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Rurouni Kenshin: The Final - Filmposter
Original Title:
Rurouni Kenshin: Saishusho – Za Fainaru

Japan 2021

Genre:
Action, Drama

Director:
Keishi Otomo

Cast:
Takeru Satoh
Emi Takei
Mackenyu Arata
Yosuke Eguchi
Munetaka Aoki
Yu Aoi
Yusuke Iseya
Riku Onishi
Tao Tsuchiya
Ryosuke Miura
Ryunosuke Kamiki


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Rurouni Kenshin: The Final

Rurouni Kenshin: The Final - Film Screenshot 1

Story: Die Polizei verhaftet den Mann, der verantwortlich dafür war, dass Shishio Makoto in den Besitz eines Kriegsschiffs kam und damit Kyoto tyrannisierte. Sein Name ist Yukishiro Enishi (Mackenyu Arata) und er hat Verbindungen zur chinesischen Mafia. Bei seiner Verhaftung fragt er nach Himura Kenshin (Takeru Satoh) und ob seine Narbe mittlerweile verblasst ist, denn er teilt mit ihm eine gemeinsame Vergangenheit. Die chinesische Regierung übernimmt wegen eines Abkommens zwischen den beiden Ländern Enishi in ihre Obhut und so ist dieser bald wieder auf freiem Fuß. Nun plant er seine Rache an Kenshin, weil dieser einst seine Schwester Tomoe getötet hat. Tomoe war Kenshins Freundin gewesen und Enishi hat eine Gruppe an Individuen um sich geschart, die ebenfalls Rache an Kenshin nehmen will. Enishi will darüber hinaus aber auch alle Freunde des wandernden Schwertkämpfers leiden sehen. Er schreckt auch nicht davor zurück, Kyoto dem Erdboden gleichzumachen, zumal er einem chinesischen Millionär, der ihn finanziell unterstützt, versprochen hat, ihm die Stadt zu überlassen, nachdem er seinen Rachefeldzug beendet hat. Nachdem Kenshin auf Enishi trifft und dieser sich ihm vorstellt, kehren alte Dämonen zurück. Kenshin muss Kaoru (Emi Takei) und seinen Freunden einen Einblick in seine blutige Vergangenheit geben und einen Weg finden, Enishi auszuschalten. Dem Töten hat er aber vor zwölf Jahren abgeschworen. Das hat er unter anderem Tomoe versprochen, da er für seine Taten Sühne leisten möchte, doch wie kann er dann eine Chance gegen Enishi haben?

Filmroll Rurouni Kenshin: The Final - Film Screenshot 2 Rurouni Kenshin: The Final - Film Screenshot 3 Filmroll
Rurouni Kenshin: The Final - Film Screenshot 4

Kritik: Die Begeisterung war groß, als die Nachricht kam, dass es nach der Kenshin-Trilogie und ihrem bombastischen Abschluss in Form von "Rurouni Kenshin: The Legend Ends" eine Fortsetzung geben würde und dann auch noch um den letzten Handlungsstrang, der im Anime nicht umgesetzt wurde. Dann kam es aber zum Skandal um den Erschaffer der Vorlage, Nobuhiro Watsuki, dessen pädophile Neigungen in Form bei ihm gefundener DVDs ans Tageslicht kamen. Und die Frage kam auf, ob man ihn, da er an der Gewinnbeteiligung der Filme sicherlich in irgendeiner Form beteiligt ist, nicht boykottieren müsste. Aber damit würde man auch die im Film involvierten Talente abstrafen (und gar nicht so unbekannte Künstler wie Goethe dürften nebenbei auch nicht mehr gelesen werden...) und die altbekannte Problematik der Trennung von Werk und Autor wurde wieder aufgerollt. Ein schwieriges Thema, das eigentlich nicht hierhin gehört, aber wir leben einmal in einer (vollkommen dämlichen, wenn ich einmal anmerken darf) Gesellschaft, in der die NICHT-Erwähnung dieses Umstands anscheinend auch schon einem Statement gleichkommt, wie ich bei anderen Kritikern sehen musste. Jetzt, wo vorausgeschickt ist, dass mich einzig der Film und die fantastische Welt um Rurouni Kenshin interessiert und jeder andere handeln darf und sollte, wie er/sie es für richtig hält und das Ganze gerne auch diskutiert werden darf (nur gibt es hier keinen weiteren Raum dafür), darf also endlich zum Wesentlichen gekommen werden. Und das lautet: "The Final" ist eine großartige Weiterführung der Reihe!

My First Client - Film Screenshot 5

Es wäre tatsächlich verkehrt, wenn man vom Ende der Reihe sprechen würde, denn in Japan ist bereits "The Beginning" herausgekommen, wobei es sich aber um ein Prequel rund um Kenshin zu seiner Zeit als Killer bzw. seinem Übergang zum Wanderer handelt. Darin steht die Geschichte um Tomoe im Vordergrund, der Kenshin seine x-förmige Narbe zu verdanken hat. Aber auch in "The Final" ist sie zentrales Thema, da Tomoes Bruder Rache will. Der Storyfaden aus dem Manga wurde um einiges verkürzt und abgeändert, aber wichtige Elemente sind dennoch vorhanden, kleine Bonbons für Fans ebenso und so kann man eigentlich nur sagen, dass man die bestmögliche Adaption geliefert hat. Obwohl genau genommen einiges an Kritik angesagt ist, die am besten sofort angesprochen wird. So ist der Film mit seinen knapp 140 Minuten nicht gerade kurz und die Ereignisse zu Anfang schleppen sich etwas. Der Raum wird trotzdem nicht ernsthaft genutzt, um die Charaktere in den Vordergrund zu stellen, abgesehen von Kenshin und Kaoru, und das ist schade.

My First Client - Film Screenshot 6

Dennoch sehen wir alle Charaktere wieder. Kennt man sie aber nicht bereits aus der Trilogie, was schwierig sein mag, da "The Final" auf Netflix läuft, in den meisten Regionen aber nicht die drei Vorgänger (!), wirken sie wie ein leeres Blatt Papier. Gerade bei Sanosuke ist das ein wenig ärgerlich. Aoshi und Misao bekommen durch ihre Kämpfe fast schon mehr Farbe als Kenshins engerer Kreis. Leider bleibt auch Kaoru etwas flach, was ungeschickt vom Drehbuch ist, denn sie ist wie schon in den anderen Filmen Teil der subtilen Liebesgeschichte, die nun mit Kenshins Vergangenheit und seiner Liebe zu Tomoe konfrontiert eine besondere Reife erlangt. "The Final" beginnt gemächlich, explodiert aber zum Ende hin in einem unglaublichen Actionspektakel, das seinesgleichen sucht und alle vorangegangene Kritik hinwegfegt. Grund für den Erfolg des Films ist aber eben auch, dass wir uns während der Action auch mit Tragik, Wut, Verzweiflung, Verlust und dem Umstand gegenübersehen, dass sowohl Held als auch Bösewicht unsicher bzw. fehlgeleitet sind, wenn es darum geht, wie sie mit ihren inneren Dämonen umgehen sollen.

My First Client - Film Screenshot 7

Oft genug sitzt man also mit einer Träne im Auge da, während man die meiste Zeit aber mit offenem Mund auf den Bildschirm starrt. Choreograph Kenji Tanigaki hat sich erneut selbst übertroffen. Und ich weiß wirklich nicht, wo ich beginnen soll. Wahrscheinlich beim Tempo oder besser gesagt dem Rhythmus. Anfangs gibt es schon ein paar beeindruckende Szenen, aber gegen Ende nehmen die Kämpfe immer mehr an Fahrt auf, während Unmengen an Kreativität in den Raum geworfen wird. Dem Anime-Stil wird beispielsweise dadurch Rechnung getragen, dass das Mobiliar auf großartige Weise in Mitleidenschaft gezogen wird, die Sets fantastisch sind und immer wieder dadurch hervorstechen, dass sie augenscheinlich extra dafür ausgesucht wurden, die Kämpfe noch spektakulärer aussehen zu lassen, wobei Sets teilweise auch vollkommen zerstört werden. Gleichzeitig wirken die Kämpfe aber auch nicht absolut unrealistisch, die Basis ist echte Schwertkampfkunst und die Darsteller, allen voran Hauptdarsteller Takeru Satoh, gehen körperlich absolut an ihr Limit, wofür man ihnen gar nicht genug Respekt zollen kann. Dann sind da aber auch noch originelle Techniken und Kameraeinstellungen von denen man gar nicht glauben kann, dass sie so perfekt manche Szenen einfangen konnten.

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Darüber hinaus wird hier nicht mit CGI getrickst. Holz splittert wirklich, Teile der Stadt stürzen ein, die Bewegungen der Kämpfer werden auf äußerst unaufdringliche Weise durch Seile unterstützt, aber alles wirkt irgendwie stets fließend und organisch. Während der Kämpfe hat man das Gefühl vom Fluss eines Musikstücks mitgerissen zu werden und das fällt besonders auf, als in der Begegnung zwischen Kenshin und Enishi, gespielt von Sonny Chibas Sohn, zunächst keine Musik das Geschehen untermalt (eines jener subtilen, aber genialen Instrumente, um Varietät zu erzeugen). Und als dann auch noch Seta Sojiro mit Kenshin kämpft und die beiden beinahe synchron in ihren Bewegungen sind (ein Beweis dafür, wie sehr Sojiros Kampfstil eigentlich dem Hiten Mitsurugi-Stil von Kenshin ähnelt) macht das Herz jedes Fans und Kampfkunst-Enthusiasten Freudensprünge. Für die Action alleine hat es der Film verdient, mehr als einmal gesehen zu werden - so viel Arbeit wurde hineingesteckt. Aber auch für das Herz gibt es wie gesagt etwas und die Tragik des Hauptcharakters führt einen immer wieder zu Gefühlen, die erstaunlich nah an einer Depression sind. Das Gefühl, sich in einer Welt zu befinden, in die man nicht mehr gehört, und dennoch irgendwie in dieser zurechtzukommen, war schon immer eines der zentralen Motive der Serie. Mit Kenshins Vergangenheit rund um Tomoe hat man nun auch die Liebesgeschichte zu Kaoru abgeschlossen und gleichzeitig den Weg zum Prequel geebnet. Hervorragend.

(Autor: Manfred Selzer)
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