Story: Na Yeong-ju (Lee Na-yeong) ist eine junge Angestellte im öffentlichen Dienst. Da ihr Büro immer öfters
ausländische Kunden bekommt, wird sie unter den Mitarbeitern ausgelost Englischunterricht zu nehmen. Obwohl sich
Yeong-ju immer beschwert, dass in ihrem Leben nie etwas passiert und sie so nie einen Freund finden wird, ist sie
gar nicht begeistert von dem Unterrichtszwang. Das ändert sich jedoch als sie den Playboy Moon-su (Jang Hyuk) in ihrer
Klasse entdeckt. Sofort macht sie sich daran ihren neuen Traummann zu erobern, doch ihre schüchterne Art, sowie der
Umstand, dass Moon-su auf die Englischlehrerin Cathy (Angela Kelly) steht, verhindern ihren Erfolg.
Dennoch lernen sich Moon-su und Yeong-ju mit der Zeit etwas besser kennen. Moon-su scheint allerdings nur Englisch
zu lernen um damit Frauen zu beeindrucken und sich mit Victoria unterhalten zu können, die seine Schwester ist,
welche bei ihrer Geburt nach Amerika zur Adoption freigegeben wurde. Yeong-ju hält Victoria allerdings für
Moon-sus Freundin und so gibt sie nach einiger Zeit den Kampf um ihren Traummann auf...
Kritik: Es gibt einen bestimmten Grund, warum Romantikkomödien nicht mein bevorzugtes Genre sind. Man mag
zwar meistens recht gut unterhalten werden, doch so gut wie immer ist es ein sehr flüchtiger Spaß. An wie viele
von diesen Filmen wird man sich Wochen später noch erinnern, ohne den einen mit dem anderen, wegen ähnlicher bis
gleicher Prämisse, zu verwechseln? An die wenigsten...
Mit "Please teach me English" ist es genau so. Alles andere als ein schlechter Film ist das Ende doch vorhersehbar
und der Verlauf der Handlung nach bewährtem Rezept. Wer sich damit anfreunden kann wird allerdings ein paar nette
Ideen, witzige Szenen und liebenswürdige Charaktere vorfinden.
Regisseur Kim Sung-su, der vorher durch Filme wie "Musa" (!) bekannt wurde, versucht sich hier an Koreas
Lieblingsgenre und schafft es mit dem Endprodukt auch sicherlich die Massen zufrieden zu stellen. Er bringt sogar
einige nette visuelle Spielereien mit ein und schafft es durchaus seinem Film den gewissen Charme zu geben, aber für
manche bleibt "Please teach me English" halt einfach nur eine weitere unterhaltsame, aber nicht erinnerungswürdige
Romantikkomödie.
Der Plot nimmt sich des momentanen Booms des Englischlernens in Korea an. Aus verständlichen Gründen (Investitionen des
Auslands, internationale Millionengeschäfte etc.) ist das Lernen von Englisch mittlerweile Pflichtprogramm geworden.
In Korea sind Englischkenntnisse wohl aber noch relativ wenig verbreitet und so kämpft auch unsere Protagonistin
Yeong-ju mit dieser für sie neuen Sprache. Selbst wenn man die Akteure nach ihren Fortschritten am Ende des Films,
reden hört, fragt man sich aber, ob Koreaner wirklich so ein Problem damit haben Englisch zu lernen? Wahrscheinlich
soll die grauenhafte Verwendung der Grammatik und fehlende Konjugationen auch einfach nur lustig sein. Für die
Koreaner ist auf jeden Fall das Koreanisch der Australierin Angela Kelly ziemlich lustig anzuhören. Selbst für mich,
der ich kein Koreanisch spreche, hat sich das was sie sagt nie wirklich wohlklingend angehört.
Doch genau darum geht es in "PTME", dem Kampf des Erlernens einer Fremdsprache. Viele von uns werden einige Situationen
wiedererkennen und laut auflachen müssen. Doch natürlich handelt es sich hier nicht um einen linguistisch
anspruchsvollen Film, sondern der Plot dient lediglich dazu die schüchterne Yeong-ju und den Möchtegern-Mädchenaufreißer
Moon-su zusammen zu bringen.
Mit Lee Na-yeong ("Who are you") hat man eine gute Besetzung für das schüchterne, introvertierte, aber dennoch
zielgerichtete junge Mädchen gefunden, das vergeblich auf der Suche nach einem Freund ist. Fragt sich nur, wen
die Brille, die unvorteilhafte Frisur und Kleidung hinters Licht führen soll. Lee sieht toll aus und wer
ihren Charme nicht sofort erkennt muss entweder blind oder tot sein. Trotzdem wollen uns die Filmemacher vormachen,
dass ausgerechnet Moon-su anfangs kein Interesse an Yeong-ju zeigt. Wie auch immer...
Jang Hyuk ("Volcano High") kann ebenfalls überzeugen. Doch bleibt sein Charakter genauso wie Lees einfach zu
klischeebehaftet. Wenn Yeong-ju irgendwann sagt, dass sie zu langweilig sei, dann möchten wir ihr stellenweise
schon Recht geben. Sie ist nämlich einfach zu eindimensional gezeichnet. Das Problem haben aber alle Charaktere des
Films. Interessanterweise stellt das kein größeres Problem für den Zuschauer dar. Da der gesamte Film voller
abgedrehter und comicartiger Persönlichkeiten steckt, werden wir gut unterhalten. Charaktertiefe scheint da unnötig.
Visuell können wir auch gleich beim Thema Comic bleiben. Kim Sung-su hat nämlich des Öfteren ein paar animierte
Zwischensequenzen eingestreut, von denen manche nur ein Stirnrunzeln hervorrufen, andere wiederum sind irre komisch.
Als Beispiel muss einfach die Szene erwähnt werden, in dem der Einstufungstest als Video-Prügelspiel im Stile
eines "Tekken" verbildlicht wird. Solche abgedrehten Traumsequenzen gibt es mehrfach, welche die Welt von "Please teach me
English" äußerst bunt und liebenswert gestalten. Die wenigen leicht dramatisch angehauchten Szenen der enttäuschten
Liebe sind sehr selten und so bleibt der Film durchgängig in einer heilen Welt angesiedelt, die einem eine gewisse Wärme
vermittelt.
Allerdings ist das Ende zu bemängeln, das sich zu sehr in Klischees verliert und einfach zu abgegriffen wirkt. Hätte
man das vermieden und den beiden liebenswerten Hauptprotagonisten noch ein wenig Tiefe verliehen, hätte aus
"Please teach me English" eine überdurchschnittliche Liebeskomödie werden können. So bekommt der Zuschauer aber nur
einen unterhaltsamen und kurzweiligen Film ohne Längen präsentiert, der für jene empfehlenswert ist, die nicht
unbedingt nach Anspruch und einer Message suchen. Manchmal reicht es ja auch einfach nur unterhalten zu werden und das
schafft Kim Sung-su mit seinem Film allemal.