Story: Einst ein legendärer Motorradfahrer verdient sich Han Gi-soo (Lee Min-ki) sein Geld mittlerweile als Kurierfahrer. Als
er eines Tages ein Mädchen so schnell wie möglich an ihren Bestimmungsort bringen muss, meldet sich ein verrückter Bombenleger bei ihm und zwingt
ihn, Bomben an bestimmte Adressen auszuliefern. Sollte er seinen Befehlen nicht nachkommen, würde er die Bombe sprengen, die in Gi-soos Motorradhelm
untergebracht ist. Allerdings hat sich das Mädchen, das bei dem Morradfahrer ist, den Helm aufgesetzt und muss so mit ihm zusammen die
halsbrecherischen Touren durch die
Stadt fahren. Davon abgesehen kennen die beiden sich, da das Mädchen, Chun-shim (Kang Ye-won), früher einmal die Freundin des Motorradfahrers war.
Als die Polizei nach den ersten Bombenanschlägen die Spur zu Gi-soo zurückverfolgen kann, erkennt Polizist Myeong-sik (Kim In-kwon), der früher
selbst Biker war, seinen alten Erzrivalen und Chun-shim wieder, in die er immer noch verliebt ist. Während die Polizei in einer wilden Verfolgungsjagd
bemüht ist, Gi-soo zu stoppen, fallen den Bomben immer mehr Personen zum Opfer und es lassen sich langsam Verbindungen herstellen, die auf den
Drahtzieher des tödlichen Spiels hinweisen.
Kritik: Ganz nach dem hollywoodschen Motto "größer, schneller, lauter" hat Korea hier ein Prachtexemplar eines adrenalingeladenen
Schwachsinnsactionkrachers hingelegt. "Quick" ist zum Himmel schreiender Unsinn, der als allererste Bedingung an den Zuschauer stellt, das Gehirn
komplett abzuschalten. Alleine aus diesem Zweck scheint auch die Einleitung unnötig überdreht zu sein. Wer diese aber überlebt, ohne abzuschalten,
darf beruhigt sein. Ganz so blöd geht es nicht weiter. Das heißt, in gewisser Weise schon, aber doch in Portionen, die sich vertragen lassen, wenn
man denn bereit ist, auf jegliche Form der Logik und Glaubwürdigkeit in einem Film zu verzichten. "Quick" schenkt einem also von Anfang an reinen
Wein ein und so kann man ihm seine offensichtlichen Schwächen nur bedingt vorhalten. Denn der Film spielt auch öfter mit diesen.
Um welche Schwächen handelt es sich hierbei also... Zuerst einmal gibt es so viele Zufälle und Szenen, die aus der Notwendigkeit ihrer selbst
entstanden sind, dass man sich unentwegt an den Kopf greifen muss. Dann gibt es außerdem einige holprige Stellen im Drehbuch. Moment, wie kommt denn
das Motorrad jetzt nochmal auf das Dach des Hochhauses? Egal, Gi-soo muss es irgendwie auf das Dach gefahren haben, um in der nächsten Szene von dort
aus durch das Fenster eines Firmengebäudes zu fliegen! Ja, ein Motorrad, das über Dächer und die durch die Lüfte fliegt ist
in "Quick" irgendwann tatsächlich nichts Besonderes mehr. Entweder man kann damit leben oder eben nicht. Es tut zugegeben anfangs unwahrscheinlich
weh, diesem Unsinn zuzusehen, aber irgendwann macht es tatsächlich Spaß.
Es ist die Art Spaß, welche "Quick" auszeichnet, wegen der man auch gerne mal ein schlechtes Gewissen bekommt. Denn Qualitätskino kann man das
hier nicht nennen, dafür erweist sich das Drehbuch, trotz einer später komplexer werdenden Story, die eigentlich wieder gar nicht so großartig ist,
als zu stupide. Aber dafür nimmt sich dieser Actionstreifen keine Sekunde selbst ernst. Es gibt ein paar Momente, in denen das nicht ganz funktioniert,
denn Gi-soos rücksichtslose Raserei endet für viele im Staßenverkehr augenscheinlich tödlich. Unfälle und Explosionen sind an der Tagesordnung. Warum
ausgerechnet dann ein Laster mehrere Propanflaschen verlieren muss, als Gi-soo und die Polizei hinter diesem herfahren, bleibt selbstverständlich ein
Rätsel wie so viele andere lächerliche Zufälle, aber im Endeffekt sorgt das für einen Dominoeffekt, der zu einem wahren Horrorunfall auf der Autobahn
führt, auch wenn der Film dies niemals so aussehen lässt, sondern wie ein spaßiges Feuerwerk.
Eine heitere Atmosphäre steht in "Quick" neben halsbrecherischen Stunts an oberster Stelle. Die Konsequenzen der gesamten Jagd dürfen dabei nicht
bedacht werden. Als dies aber einmal doch geschieht, wirkt es selbstverständlich ziemlich deplatziert. Leider gibt es auch ein paar Szenen, in denen
der Slapstickcharakter nicht ganz funktioniert, die meiste Zeit ist der Film aber erstaunlich lustig, was heißen soll, dass peinliche Szenen eher
Ausrutscher darstellen und man sich ansonsten tatsächlich gut amüsieren kann.
Die einzelnen Personen bleiben natürlich zu jeder Zeit Karikaturen ihrer selbst. Lee Min-ki ("Oishi Man") spielt den Kurier, der nicht gerade durch
Intelligenz besticht, worüber sich der Film aber in einer Szene am Ende auch lustig macht. Kang Ye-won ("Haeundae") ist die meiste Zeit damit beschäftigt,
sich aufzuregen oder zu schreien. Hauptsache eben laut. Kim In-kwon ist die lustige Nebenrolle, tatsächlich aber auch die interessanteste Person im
Film.
"Quick" ist eine Mischung aus "Speed", dem Videospiel "Crazy Taxi" (kennt das noch irgendwer?!) und erinnert natürlich auch an den von
Luc Besson produzierten "Taxi", mit dem er eben die gleiche abgedrehte Action teilt. Diese nimmt nie einen Abbruch, ist stellenweise recht
innovativ dank gut überlegter Kameraführung und wird hervorragend durch subtil eingesetzte Special Effects unterstützt. Ein wahres Actionfeuerwerk,
das einfach Spaß macht. Beim Abspann gibt es dann ganz im Jackie Chan-Stil ein paar der Stunts und Verletzungen zu sehen. Ginge es einzig um die Action
und den Unterhaltungswert, hätte "Quick" eine bessere Wertung verdient. Das lächerliche Drehbuch und die platten Charaktere würden dagegen eine
schlechtere Wertung verlangen. Von daher einigen wir uns auf ein äußerst unterhaltsames "mittelmäßig gut".