Story: Nam-Koong Dahl (Bong Tae-gyu) ist der geborene Verlierer. Alles was er anfässt geht schief. Nachdem er
von etlichen Schulen gehen musste, weil er nie Freunde gefunden hat und immer von anderen tyrannisiert wurde, geht er
in die "Reject Escape Clinic". Dort sollen Menschen wie ihm geholfen werden. Doch schon bald stellt sich heraus, dass
Dahl einfach alles Pech der Welt anzuziehen scheint. Schließlich gibt man ihn auf, doch Dahl weiß davon nichts, sondern
denkt, dass sich an seiner nächsten Schule alles ändern wird.
An seinem ersten Schultag läuft Dahl Yeon-seong (Kim Tae-hyeon) über den Weg. Dieser war selbst auch in der Klinik, hat
sich mittlerweile aber perfekt eingefügt. Nach einigem hin und her verrät er Dahl sein Geheimnis. Er muss jemanden
finden, der wie ein taffer Typ wirkt, tatsächlich aber lieber allem Ärger aus dem Weg geht und diesen dann vor allen
anderen fertig machen. Unglücklicherweise sucht sich Dahl als Opfer Tae-koo (Ha Seok-jin) aus, der zufälligerweise
der Champion der Schule ist und von dem man sich erzählt, dass er 17 Typen auf einmal zusammengeschlagen hat.
Dahl hat zwar die süße Min-ah (Jeong Koo-yeon) vor ihm gerettet, doch nun muss er sich mit Tae-koo nach der Schule
auf dem Dach zum Kampf treffen...
Dahl versucht alles Mögliche um wegen Krankheit aus der Schule entlassen zu werden oder wegen schlechten Verhaltens
rausgeworfen zu werden. Das und einige andere merkwürdige Umstände führen jedoch dazu, dass sich der Verlierer
plötzlich den Respekt der Schule verdient. Doch Dahl kann nicht kämpfen und es sind nur noch wenige Stunden bis
Schulschluss...
Kritik: "See you after School" nimmt sich der bekannten Prämisse des Verlierers an, der plötzlich den Respekt
der anderen verdient, über sich selbst hinauswächst und letztendlich anderen Verlierern Hoffnung gibt. Dabei bietet
der Film einige gar nicht mal so schlechte Gags, doch geht das in einigem unpassenden Toilettenhumor verloren.
Schlussendlich scheitert der Film daran wirklich unterhaltsam zu sein, weil wir alles schon auf die eine oder andere
Weise gesehen haben. Hier fallen einem nicht nur bekannte koreanische Vertreter wie "Conduct Zero" ein, sondern auch
etliche amerikanische Werke haben sich schon zu Genüge mit dem Thema beschäftigt. "See you after School" mangelt es
einfach an Originalität und daran können die paar guten Gags und sympathischen Charaktere nicht wirklich was ändern.
Die Einleitung ist recht ungewöhnlich, denn wir bekommen Dahl von einem Arzt der Reject Escape Clinic vorgestellt.
Dahl scheint ein Idiot zu sein, der zudem unglaubliches Pech hat. Doch hinter seinem unvorteilhaften und
mauerblümchenartigen Aussehen finden wir einen Menschen vor, der schon bald unsere Sympathien wecken kann. Warum?
Ganz einfach: Er hat sein Herz am rechten Fleck.
Der Rest der Erzählstruktur ist auch recht ungewöhnlich, denn am Schluss erfahren wir vom Schulgerüchte-Profi, was
schlussendlich aus Dahl und den anderen geworden ist, außerdem gewährt man uns beim Abspann einen Blick in die
Zukunft vom Hauptprotagonisten, doch am Herausstechendesten ist, dass sich eigentlich fast der gesamte Film an nur einem
Tag abspielt. Die immer mal wieder eingeblendete Uhr mit "24" Sounduntermalung und der Überschrift "Countdown bis zum
Tod" ist witzig und hält uns zeitlich immer auf dem Laufenden. Das gibt dem Film eine gewisse Dynamik und vermeidet
unnötige Längen, sollte man meinen. Doch Längen gibt es später dennoch...
Hauptdarsteller Bong Tae-gyu ("When Romance Meets Destiny") gibt eine ordentliche Darstellung als Verlierer ab.
Sein Aussehen mit dem leicht vorgeschobenen Mund und den breiten Lippen ist ihm dabei sehr behilflich. Er scheint ein
Tagträumer zu sein, denn immer mal wieder sehen wir seine Fantasien auf dem Bildschirm, wie z.B. Min-ah und einige
Schulkameradinnen, die einen heißen Tanz aufführen. Außerdem wird der Film durch diverse Illustrationen bereichert,
wie z.B. einem computeranimierten Hai oder eine kleine Kampfsequenz in stylisher Slow-Motion. Aber auch hier gilt:
Das alles ist uns nur allzu vertraut, denn heutzutage finden diese Spielereien ihren Weg in fast jede zweite
Korea-Komödie.
Zum Glück gibt es aber einige interessante Persönlichkeiten, wie z.B. Yeon-seong, der Dahl mehr oder weniger zur
Seite stehen muss, einen Lehrer, der sehr emotional und nachgiebig ist und der die Schule erstaunlich locker nimmt (was
in Korea eben etwas Außergewöhnliches ist!) und vor allen Dingen ist da noch ein Geschichtenerzähler, der Gerüchte
in Umlauf setzt und mancherlei Dinge dermaßen aufbauscht, dass man einfach lachen muss, zumal er einen ungemein
merkwürdigen Tick beim Reden hat.
Zumindest die Charaktere können also interessant sein, auch wenn gerade der Oberbösewicht Tae-koo etwas platt bleibt und
es einfach zu viele Personen in dem Film gibt, als dass man sich mit jedem von ihnen hätte beschäftigen können.
Erfreulicherweise ist die kleine Nebenhandlung der dezenten Liebesgeschichte zwischen Dahl und Min-ah nicht dermaßen
breitgetreten wie es mit Sicherheit in einer Rom-Com der Fall gewesen wäre, aber etwas schade ist es doch, dass Min-ahs
Person sehr eindimensional bleibt.
Außerdem stört es, dass Regie-Debütant Lee Seok-hoon versucht zu viele Nebenhandlungen auf einmal einzubauen. Da ist
z.B. auch noch die Story um eine rivalisierende Schulgang, die plötzlich ihren Weg in den Film findet. Das läßt den
Fokus von der Hauptstory des Verlierers, der sich und der Welt etwas beweisen muss öfters einmal wegwandern und
schadet so eigentlich mehr dem Gesamtwerk als es ihm hilft. Des Weiteren schleichen sich dann doch einige Längen in den
Film, denn irgendwie weiß man sowieso schon was passieren wird und bis dahin passiert dann meist auch nichts unglaublich
Besonderes.
Am Schluss wird der Film natürlich ernster, läuft fast schon auf der Drama-Schiene und es kommt zur gewalttätigen
Konfliktlösung. Interessanterweise funktioniert dieser ernstere Teil des Films erstaunlich gut. Dahl gibt allen
Verlierern an der Schule (und davon gibt es sogar einen ganzen Club) neue Hoffnung und schlägt sogar das Angebot aus,
selbst ein Schläger an Tae-koos Seite zu werden. Dahl wird zu einem Mann mit Integrität, der sich mit seinen Taten
Respekt an der Schule verschafft. Und das obwohl alles Vorangegangene eigentlich darauf abgezielt war, dass er von
der Schule geworfen wird um dem Kampf mit Tae-koo aus dem Weg zu gehen. Doch seine Streitereien mit Schülern und
Lehrern liefen natürlich wieder mal komplett anders als er es sich gewünscht hat - diesmal jedoch im positiven Sinne
und zu seinen Gunsten...
Am Ende bleibt jedoch ein ungemein unorigineller Film, der zwar ein paar nette Gags bietet und einem evtl. sogar gut
die Zeit vertreiben kann, der aber ansonsten nichts wirklich Neues zu bieten hat. Im Gegenteil glaubt man wie gesagt
alles schon mal irgendwo gesehen zu haben - und dem ist auch so...