Story: Dragon Ma (Jackie Chan) ist Seargent bei der Küstenwache und damit beauftragt worden mit seinem Team eine Bande
von Piraten, die die Gewässer Hong Kongs unsicher machen, festzunehmen. Allerdings stellt sich heraus, dass es unter
der Polizei jemanden gibt, der Informationen an den Piratenanführer San-Po (Dick Wei) verkauft und ihn außerdem mit
Waffen versorgt. Wegen des Informationslecks können die Schiffe der Küstenwache zerstört werden und die Jagd nach den
Piraten wird eingestellt.
Die Küstenwache wird nun zu einer Polizeieinheit umfunktioniert und muss unter der Leitung von Inspector Tzu (Yuen
Biao) ein hartes Training absolvieren. Doch die Ermittlungen der Polizisten bringt die vier wieder auf die Spur der
Piraten. Mit Hilfe seines alten Freundes und gutmütigen Diebes Fei (Sammo Hung) kann Ma mit Inspector Tzu das
Hauptquartier der Piraten ausfindig machen. Es kommt zu einem letzten Showdown zwischen ihnen und der Piratenbande.
Kritik: Noch vor seinem "Police Story" versetzte Jackie Chan Hong Kong mit seinem Action- und Stuntfeuerwerk
"Project A" außer Atem. Viele Fans behaupten, dass dieser auch sein bislang bester Film ist. Nun, persönlich kann
ich das nicht unterschreiben, aber wir werden hier auf jeden Fall Zeuge einiger seiner waghalsigsten Stunts, und das Dream-Team
Chan/Hung/Yuen zusammen auf dem Bildschirm zu sehen macht diesen Film alleine für sich genommen schon empfehlenswert.
Der Plot gibt zwar
wie so oft nur sehr wenig her, doch guter Slapstick-Humor und viele Fights können das ohne Probleme wieder
aufwiegen. Wer sich einen Jackie-Chan Film ansehen will, weiß aber ohnehin schon worauf er sich einstellen muss und
Chan enttäuscht hier keineswegs.
Es ist beeindruckend, wie die erste Stunde des Films dahinfliegt und ohne große Pause Action Stück an Stück
präsentiert wird. Da wäre z.B. eine große Massenschlägerei in einer Kneipe, bei der schon am Anfang Chan und Yuen Biao
gegeneinander antreten dürfen. Dann ist da noch eine ähnlich epische Schlägerei in einem Luxuslokal, kleinere Fights
hier und da, aber das eigentliche Highlight ist eine sehr schöne Fahrradverfolgungsjagd, bei der das Gefährt auch
nutzbringend als Waffe eingesetzt wird.
Ansonsten lässt sich über die Kämpfe noch sagen, dass sie eben nicht in schöner Old-School-Manier gefilmt worden sind,
sondern hauptsächlich die Umgebung mit einbeziehen. Das sorgt allerdings für einige äußerst beeindruckende Szenen,
bei denen Protagonisten durch Tische, von Balkons oder in Regale geworfen werden. Das sieht wie immer sehr
knochenbrecherisch aus und es ist eigentlich unmöglich, dass sich niemand dabei ernsthaft verletzt hat.
In den Kämpfen begeistert natürlich vor allem die Körperbeherrschung der drei Hauptdarsteller, die hier in
faszinierender Weise Möbel und die Umgebung mit in ihren Kampfstil integrieren - ein Markenzeichen für Jackie Chan
Filme. Yuen Biao, Sammo Hung und Jackie Chan sind seit ihrer Kindheit, in der sie gemeinsam in der Peking-Oper-Schule
unterrichtet wurden, Freunde, was man im Film durchaus merken kann. Die Chemie zwischen ihnen stimmt einfach, auch
wenn man sich wirklich mehr Szenen mit ihnen gemeinsam gewünscht hätte. Tatsächlich sind alle drei erst am Ende
gemeinsam im Bild zu sehen und bis dahin ist der Film auch im Großen und Ganzen ein Film für Chan. Bei den Stunts, die
er ablegt ist es aber auch kein Wunder, dass er immer im Vordergrund des Geschehens steht.
Einer seiner ganz berühmten Stunts ist der Fall von einer Turmuhr. Die gesamte Szene ist dabei eine liebevolle
Anspielung auf Harold Lloyds "Safety Last!", doch das wirklich atemberaubende ist, dass Chan den Stunt drei mal
gemacht haben muss. Es gibt nämlich drei verschiedene Einstellungen der Szene (eine davon am Abspann), bei der er jedesmal
anders aufkommt und kein einziges Mal davon wirklich glücklich. Die Szene hätte ihn beinahe das Leben gekostet und so
ist Chan eigentlich schon ein wandelndes 8. Weltwunder...
Gespickt ist "Project A" natürlich auch wieder mit einigen Slapstick-Gags, von denen ein paar aber besonders gut
funktionieren. Auch hier hatte Chan einfach schon den Dreh raus.
Leider muss jedoch das Piratensetting kritisiert werden, das einen nie wirklich ganz einnehmen kann. Überdies verliert
der Film als es auf die Pirateninsel geht ordentlich an Tempo und auch der Endkampf gegen einen (auch schauspielerisch)
sich in Top-Form befindlichen Dick Wei besitzt nicht so viel Dynamik, wie die vorangegangenen Actionsequenzen.
Trotzdem, "Project A" ist nicht nur ein Muss für alle Chan-Fans, sondern eben auch für jeden, der sich für außergewöhnliche
Stunts begeistern kann. Die Action ist rasant, schön verpackt und die platte Story ist dank des Trios Chan/Hung/Yuen
und gelungener Gags schnell vergessen. Unterhaltung pur!