Story: Baek Hyeon-cheol (Lee Beom-su) und sein Freund werden von ihrem Boss hintergangen, der sich mit ihrer Entwicklung ins Ausland absetzen
will, um dort Millionen zu kassieren. Doch Hyeon-cheol und die Presse machen dem Firmenboss Druck und lassen ihn nicht außer Landes. Als dann Hyeon-cheols
Freund von den Männern des Bosses angefahren wird und im Krankenhaus landet, schwört Baek Rache. Die Tochter seines Freundes, Dong-hwa (Kim Ok-bin), ist
ebenfalls völlig außer sich und weiß überdem nicht, wie sie die Krankenhausrechnung bezahlen soll. Der Firmenboss wird währenddessen von seiner rechten
Hand Steve Jeong (Jeong Man-sik) hintergangen und umgebracht. In seinem Körper wird ein Mikrochip mit den Betriebsgeheimnissen versteckt, um ihn so mit der
Leiche ins Ausland zu schmuggeln. Doch Hyeon-cheol und Dong-hwa haben die Idee, die Leiche zu entführen, um Lösegeld zu erpressen. Baek weiß aber nicht,
wie wertvoll die Leiche wirklich ist, und während Jeong um jeden Preis den Chip zurück möchte, macht ihnen der Gelegenheits-Trickbetrüger Ahn Jin-oh
(Ryoo Seung-beom) zunächst einen Strich durch die Rechnung, um ihnen anschließend zu helfen. Ein riesiges Chaos bricht los, das immer größere Ausmaße annimmt.
Kritik: Denkt man an Komödien aus Korea, dann fallen einem mit aller Wahrscheinlichkeit irgendwelche Romantikkomödien ein. Wirklich gute
reine Komödien sind tatsächlich sehr rar gesät. Merkwürdigerweise sind diese wie "Over My Dead Body" dann auch häufig etwas zu überdreht. Immerhin
gelingt es dem Film dennoch ein paar gelungene Gags auf den Bildschirm zu bringen. Das wird hauptsächlich durch die beiden Hauptdarsteller bewerkstelligt,
die zudem eine interessante Chemie zwischen sich kreieren. Davon abgesehen dürfte der Plot in der Hinsicht nicht überraschen, dass es pausenlos
Verwechslungen und Verwicklungen gibt, die eine wilde Jagd mitsamt humoristischen Szenen rechtfertigt. Das macht Spaß, aber am Ende des Tages bleibt dann
leider doch nicht viel davon hängen.
So ist es sehr wahrscheinlich, dass man "Over My Dead Body" schon nach wenigen Tagen wieder vergessen hat. Dabei ist die Prämisse ziemlich abgedreht.
Ein Toter wird entführt. Aber im Endeffekt haben die Entführer gar nicht den richtigen Leichnam, sondern einen äußerst lebendigen, lästigen neuen Komplizen.
Das ist aber egal, da Gangsterboss Jeong sowie alle anderen immer noch glauben, dass die Entführer die richtige Person haben. Wie es dazu kommt, ist
äußerst verwickelt und bedarf etlicher Zufälle, Parteien und unglücklicher Umstände, so dass das Ganze natürlich alles andere als wahrscheinlich anmutet. In dieser
Hinsicht ist der Film also durchaus vorhersehbar, da man weiß, dass wir einfach mit allem rechnen müssen und nichts hinterfragen dürfen, wenn es um die
konstruiert wirkende Handlung geht.
Es ist also völlig offensichtlich, dass es unweigerlich etliche Logikfehler geben muss, aber diese sind schnell vergessen, da die Komödie sich mit einem
halsbrecherischen Tempo vorwärts bewegt und keine Zeit lässt, sich über diese zu echauffieren. Außerdem handelt es sich hier um die Art Film, bei der man
nach einer gewissen Zeit auch einfach den Denkapparat abschaltet. Ein großes Problem bleibt dennoch, dass es zu viele Parteien und Nebencharaktere gibt.
Dadurch wirkt die Komödie oft überladen und läuft Gefahr, völlig unübersichtlich zu werden. Letztendlich liegen die Dinge dann glücklicherweise doch nicht
so kompliziert, aber Zeit für eine angemessene Ausgestaltung der Nebencharaktere bleibt so natürlich nicht, sodass man sich fragt, ob es nicht ratsam gewesen
wäre, einfach ein paar von ihnen zu streichen.
Im weiteren Verlauf des Films steigt das Tempo immer weiter an, aber oft wirken die Szenen doch etwas zu aufgedreht. Es gibt auch immer mehr Wendungen,
die ab einem bestimmten Punkt schlichtweg nur noch aufgezwungen wirken und keineswegs so genial, wie es sich der Regisseur vielleicht erhofft haben
mag. Hauptsächlich lebt der Film jedoch von seinen Darstellern. Lee Beom-su ("More Than Blue", "Death Bell") ist diesmal angenehmerweise nicht so
comichaft überdreht wie in manch anderer Komödie mit ihm, diesen Part übernimmt dafür aber Ryoo Seung-beom ("The Unjust", "Arahan"). Es besteht kein
Zweifel, dass Ryoo riesigen Spaß beim Dreh hatte, aber manchmal ist es doch etwas zu viel des Guten und seine Rolle verkommt zur Slapstick-Nummer.
Trotzdem sei gesagt, dass gerade er für einige gute Lacher sorgen kann.
Das Trio wird von Kim Ok-bin ("Thirst", "Dasepo Naughty Girls") vervollständigt, die mit ihrer eher introvertierten Art zwar den ruhigen Pol im Film
darstellt, dafür aber zumeist auch in den Hintergrund gedrängt wird. Daneben gibt es wie gesagt noch etliche weitere Charaktere, die aber zumeist nur
irgendwelche Klischees abdecken. "Over My Dead Body" ist rasant und unterhaltsam, aber viel von seinem Humor scheint sich in den Dialogen zu
verstecken, sodass Westler wohl kaum alles verstehen werden. Dafür gibt es aber einen hyperaktiven Ryoo Seung-beom, der auf multikultureller Ebene zum Lachen
bewegen kann. Leider erweist sich die Komödie schlussendlich dennoch als zu unbedeutend, um wirklich ohne Bedenken empfohlen werden zu können.