Story: Miki (Masatoshi Nagase) schreibt sich in dem kleinen Hotel "New Mexico" ein, das weit ab vom Rest der
Zivilisation liegt. Er hat guten Grund für seine Vorsicht, da er seinen Boss um einige Millionen bestohlen hat. Doch
irgendwie schafft es seine Ex-Freundin Kana (Akemi Kobayashi) ihn ausfindig zu machen. Sie will von ihm das Geld, das er
ihr schuldet, doch Miki will es ihr nicht aushändigen, solange er nicht weiß, wofür sie es braucht. Der Grund
taucht bald in Form von Kanas neuem Freund Todohira (Yoshinori Okada) auf. Die drei geraten in einen Streit,
werden aber von Sonoda (Keisuke Horibe) unterbrochen, der gekommen ist um das Geld seines Boss wieder zurück zu
holen. Schließlich taucht auch noch der Killer Wakagashi (Tatsuya Gashuin) auf, der wütend ist, dass Sonoda seinen
Wagen genommen hat.
Währenddessen wird der verquere Haufen in dem Hotelzimmer von Captain Banana (Yoshio Harada)
und Okita (Tadanobu Asano), dem Sohn des ursprünglichen Hotelbesitzers, beobachtet. Eine Konfrontation zwischen den
sieben scheint unausweichlich...
Kritik: "Party 7" ist einer dieser japanischen Filme, die wegen ihres absurden Humors vielen westlichen
Zuschauern ein Rätsel bleiben werden. Der Film startet in bester Tarantino-Manier mit zwei Hotelangestellten, die sich
über belangloses Zeug unterhalten und trotzdem den Eindruck erwecken, als wenn es um etwas Wichtiges ginge. Tatsächlich
geht es aber um Fäkalien, die senkrecht vom Himmel fallen. Hört sich merkwürdig an? Ist es auch... Was nicht heißen soll,
dass das ganze nicht eine gewisse Komik hat.
Genauso planlos geht der Film dann aber auch weiter. Die Story, wenn man sie
so nennen mag, scheint mehr ein Nebenprodukt des Films zu sein. Hier geht es um nichts, außer eben sieben Personen, die
in einem Hotel aufeinander treffen und sich gegenseitig anschreien. Dass es dabei auch ein paar wirklich komische
Momente gibt steht außer Frage, aber die meiste Zeit fühlen sich die schnellen und manchmal wirklich sinnlosen Dialoge
einfach zu gestellt an. Wenn sich erwachsene Männer nach dem Schema "Nein - doch - nein - doch..." anschreien,
dann fühlt sich das Publikum irgendwie seiner Zeit bestohlen.
Regisseur Katsuhito Ishii ("Shark Skin Man Peach Hip Girl") beweist durchaus, dass er ein Auge für das Visuelle hat.
Da er mit "Party 7" ein Comic-Buch verfilmt, ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass nicht nur der Humor, sondern
eben auch die Bilder an sich ziemlich abgedreht sind. Das reicht vom schnellen und animierten Intro bis zum Kostüm
von Captain Banana. Doch daneben gibt es auch noch einige andere interessante Kameraeinstellungen, z.B. durch den
Lauf einer Kanone oder einen Münzschlitz. Wenn es drauf ankommt, stimmt auch der Schnitt der Szenen, womit für das
nötige Tempo gesorgt wird. Die meiste Zeit ist der Film aber relativ langsam gehalten. Es passiert nicht wirklich viel
und es werden etliche sinnentleerte Dialoge geführt. Das sorgt dann doch des Öfteren schon fast für Langeweile.
Schauspielerisch gibt es bei einem derart überdrehten Film nicht viel zu sagen. Die Darstellung der meisten Charaktere
ist, wie es wohl auch gedacht war, übertrieben. Nur Yoshio Harada ("Azumi"), der schon etliche Jahre im Filmgeschäft ist,
schafft es seinem Charakter Captain Banana fast schon so etwas ähnliches wie Tiefe zu verleihen. Dem entgegengesetzt sind
dann aber die etwas flachen Darstellungen, wie z.B. die der Kana von Akemi Kobayashi. Die meisten Charaktere sind
sowieso sehr klischeebehaftet, was kein Wunder ist, da es sich wie gesagt um eine Comicverfilmung handelt. Dennoch
ist das aber eben oftmals etwas störend.
Was den Humor angeht: Dieser ist zwar durchaus vorhanden, aber meistens wirkt er einfach zu forciert. Ein paar
Wortspielereien werden Westlern ohnehin verborgen bleiben und der Rest der Dialoge wirkt so als wenn man unbedingt
versucht hätte irgendwas Komisches mit reinzubringen. Dann gibt es da auch noch einige merkwürdige Szenen, die wohl
nur Japaner verstehen können. Und ob man sich über Captain Banana und sein Kostüm kaputtlachen kann oder nicht, hängt sehr
von der Art Humor ab, die man bevorzugt. Nichtsdestotrotz bietet der Film eine herrlich komische Szene am Ende, die den
Film noch einmal um einiges aufwertet.
In dieser Szene treffen alle sieben Hauptdarsteller aufeinander und es geht in
bester hektischer Manga-Manier drunter und drüber. Situationskomik vom Feinsten! Doch das reicht leider nicht um den
Film über Durchschnitt zu erheben.
Ein zu dünner Plot, stellenweise leblose Charaktere und zu künstlich wirkende Gags
machen "Party 7" zu einem Film, der weit hinter seinem Potenzial zurück bleibt.
Der Humor wird auch nicht jedermann ansprechen und so bleibt es eine Frage des Geschmacks, ob einem Ishiis Werk zumindest
ein paar Mal zum Lachen bringen kann, oder einfach nur Zeitverschwendung ist. Freunde des absurden Japan-Humors können
auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.