Story: Ka-kui (Jacky Chan), der um den Drogenboss Chu festzunehmen fast die ganze Stadt demoliert hat wird
degradiert und muss nun im Verkehrsdienst arbeiten. Schon bald muss Ka-kui jedoch erfahren, dass Chu wieder
freigelassen wurde, weil er nur noch 3 Monate zu leben hat. Diese drei Monate will er jedoch Ka-kui und seiner
Freundin May (Maggie Cheung) zur Hölle machen. Als sogar seine Freundin bedroht wird, will Ka-kui alles hinwerfen.
Er kündigt bei der Polizei und will mit May auf Bali Urlaub machen.
Allerdings wird genau jetzt eine Kaufhauskette mit Bombendrohungen erpresst. Die Erpresser haben schon mit einer
Detonation klar gemacht, dass es sich bei ihnen um Profis handelt. Die Polizei versucht nun alles Ka-kui wieder
in den Dienst zu holen, da dieser der einzige zu sein scheint, der es mit der Verbrecherbande aufnehmen kann.
Von den lebensgefährlichen Situationen abgesehen, in die Ka-kui während seiner Ermittlungen gerät hat er auch noch
private Probleme mit May, weil er diese im Flugzeug hat sitzen lassen. Als May dann von den Erpressern
entführt wird sieht Ka-kui rot.
Kritik: Natürlich ist es mühselig die Story zusammenzufassen, denn viel gibt es da nicht zu erzählen.
Chan legt den Schwerpunkt genau dort, wo er auch schon bei dem Vorgänger lag: bei den Stunts und der Action. Wie
nicht anders zu erwarten, klappt das auch diesmal wieder hervorragend.
Fast ohne einen zeitlichen Zwischenraum setzt "Police Story 2" dort an, wo der erste Teil aufgehört hat. Ka-kui muss
die Konsequenzen für sein Handeln tragen und auch Chor Yuen bekommt als Drogenboss einen Auftritt in der Nebenhandlung
des Films. Viele kleine Anspielungen an den Vorgänger, wie z.B. das Cop-Promotionposter oder eine kleine Szene, die eine
direkte Anspielung an die Telefonszene aus dem ersten Teil sind, versüßen die Unterhaltung noch weiter.
Natürlich haben auch alle anderen bekannten Darsteller wieder ihren Weg auf den Bildschirm gefunden und so hat man
das Gefühl, als wenn man wieder nach Hause kommen würde.
Auffällig ist, dass wir hier zwar wieder den typischen Chan-Humor geliefert bekommen, aber doch wesentlich dezenter
als erwartet. Der Film ist härter, ernster und melodramatischer als "Police Story". Das trifft vor allem auf die
zweite Hälfte des Films zu. Für meinen Geschmack war das eine sehr gute Entscheidung. Der Anfang ist eine Einleitung,
die uns mit Humor in die Geschehnisse einführt und dann geht die Action richtig los.
Leider gibt es aber auch einen etwas misslungenen Mittelpart, in der es um die Beschattung und Verfolgung der
Bombenleger geht. Spannung kommt da nur selten auf und das Tempo des Films wird unnötig nach unten gezogen.
Davon abgesehen ist es schon erstaunlich wie schnell 2 Stunden vergehen können, wenn genügend Action und
anspruchslose, aber gute Unterhaltung hineingepackt werden.
Positiv überrascht war ich auch von der Qualität der Fights, denn diese hat eindeutig zugelegt. Hier gibt es nicht mehr
nur hauptsächlich atemberaubende Stunts zu sehen, sondern eben auch sehr überzeugende gute alte Kung Fu Schule. Es
hat sogar so etwas wie ein Endkampf, der sich übrigens sehen lassen kann, seinen Weg in den Film gefunden.
Martial Arts Enthusiasten können also ebenfalls freudig zugreifen.
Natürlich lebt der Film von seinen Stunts und Chan hat sich wieder einiges Knochenbrecherisches einfallen lassen. Im
Großen und Ganzen fehlt dem Film aber der Überraschungseffekt, den der erste Teil noch auf seiner Seite hatte. Auch
wenn die Stunts immer noch sehr beeindruckend sind, so erwarten wir mittlerweile nichts anderes mehr von Chan.
Trotzdem bietet der Film einige schöne Highlights, bei denen es neben Chan auch einige Verletzte gab. Bei einem der
wirklich nicht ungefährlichen Stunts ging natürlich etwas schief und Maggie Cheung hat sich eine Kopfverletzung
zugezogen, die sie den Film nicht hat zu Ende drehen lassen können. Zum Glück blieben aber nur sehr wenige
Szenen, die von einem Double gespielt werden mussten, was man übrigens nicht erkennt, da wir nie ihr Gesicht zu gesehen
bekommen. Irgendwie muss Cheung einem aber Leid tun... Naja, der Weg zum Ruhm ist eben ein harter, aber sie beweist, dass
sie sich auch sichtlich verdient hat dort zu stehen, wo sie heute ist.
Wo wir gerade dabei sind, Maggie Cheung darf auch schauspielerisch etwas mehr von sich zeigen. Die Beziehung
zwischen ihr und Ka-kui steht nun
etwas mehr im Vordergrund als noch im ersten Teil und es wird auch ernster an die Materie herangegangen. Das funktioniert
ziemlich gut und stellt einen guten Kontrast zum ansonsten actionorientierten Rest dar.
Davon abgesehen darf man natürlich schauspielerisch nichts erwarten, ist aber wie immer in Chans Filmen auch gar nicht
nötig. Kleine Notiz am Rande: Wer die Augen auf hält, wird Lau Ching-Wan ("Lost in Time") in einer kleinen Nebenrolle
ausmachen können. Auch er hat mal klein anfangen müssen!
Wie immer etwas negativ auffallend ist die stellenweise nervige Musik, doch ist das verschmerzbar.
Selbstverständlich gibt es wieder einmal ein tolles Finale, diesmal in einer Feuerwerksfabrik. Das dabei einiges in die Luft
fliegt ist natürlich Ehrensache und sieht außerdem sehr beeindruckend aus.
Sehr gute Stunts, die alte Stammbesetzung, eine gute Portion Humor und etwas mehr Melodramatik lassen Jackie Chans
zweite Polizeistory einen gelungen Nachfolger werden. Sehr schöne Kung Fu Szenen komplementieren das gelungene
Gesamtbild und machen "Police Story 2" zu einem absolut empfehlenswerten Actionfilm in guter alter Jacky-Chan-Manier.