Story: Auf einer Ölbohrplattform nahe der Insel Jeju befindet sich der "Sektor 7", in dem Unmengen an Öl vermutet werden. Leider hat Hae-joon
(Ha Ji-won), die Leiterin des Teams, das nach dem schwarzen Gold sucht, bisher noch kein Öl gefunden und so droht die Regierung das Projekt
zu stoppen. Hae-joons Vorgesetzter und Onkel Jung-man (Ahn Sung-ki) kommt auf die Plattform, um sicherzustellen, dass alle ordnungsgemäß zurück
auf die Halbinsel kommen. Doch Hae-joon kann ihren Onkel davon überzeugen, noch ein paar Monate bei der Regierung zu erbitten. Hae-joons Dickköpfigkeit
zahlt sich aus, denn das Team stößt tatsächlich auf Öl. Daneben finden sie jedoch ein paar merwürdige kleine Lebewesen im Meer, die die Biologin
der Plattform untersucht. Plötzlich gibt es aber ein paar Tote. Während man am Anfang vermutet, dass einer der Anwesenden zum Mörder geworden ist,
zeigt sich schon bald, das irgendein Ungeheuer aus dem Meer auf der Plattform sein Unwesen treibt. Wegen eines schweren Sturms besteht auch keine
Möglichkeit evakuiert zu werden und so muss das Team um sein Überleben kämpfen.
Kritik: "Sector 7" ist zumindest in einer Hinsicht wegweisend: Es ist der erste asiatische 3D IMAX-Film. Man kann zu dem ganzen 3D-Wahn
stehen, wie man will, doch bei der unausgereiften Technik habe ich noch nicht eingesehen, meine Ausrüstung dementsprechend zu erweitern. Das bedeutet,
dass dieser Film in seiner ganz einfachen 2D-Version bewertet wird. Wirklich positiv kann das Bild da nicht ausfallen. Woran das liegt, ist schnell
beantwortet. "Sector 7" ist ein schnörkelloser Monster-Streifen, der mit den gleichen Problemen zu kämpfen hat wie die meisten Horrorstreifen,
nämlich einem unausgegorenen Drehbuch und flachen Charakteren, die den Spaß um einiges trüben. Denn Spaß hat man gegen Ende auf jeden Fall, wenn man
keine klare Abneigung gegen das Genre hat. Einen guten Film macht das "Sector 7" aber leider noch lange nicht. Dabei weiß man seit "The Host", dass
man auch einen sozialkritischen Monster-Film auf die Leinwand bringen kann, wenn nur das Drehbuch stimmt!
"Sector 7" startet genretypisch mit einer Einführung der verschiedenen Charaktere und deren Beziehungen zueinander. Das alles geschieht in einem
Gute-Laune-Setting auf einer Ölplattform, auf der sich Hae-joon gegen eine Crew, die hauptsächlich aus Männern besteht, durchsetzen muss. Das gelingt
ihr jedoch sehr gut und so hat sie sich auch den Spitznamen "Hardass" verdient. Ha Ji-won ("Closer to Heaven", "The Duelist") kann, so sehr es mir
leid tut, das sagen zu müssen, in dieser Rolle anfangs nicht überzeugen. Das könnte jedoch auch an der gesamten Atmosphäre liegen, die etwas
lächerlich Heldenhaftes um die Arbeiter aufbaut. Das gut eingespielte Team könnte in den ersten Szenen durchaus auch einen Werbefilm für die Armee drehen.
Glücklicherweise ändert sich das später und Ha Ji-won kann in den Actionszenen erstaunlicherweise gut überzeugen. Bis dahin muss sich der
Zuschauer allerdings mit halbgaren Charakterausarbeitungen herumschlagen.
Gut, Charakterausarbeitung mag etwas zu viel gesagt sein, denn eigentlich wandeln an Deck der Plattform nur Klischees herum. Da wäre der feige
Kapitän, ein verliebter Idiot, ein Komiker, der ewige Anfänger usw. Hae-joon, obwohl eigentlich immer als äußerst jungenhaft dargestellt, hat
auch eine kleine Liebesgeschichte mit jemandem, der sich lediglich durch sein Aussehen auszeichnet. Oh Ji-ho ("My Wife is a Gangster"), der jene Rolle
übernimmt, hätte ohne Probleme aus dem Film genommen werden können und niemand hätte es gemerkt. Bereichert wird der Horrorstreifen durch die Anwesenheit
Ahn Sung-kis ("Fair Love", "Nowhere to Hide"), der vor allem dadurch heraussticht, dass sein Charakter etwas mehr Facetten und ein Geheimnis mit sich trägt.
Großartiges sollte man aber auch von ihm nicht erwarten, schließlich kann er nur mit dem arbeiten, was ihm das Drehbuch zur Verfügung stellt, und das
ist wie gesagt nicht viel. Dementsprechend bleibt kaum ein Charakter, um den es einem wirklich leid tun würde, sollte er von dem Monster verspeist werden.
Das bietet sich auch als guter Übergang an, um auf die Ziele des Monsters einzugehen. Warum jagt es jeden auf der Plattform? Da es von tierischen
Instinkten geleitet ist, wird es jagen, um zu fressen. Tatsächlich sehen wir es aber niemals irgendjemanden auffressen. Stattdessen hebt es seine
Beute auf. Für den Nachwuchs? Denn in einer Szene sehen wir, dass das Wesen wohl einige Eier gelegt hat. Das ist aber absolut nicht von Belang und
wird im weiteren Verlauf kein einziges Mal wieder aufgegriffen. Die Crew hat auch genügend Probleme, mit diesem einen Monster fertig zu werden. Denn obwohl
es eine leicht entflammbare Flüssigkeit blutet und damit extrem gut brennt, ist das Wesen nicht tot zu bekommen. Das macht auch den eigentlichen Reiz
des Überlebenskampfes der Crew aus. Das Monster wird immer wieder schwer verletzt, scheint danach jeweils eine Art leichte Metamorphose zu
unterlaufen und jagt dann unbekümmert weiter. Wir erfahren zwar, woher das Wesen kommt, aber das dient lediglich als Plotaufhänger, der in einer
Minute erzählt ist.
Neben zahlreichen Logiklöchern - warum kann das Monster z.B. an der Luft atmen, obwohl es doch aus dem Meer kommt (?) -, die ebenfalls eine Heldin
mit einschließen, welche sich durch mehr Glück als Verstand auszeichnet, fällt allerdings auch der exzessive Gebrauch von Green-Screens auf. Gerade
auch an Stellen, wo dies überhaupt nicht nötig erscheint. Das Monster selbst sieht die meiste Zeit recht überzeugend aus, leider aber nicht immer.
Hätte man es etwas seltener auf die Leinwand gebracht, hätten die Effekte sicherlich auch noch überzeugender werden können. Das Wesen erinnert übrigens
in nicht zu übersehener Weise an das Monster aus "The Host". Wen wundert's.
Hat man erst einmal sein Gehirn ausgeschaltet, kann man aber doch ordentlich Spaß mit "Sector 7" haben. Ahn Sung-kis Kampf gegen das Monster ist
ebenso spannend wie Ha Ji-wons Finale gegen das Wesen. Hier entsteht in den gut abgegrenzten Zwei-Kämpfen der beiden Charaktere gegen das Monster auch
eine gewisse Dynamik, die man auf diesem qualiativem Niveau nicht in jedem Monster-Film zu sehen bekommt. Für Genre-Fans lohnt sich daher tatsächlich
ein Blick, alle anderen können jedoch getrost einen Bogen um den Film machen. Immerhin zeigt Ha Ji-won aber Potential zur Action-Heldin.