicht wirklich gut wird, war schon vorher
abzusehen. So bleibt eigentlich auch nicht viel zu sagen. Neben ein paar schönen Kampfszenen, denen aber oft einfach das Herausragende des
ersten Teils fehlt und die zum Teil auch schwächer als die des zweiten Teils sind, gibt es nicht viel Gutes. Vielleicht fällt darunter die
etwas meditativere Art des Films, doch passt diese dann wiederum nicht völlig in den Film. Storytechnisch gibt es hier selbstverständlich ohnehin
keine Meisterleistungen zu erwarten. Somit bleibt der Film lediglich etwas für hartgesottene Action-Fans, die unbedingt wissen müssen, wie die
Geschichte um Tien zu Ende geht.
Merkwürdig ist, dass der Film auch ohne Vorkenntnisse des zweiten Teils verständlich ist. Dazu tragen nicht wirklich die Rückblenden bei, sondern
lediglich der Fakt, dass die Story ohnehin durchdrungen ist von solcher Simplizität, dass sie absolut vernachlässigbar ist. Immerhin versucht der
Film nun mehr auf emotionaler Ebene zu arbeiten und so können wir anders als im Vorgänger tatsächlich ein Band zu Tien knüpfen. Auch einige der
Nebencharaktere sind uns nicht völlig gleichgültig. Die Liebesgeschichte mit Pim kommt auf willkommen dezente Art etwas mehr zum Tragen und Tiens
geistige Erleuchtung ist ebenfalls nett anzusehen. Durch Tanz findet sein Körper wieder zu alten Kräften und so darf es auch nicht verwundern, dass
Jaas Kampfstil diesmal viel weicher anmutet. Wie gesagt finden sich in seinem Stil gewisse traditionelle Tanzbewegungen, aber auch Elemente aus Tai Ji oder
Bagua. Nur im Finale kommen dann wieder einige seiner härteren Muay Thai-Bewegungen dazu. Interessanterweise ist das gar nicht so schlimm, wie
sich das für einige Fans anhören mag, da Tony Jaa so etwas Abwechslung in den Film bringt und seine Expertise auch auf diesen Gebieten unter
Beweis stellen darf.
Zugegeben, "Ong Bak 3" fängt etwas langsam an, von den ersten Minuten einmal abgesehen, und verliert sich unnötig in der Geschichte um den Fluch
des Königs. Allerdings ist mir nicht ganz klar, welche Probleme viele Kritiker mit Tiens Genesung haben, die zu langatmig sei und das Tempo
des Films uneben machen soll. Denn tatsächlich handelt es sich hierbei um einen der vielleicht noch interessantesten Aspekte des Films. An ein
paar Stellen glaubt man sogar, Tony Jaa würde versuchen zu schauspielern und sein Charakter bekommt sogar wirklich mehr Farbe durch jene
Momente. Der Film bekommt auch einen sprituellen Anstrich, der ihm gar nicht so schlecht stehen würde, wäre da nicht vor allem das Finale, welches
das auf eine etwas ungeschickte Art unterstreicht. Oder sollte man eher sagen, dass es unglücklich gewählt war, welchen Weg der Film im Showdown zuerst
einschlägt, augenscheinlich einzig aus dem Grund, die Fans noch einmal glücklich zu stimmen? Fakt bleibt jedoch, dass sich der Film mehr von
der oberflächlichen Spiritualität zu einem tiefergehenden buddhistischen Kern hätte vorarbeiten müssen. So bleibt alles lediglich nett und nur
halbgar.
Wie schon im zweiten Teil gibt es einige schöne Sets und Aufnahmen zu sehen, allerdings stehen diese in Kontrast zu einigen Szenen, die
irgendwie billig anmuten. Also auch hier darf man keine durchgängige Qualität erwarten und tatsächlich stören diese Szenen so sehr, dass sie
die erste Hälfte des Films fast zu einer Qual machen. Aber es wird wie gesagt besser. Besser heißt aber eben nicht unbedingt gut.
Es ist überraschend, wie versöhnlich das Ende stimmen kann, aber dann wiederum haben wir die Geschichte um einen Kämpfer, der zur Erleuchtung
gelangt, schon öfters gesehen und "Ong Bak 3" kann nichts wirklich Neues liefern. Wahrscheinlich spiegelt der Film damit auch Tony Jaas
persönliche Reise wider, der nach Streitereien mit den Produzenten während des zweiten Teils nun mittlerweile selbst Mönch geworden ist. Jaa hatte
wohl nicht überall freie Hand und vermutlich war er am Ende auch nicht mehr wirklich mit dem Herzen bei der Sache.
Die Actionchoreographie (ebenfalls von Tony Jaa) kann sich durchaus sehen lassen, allerdings überzeugt der Film erst am Ende als ein wirklicher
Martial-Arts-Streifen. Vorher gibt es einfach zu wenig zu sehen. Gerade deswegen wird der Film aber doch wieder hinter den Erwartungen vieler zurückbleiben.
Die Unpoliertheit von "Ong Bak 3" stört am meisten. Petchtai Wongkamlao als lustige Nebenrolle passt nicht in den Film, stört aber erstaunlicherweise
viel weniger als die lose alles zusammenhaltende unüberlegte Story. Dan Chupong darf später als Bösewicht wenigstens etwas Charisma an den Tag legen, aber
so bleibt der Anfang mit der Story um den König und die nervenden Fluch-Szenen umso verwunderlicher.
Nein, "Ong Bak 3" ist genauso wenig ein würdiger Abschluss der Trilogie wie der zweite Teil eine würdige Fortsetzung war. Diesmal weiß man bloß schon,
worauf man sich einlässt, bekommt dafür aber noch weniger Action. Schade... So bleibt nur zu hoffen, dass sich Tony Jaa in Zukunft nicht weiterhin
in einem Tempel einschließt, sondern seinen Fans das nächste Mal das präsentiert, was sie wirklich sehen wollen. Gerne auch mit mehr Spiritualität,
aber dann richtig, bitte.