Story: Eun-Shik (Lim Chang-jung) ist 28 Jahre und studiert an einer Universität. Mit seinen Freunden ist er in einer Martial-Arts-
Gruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat den Körper abzuhärten, indem allerlei Gegenstände an diesem zerschlagen
werden. Doch auch so bekommt Eun-Shik schon genug ab, denn er ist ein richtiger Pechvogel und gerät in die
schrägsten und peinlichsten Situationen. Ausgerechnet er hat sich in die Schönheit des gesamten Campus, der
Aerobic-Tänzerin Eun-hyo (Ha Ji-won) verliebt. Diese hat jedoch nur Augen für ihren neuen "coolen" Freund.
Zwischen
der Gruppe um Eun-Shik und den Aerobictänzerinnen rund um Eun-hyo kommt es aber schließlich zu einem Treffen, bei dem
jeder fast das bekommt, was er sich erhofft hat - nur Eun-Shik geht natürlich leer aus. Doch er gibt nicht auf und
versucht Eun-hyo zu unterstützen wo er nur kann. Als Eun-Hyo schließlich schwanger und von ihrem Freund fallengelassen
wird, kann sie einen guten Freund auch gut gebrauchen...
Kritik: "Sex is Zero" ist eine Hommage an die Campus-Teenie-Komödien der 80er Jahre und an Filme wie "American
Pie" und "Road Trip". Hier liegt aber auch das große Problem. Wer mit dem Humor der großen Vorbilder nichts
anfangen konnte, wird auch bei dieser Komödie schwerlich seinen Spaß haben können. Der Humor ist nämlich ziemlich
vulgär und explizit. Dennoch habe ich mich an einigen Stellen gut amüsieren können, obwohl ich genau jenem
Humor eigentlich abgeneigt bin.
Ein Problem des Films ist, dass er anfangs nicht wirklich erkennbare Hauptcharaktere aufweisen kann. Vielmehr wird zwischen
den einzelnen Personen hin- und hergeswitcht und man scheint sich auf niemanden wirklich fokussieren zu wollen.
Spätestens in der zweiten Hälfte des Films ist dann aber klar, dass der "Held" des Films Eun-Shik ist. Ein
wahrhaft trauriger Held, denn die Situationen, in die er gerät sind so peinlich, dass es einem schon selber innerlich
wehtut, und seine Dummheit ist so enorm, dass es manchmal nicht mehr auszuhalten ist.
Natürlich wird nach allen
Registern der Kunst fast jeder "Toilettenwitz" den es gibt untergebracht und das in dermaßen "expliziten" Bildern, dass einem
auch schon mal schlecht werden kann. Verwunderlich ist auch, wie freizügig man sich in diesem koreanischen Werk
zeigt. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und die Grenze zum Softporno wäre überschritten worden.
"Sex sells" hat man sich wohl auch gedacht, als man die weiblichen Rollen besetzt hat. Denn diese sind durchwegs mit
gut bis atemberaubend gut aussehenden Frauen besetzt worden - allen voran natürlich Ha Ji-Won. Wenn diese dann auch
noch leicht bekleidet in einem
Aerobic-Studio rumspringen, werden die meisten Männer wohl das Atmen vergessen. Es ist simpel und auch wenn man sich
wünscht, dass es anders wäre, bei diesem Anblick wird so gut wie jeder Mann wieder auf seine
simpelsten natürlichen Triebe reduziert - was ich damit sagen will: Die Frauen alleine machen den Film eigentlich schon
sehenswert...
Die Story an sich ist "verhältnismäßig" richtig gut und auch die Präsentation ist stellenweise gut gelungen. Aber
eben auch nur stellenweise. Gerade am Anfang kämpft der Film damit, dass er keine Hauptdarsteller hat, auf die man sich
konzentrieren kann. So wirkt Eun-Hyo z.B. nur kalt und grausam und Eun-Shik einfach nur dumm. Erst in der zweiten
Hälfte entwickeln sich deren Charaktere richtig gehend und sie bekommen einige ungeahnte Facetten, wegen denen das
Zusehen wieder Spaß macht - nur leider ist das eben etwas spät. Immerhin entwickelt sich die Liebesgeschichte dann auch
endlich und das sogar relativ glaubwürdig. Ein Punkt ist aber auch hier wieder negativ aufgefallen. In der letzten Hälfte
wird der Film mit dem Einbringen des Themas der Abtreibung plötzlich ernst. Die Szene, in der Eun-Hyo blutend im
Bad liegt ist beinahe schon schockierend und mag so gar nicht zum restlichen Gute-Laune-Flair des Films passen.
Immerhin gibt dieser Drama-Aspekt den beiden Hauptakteuren aber die Gelegenheit zu zeigen, dass sie mehr können als nur
zwei dumme Statisten in einer Teenie-Komödie zu sein. Dennoch ist das Ende in gewisser Hinsicht doch etwas
enttäuschend, da es einfach zu typisch ist und fast genauso vorhersehbar ist, wie die meisten Gags.
Wenn man in der Lage ist sein Gehirn einfach mal abzuschalten um sich unterhalten zu lassen, dann wird man mit
"Sex is Zero"
seine Freude haben können. Die meisten Gags sind für meinen Geschmack etwas zu derb und schon meilenweit im Voraus zu
erahnen, ab und an erwischt man sich dann aber doch beim Grinsen. Außerdem gibt es auch genügend situationsbedingte
Komik, über die dann eigentlich jeder lachen kann.
Schlussendlich ein unterhaltsamer Film, der es alleine wegen der Frauen wert ist gesehen zu werden, und der durchaus
simple Unterhaltung bieten kann. Wer mit derbem Humor a la "American Pie" at its best etwas anfangen kann, darf meiner
Wertung sogar noch einen Punkt hinzuaddieren!