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Original Title:
Yeonae-ui mokjeok

South Korea 2005

Genre:
Drama, Romance

Director:
Han Jae-rim

Cast:
Park Hae-il
Kang Hye-jeong
Lee Dae-yeon
Park Grina
Seo Yeong-hwa


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Rules of Dating

Story: Lee Yoo-rim (Park Hae-il) ist 26 Jahre alt und Lehrer. Er bekommt die 27-jährige Referendarin Choi Hong (Kang Hye-jeong) zugeteilt, der er sofort verfällt. Obwohl er seit 6 Jahren eine Freundin hat, spricht er Choi unverblümt darauf an, dass er mit ihr Sex haben möchte. Choi weigert sich natürlich, zumal sie einen festen Freund hat. Auch Lees zukünftigen Annäherungsversuchen weicht sie aus, macht dies allerdings auf eine merkwürdige passive Art und Weise, als wenn sie eigentlich nicht unbedingt abgeneigt wäre. Schließlich hat Lee sie überzeugt.
Nachdem die Beiden dann aber die Nacht miteinander verbracht haben, beginnt ihre Beziehung erst interessant zu werden. Lee erfährt einiges über Chois Vergangenheit, warum diese so abweisend ist, und warum sie trotz ihres Alters immer noch keine Lehrerin ist.
Die Beziehung stand von Anfang an unter keinem glücklichen Stern. Als an der Schule jedoch Gerüchte in Umlauf kommen, beginnen die Probleme erst so richtig.

Kritik: Wieder einmal ein Film, der die Erwartungen, die das Cover und der Titel wecken, nicht erfüllen kann. Und wieder einmal ist das im Positiven zu vermerken! "Rules of Dating" wurde wahrscheinlich nur aus Marketingzwecken als Romantikkomödie promotet. Tatsächlich handelt es sich bei Regisseur Han Jae-rims Erstlingswerk um ein Romantikdrama, das eine gute Geschichte mit außergewöhnlichen Charakteren zu erzählen weiß. Dabei spielt die Rolle, die die Frau in der koreanischen Gesellschaft einnimmt eine genau so große Rolle, wie das Thema Sex oder Liebe.
Was den Film außerdem interessant macht ist, dass die Liebesromanzenthematik diesmal von hinten aufgerollt wird. Hier kommt es zuerst zum Sex und dann entwickelt sich die Beziehung!

Anfangs ist es etwas schwer sich mit den Personen anzufreunden. Allzu merkwürdig sind die Handlungen von Lee, der ganz ehrlich und gerade heraus Choi mitteilt, dass er mit ihr schlafen will. Noch befremdlicher ist die Art auf die Choi ihn zurückweist. Ihre Passivität zeigt, dass sie für Lee evtl. etwas empfindet. Aber in ihrer Vergangenheit scheint es ein Ereignis gegeben zu haben, das sie sich nach innen hat zurückziehen lassen. Inwieweit sie niemandem mehr vertraut und sich von der Welt abschottet, zeigt nicht nur ihre Schweigsamkeit bei diversen Lehrertreffen in den Bars, sondern auch ihre Wohnung. Mit mehreren Schlössern an der Tür und der Paranoidität Chois, mit der sie bei dem kleinsten Geräusch aus dem Schlaf hochschreckt, zeigt uns Regisseur Han mit Liebe für's Detail die ersten Facetten von Chois Charakter. Erst später, wenn wir das Warum für ihre Zurückgezogenheit erfahren, taut Choi auf. Ihre Person bekommt mehr Farbe und darf sogar mal lachen.

Kang Hye-jeong, die u.a. aus "Oldboy" bekannt sein dürfte, spielt sich als Choi in die Herzen der Zuschauer. Sie sieht gut aus, versprüht einen ungewöhnlichen Charme und zeigt in den heißeren Szenen auch durchaus mal etwas mehr von sich. Natürlich ist es aber ihre gelungene Darstellung der komplexen Person Choi, die beweist, dass sie das Zeug dazu hat nicht nur als Nebendarstellerin zu glänzen, sondern auch die Bürde der Hauptdarstellerin mit Leichtigkeit zu tragen weiß. Hoffentlich sehen wir sie in ihren nächsten Filmen wieder im Rampenlicht stehen.
Park Hae-il ist nicht der typische Ladykiller, erstaunt aber mit seiner Offenheit. Er nimmt was er will und das mit einer Rücksichtslosigkeit, dass man ihn schon einen Stalker und Vergewaltiger nennen könnte. Wir lernen ihn hassen, Park schafft aber das Kunstwerk, sich zum beschützenden, liebenswürdigen Freund zu verwandeln, der wohl mehr für Choi empfindet, als er es sich eingestehen will.

Nach den schwer begreifbaren Handlungen und merkwürdigen Situationen, in die Lee und Choi am Anfang immer wieder geraten, ergibt das Ganze im Nachhinein betrachtet alles Sinn, wenn wir erstmal die Charaktere besser kennengelernt haben und mehr über deren Vergangenheit wissen. Spätestens ab der zweiten Hälfte des Films kümmern wir uns wirklich um diese beiden Personen und die Beziehung zwischen den Beiden scheint an Gewicht zuzunehmen. Auch wenn nach wie vor die Personen selbst im Vordergrund stehen.

Regisseur Han Jae-rim, weiß die Aufmerksamkeit des Zuschauers mit intelligenten Dialogen und flottem Schnitt aufrecht zu erhalten. Obwohl durchgängig ein eher ernster Film, hat "Rules of Dating" einen unbeschwerten Unterton, was auch oft am Soundtrack zu erkennen ist. Der Film nimmt sich als Drama sehr ernst, kann aber auch einige wenige unkonventionelle Gags liefern.
Die Intensität des Films wird hauptsächlich durch die charmanten und interessanten Personen geschaffen, aber auch die Story weiß zu gefallen. Ein paar Szenen erscheinen im Nachhinein unwichtig und den Film etwas kürzer zu halten, hätte bestimmt nicht geschadet. Andererseits hätten wir dann auch nicht so lange die bezaubernde Kang Hye-jeong zu Gesicht bekommen.

"Rules of Dating" ist ein unterhaltsames, dennoch ernstes Drama, das die Rolle der Frau beleuchtet. Choi überzeugt als innerlich gebrochener Mensch, dessen Leid ihren Ursprung in ihrer Behandlung von einem Mann hat. Weil das Wort eines Mannes mehr wiegt als ihres, ist sie ein von der Gesellschaft verstoßenes Individuum, das sich erst wieder aufrichten kann, als sie den Spieß herumdreht und einen Mann diskreditiert. Lee ist dabei Chois Heilmittel. Ihre innere Entwicklung und Reifung zu betrachten ist nicht nur interessant, sondern erfüllt einen auch mit Genugtuung.
Ein Romantikdrama mit einer Aussage, das sich keiner Klischees bedient und erfrischend anders ist!

(Autor: Manfred Selzer)
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