Story: Ka-kui (Jacky Chan) geht im Auftrag von Interpol auf eine geheime Mission. Zusammen mit China, welches ihm
Superintendant Yang (Michelle Yeoh) an die Seite stellt, soll er den Drogenbaron Chaibat (Kenneth Tsang) verhaften.
Dafür nimmt er eine andere Identität an und hilft der rechten Hand Chaibats, Pao (Yuen Wah) aus einem chinesischen
Arbeitslager zu entkommen. Zusammen fliehen sie und es schließt sich ihnen auch noch Yang als Ka-kuis Schwester
an, die ihnen mehr als einmal aus der Klemme hilft.
Trotz anfänglicher Vorbehalte können Ka-kui und Yang das Vertrauen Chaibats für sich gewinnen. Doch als bei einem
Treffen der Drogenbarone einiges schief läuft wird es brenzlig für das Duo. Chaibat spielt seine Karten jedoch
richtig aus und das einzige was ihm noch fehlt um den gesamten Drogenmarkt zu kontrollieren ist die Nummer eines
Schweizer Bankkontos, die nur Chaibats Frau kennt. Leider sitzt diese jedoch in Malaysia im Gefängnis.
Natürlich will Chaibat seine Frau aus dem Gefängnis befreien, wobei ihm Ka-kui und Yang behilflich sein sollen.
Ausgerechnet in Malaysia arbeitet allerdings Ka-kuis Freundin May (Maggie Cheung) als Touristenführerin. Wird
Ka-kui seine Tarnung aufrecht erhalten können?
Kritik: In Jackie Chans drittem Teil seiner "Police Story" gibt er das Heft aus der Hand und überlässt
die Regie Stanley Tong ("The Myth"), mit dem er in Zukunft noch einige weitere Filme machen sollte. Das Resultat ist
sehr ansehnlich und besteht wieder hauptsächlich aus Stunts, Stunts... und Action.
Nichts anderes haben wir erwartet! Der Look hat sich dabei dem
Jahrzehnt entsprechend angepasst, was nicht wirklich störend ist, da der Film weiterhin den typischen Chan-Charme
versprüht. Also heißt es anschnallen für eine Achterbahnfahrt voller Action und Humor.
Tatsächlich hat man sich diesmal mit der Story etwas mehr Mühe gegeben. Nichts Weltbewegendes, aber immerhin gibt es
einige Aha-Momente und ein paar kleinere Verstrickungen. Schön ist, dass wieder einmal fast alle alten Gesichter dabei
sind, auch wenn viele von ihnen nur einen kleinen Cameo-Auftritt haben. Leider schließt das auch Maggie Cheung mit
ein, von der man gerne etwas mehr gesehen hätte.
Dafür hat der Film aber Michelle Yeoh ("Crouching Tiger, Hidden Dragon") zu bieten, die hier ihr Comeback gefeiert hatte,
noch dazu ein sehr überzeugendes. Anfangs noch die ernste Chinesin, die kaum Spaß versteht, darf sie in ihrer Rolle als
Ka-kuis Schwester dann mehr aus sich herausgehen. Natürlich bestreitet sie auch einige Kämpfe und da sieht man wieder
einmal, dass es heutzutage leider immer noch keine Frau gibt, die es als Action-Ikone mit ihr aufnehmen könnte.
Außerdem ist es beeindruckend zu sehen, dass auch sie einige waghalsige Stunts abgelegt hat, von denen nicht alle so
glatt gelaufen sind, wie sie sollten.
Was den Humor angeht, so gibt es auch hier wieder einige schöne Gags, allerdings ist "Police Story 3" wie schon sein
Vorgänger etwas ernster als das Original. In der deutschen Synchronfassung mag das wegen der teils lächerlichen
Dialoge nicht auffallen, doch wer sich das Original ansieht wird feststellen, dass der Film erstaunlich hart und
unbarmherzig ist. Diesmal hat man nämlich auch nicht an einem richtigen Bösewicht gespart. Dieser kennt eben keine
Gnade und so kann der Film auch manchmal etwas brutal sein. Das sieht man gerne, denn es erhöht den Glaubwürdigkeitsfaktor
und die Spannung des Films.
Ein paar Logikfehler gibt es aber doch. Warum sind Ka-kui und Yang nur an Chaibat und nicht an dem eigentlichen
Verkäufer der Drogen selbst, den sie bei ihren Ermittlungen auch treffen, interessiert? Und was ist am Ende mit May?
Sicher, das ist eigentlich kein Film bei dem wir nicht erwarten würden, dass alles gut ausgeht, aber das Ende kommt
dann doch etwas plötzlich (wie so oft) und lässt uns mit ein paar Fragen zurück. Wirklich wichtig sind diese jedoch
nicht, da "Police Story 3" wie seine Vorgänger nur Wert auf gute und stimmige Unterhaltung legt.
Die Action ist diesmal leider weniger Kung Fu-orientiert, obwohl es ein paar nette Kämpfe gibt, dafür gibt es mehr
Schießereien und Explosionen. Neben dem eigentlichen Höhepunkt des Films gibt es noch ein Highlight in der Mitte des
Films, bei dem der ganze Stützpunkt eines Drogenbaron in die Luft fliegt. Etwas ungewohnt ist es dann schon Jackie
Chan mit einem Maschinengewehr durch die Gegend laufen zu sehen. Zudem erinnert das ganze Dschungelambiente zu
stark an "Rambo", was irgendwie störend ist. Immerhin gibt es hier einige sehr schöne Explosionen, auch wenn Chan
selbst wieder mal nicht für das Ableben seiner Gegner direkt verantwortlich ist. Er bleibt eben der typische gute
Kerl, auch wenn die Welt um ihn herum umbarmherziger geworden ist.
Eigentliches Highlight ist der Kampf auf einem fahrenden Zug und wie Chan vorher von einem Helikopter an einer Leiter
durch die Stadt geflogen wird. Wie in den vorherigen Teilen hat sich auch diesmal Chan wieder eine schwerere Verletzung
zugezogen als er von dem vorbeifahrenden Zug und dem darauf befindlichen Hubschrauber geschrammt wurde. Es steckt also
wieder mal viel Schweiß und Blut in dem Film und das sieht man den Stunts auch an.
Chan und Yeoh geben ein gutes Team ab, die Action stimmt zu jeder Zeit, die Stunts sind wieder einmal atemberaubend und
der Humor fehlt auch nicht. Qualitativ mögen die Filme, wie es eben oft ist, mit jedem weiteren Teil ein wenig
abgenommen haben, aber das bedeutet eben nicht, dass das Endprodukt schlecht ist. Im Gegenteil, "Police Story 3" ist
ein sehr schöner Actionfilm, der den Sprung in die 90er hervorragend überstanden hat.