Story: Soo-ji (Kim Ha-neul) arbeitet als Geheimagentin für die Regierung. Ihr Freund Jae-joon (Kang Ji-hwan) ist es
irgendwann Leid von ihr immer mit irgendwelchen Ausreden vertröstet zu werden und glaubt, dass sie ihm gegenüber nicht
treu ist. Deshalb macht er mit Soo-ji Schluss und geht ins Ausland.
Drei Jahre später kehrt Jae-joon nach Korea zurück. Er hat mittlerweile eine Ausbildung als Geheimagent absolviert und
arbeitet unter Weon-seok (Ryoo Seung-yong) an einem Fall, der die russische Mafia involviert, die an einen gestohlenen
hochgefährlichen Virus kommen möchte. Jae-joon ist allerdings noch ein wahrer Anfänger in seinem Beruf, was bei den
Undercover-Einsätzen zu anfänglichen Problemen führt. Doch noch schlimmer wird die ganze Angelegenheit, als Jae-joon
zufällig bei einem Auftrag Soo-ji wiedertrifft. Die beiden gehen sofort aufeinander los und riskieren, dass ihre Deckung
auffliegt. Schließlich beschließen die beiden es noch einmal miteinander zu versuchen, aber die vielen Geheimnisse, die
ihr Beruf mit sich bringt, machen eine Beziehung schwierig, zumal die beiden auch noch an dem gleichen Fall arbeiten, ohne
davon zu wissen...
Kritik: Komödien wie "My Wife is a Gangster" oder "She is on Duty", wobei es ersterer dank der tollen Arbeit seiner
Darstellerin und seiner frischen Art sogar zur Trilogie geschafft hat, haben das Komödiengenre abgedeckt, in dem tatsächlich
mehr die Lacher im Vordergrund stehen als eine mehr oder weniger lustige Beziehungsgeschichte. "Secret Couple" geht ebenfalls
in diese Richtung, ist aber von ein paar Ideen abgesehen einfach nicht originell genug und wirkt zudem oft zu überdreht.
Das ist umso schlimmer, als das Regisseur Shin Tae-ra alleine dafür einiges an Lob zugesprochen bekommen muss, dass er nach seinem
düsteren Thriller "Black House" hier in eine komplett andere Richtung geht. Leider erweist sich der Film aber als simple
leichtherzige Unterhaltung, dem einfach die Essenz fehlt. Vor allem dem Drehbuch mangelt es an einem gut strukturierten Plot.
Damit kann "Secret Agent" eigentlich nur Fans des Genres zufrieden stellen.
Kim Ha-neul ("Too Beautiful to Lie", "Almost Love") spielt die taffe Geheimagentin, die zwischen adrenalingeladenen Verfolgungsjagden
und ihrem etwas ruhigeren Privatleben irgendwie die Balance halten muss. Hier hat der Film eine seiner größten Probleme. Wenn zierliche Frauen wie
Kim Ha-neul die Mafia vermöbeln und das dann auch noch mit ein paar Saltos, Rädern etc., dann kann ich dabei nur die Augen verdrehen.
Man kann ihr das einfach nicht abnehmen und ich sehe bei den Actionszenen immer nur den Stuntman, bzw. die Stuntfrau vor mir. Augenscheinlich war bei
der Actionchoreographie auch niemand anwesend, der etwas von seinem Handwerk versteht, bzw. niemand der Darsteller ist auf dem
Gebiet wirklich bewandert, sodass in den Actionszenen die Kamera immer viel zu nah am Geschehen ist, damit man neben dem vielen
hektischen Kameragewackel nur nicht erkennt, dass eigentlich gar nichts passiert. Besonders der Showdown wird dadurch zum Gähnen
langweilig. Ein Film, der sich um das Agentenleben dreht, muss einfach ein paar ordentliche Actionszenen bereithalten und hier
versagt der Film völlig.
Ansonsten kann Kim Ha-neul eine solide Darstellung abliefern. Nichts Besonderes, aber sie hat in der Beziehung zu Jae-joon eindeutig
die Hosen an, ohne dass sie dabei wie ein "My Sassy Girl"-Klon wirken würde. Das ist immerhin etwas.
Kang Ji-Hwan, der zuletzt in "Rough Cut" zu sehen war, gibt eine wesentlich diffizilere Darstellung ab und macht einen schönen Wandel
vom unsicheren Jungen zum ernstzunehmenden Geheimagenten durch. Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten funktioniert auch ganz
gut, sodass es zumindest hier nichts zu beanstanden gibt. Probleme gibt es aber bei der Geschichte, da diese einfach in irgendeiner
Kaffeepause ausgedacht wurde. Voller Klischees und ungemein eindimensional, was ja an sich nicht schlimm wäre, wenn man das für
einige Lacher genutzt hätte. Hier verkommt die eigentliche Geschichte jedoch zu einem Aufhänger für die Geschichte
zwischen Soo-ji und Jae-joon. Das ist schade und nimmt dem Film vor allen Dingen Raum für einige thematisch ans Agententhriller-Genre
angelehnte Gags.
Nichtsdestotrotz gibt es einige nette Lacher, von denen aber eigentlich nur die in einem Spukhaus in Erinnerung bleiben können, in dem
sich Jae-joon mit einem russischen Gangster ein Feuergefecht liefert. Der Rest der Witze spielt eher auf einem sehr seichten Niveau,
es sei denn man lässt sich von der stellenweise übertrieben guten Laune des Films anstecken. "Secret Couple" bietet eher Slapstick-Humor,
der dann eben nicht immer funktioniert. Das durchgehend hohe Tempo, der dazu passende verspielte Soundtrack und die Beziehung
zwischen den beiden Hauptdarstellern sollen darüber hinwegtäuschen, dass bzgl. der eigentlichen Story nichts wirklich passiert und
am Ende unwahrscheinlich fadenscheinige Entwicklungen dazu führen, dass der Fall in letzter Sekunde doch noch aufgeklärt werden
kann. Dazu tragen auch einige nicht wirklich als gelungen zu bezeichnende Wendungen bei. Mal ganz davon abgesehen, dass es schon etwas
merkwürdig ist, dass zwei voneinander unabhängige Geheimdienste am gleichen Fall arbeiten und nicht davon wissen. Und jetzt bitte keine
Begründungen wie: "Ja, aber deswegen heißen die doch Geheimdienst!"
Das Ende fasst nochmal alles zusammen. In einem Epilog wird nochmal zusammengefasst, wie es später mit den beiden weitergeht. Das ist
der Moment, in dem schon fast der Abspann läuft und die Zuschauer bereits von ihren Kinosesseln aufgestanden irritiert nochmal zur
Leinwand schauen, da ja vielleicht noch etwas Wichtiges kommen könnte. Aber wie immer bei solchen Filmen sollen diese Szenen einfach
nochmal künstlich gute Laune schaffen, damit man aus dem Kino geht, ohne das Gefühl zu haben, sein Geld für irgendeinen Unsinn
rausgeworfen zu haben. Hat man das denn nicht? "Secret Couple" bietet nur für diejenigen Zuschauer gute Unterhaltung, die noch nicht
mit koreanischen Komödien vertraut sind. Der Rest wird hier unter der stimmungsmachenden Oberfläche eine unbedeutende Komödie
vorfinden, die einen faden Nachgeschmack hinterlässt. Vielleicht sollte man Shin Tae-ra dafür dankbar sein, dass er seinen Film
wenigstens nicht noch ins Melodramatische hat abgleiten lassen. Schlussendlich bleibt aber nur zu sagen, dass man sich im Jahre 2009
einfach mehr einfallen lassen muss als das hier...