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Original Title:
Muyeong geom

South Korea 2005

Genre:
Wuxia, Drama

Director:
Kim Young-jun

Cast:
Yoon So-yi
Lee Seo-jin
Shin Hyeon-jun
Lee Ki-yong
Choi Ji-Woo
Jeong Ho-bin
Jeong Jun-ha
Kim Su-ro


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Shadowless Sword

Story: Im Jahre 926 n.Chr. wird Balhae von Georan eingenommen. Ein Bürgerkrieg bricht aus. Die einzige Hoffnung ist ein Prinz, der den leeren Thron besteigt und das Land wieder eint. Doch die Killer-Blade-Armee, angeführt vom rachedurstigen Kun (Shin Hyeon-jun) tötet systematisch jeden Thronfolger bis nur noch ein einziger übrig ist: Jeong Hyun (Lee Seo-jin), der vor 14 Jahre ins Exil verbannt wurde und nun als Hehler sein Leben bestreitet.
So-ha (Yoon So-yi) wird als Leibwächterin angeheuert, die Jeong zurück ins Land bringen soll, damit dieser rechtmäßiger König wird. Dieser ist jedoch gar nicht daran interessiert sein Amt anzutreten. Er muss allerdings einsehen, dass es wohl das Beste ist bei So-ha zu bleiben, denn Kun und seine Männer haben schon die Verfolgung aufgenommen.
Während So-ha versucht Jeong davon zu überzeugen mit ihr zurück nach Balhae zu kommen, kommt ihnen Kun immer näher. Es gibt die ersten Kämpfe zwischen So-ha und Kuns Armee, doch Jeong und seine Leibwächterin können fliehen. Auf ihrer Flucht muss Jeong das Leid erkennen, das im Land herrscht. Während er behauptet ein anderer Mensch zu sein, kann So-ha immer noch den früheren Prinzen in ihm erkennen. Doch kann sie ihn lebend nach Balhae bringen und wird er dort auch seine Bestimmung erfüllen?

Kritik: Kim Young-juns zweiter Film nach "Bichunmoo" hat fast fünf Jahre auf sich warten lassen. Selbst nicht ganz zufrieden mit seinem ersten Werk, sollte "Shadowless Sword" größer, epischer und internationaler werden. Regisseur Kim sagte, er habe einiges aus seinen Fehlern gelernt und würde nun einiges besser machen können. Um es schonmal vorweg zu nehmen: Das hat er geschafft!
Leider bedeutet das aber nicht, dass sein zweiter Film perfekt ist. Eine im Kern simple und für Wuxia-Filme zu typische Story, eine vorhersehbare Liebesgeschichte, sowie einige kleine Hänger stören das Gesamtbild. Dafür entschädigt der Film aber mit sehr guten Kämpfen, schön anzusehenden Bildern und vielen guten Ideen.

"Shadowless Sword" ist nicht wirklich geschichtlich korrekt, versucht dies aber auch nicht zu sein. Hier wird in bester chinesischer Fantasy-Manier durch die Gegend geflogen, die unmöglichsten Kampfmoves werden ausgeführt und viele Special Attacks verwöhnen das Auge. Der Film versucht zwar durch seine Erzählstruktur mit immer mal wieder benutzten Rückblenden die Story komplizierter wirken zu lassen als sie ist, doch wer auch nur ein paar Swordplay-Filme kennt, wird sofort einige "Enthüllungen" schon Meilen im Vorraus erkennen. So ist es für uns ein Leichtes zu erraten wer So-ha eigentlich wirklich ist und auch das Ende überrascht nicht wirklich, da es nach einer bekannten Formel gestrickt ist.
Fast schon unerträglich vorhersehbar ist die Liebesgeschichte zwischen unseren beiden Protagonisten. Diese sorgt dann auch für einige recht kitschige Szenen, die im Kontrast zum Rest des Films stehen und dabei auch noch von schrecklicher Hollywood-Romantikschnulzenmusik untermalt wird. Der Soundtrack klingt im Allgemeinen sehr international, um den Film wahrscheinlich einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Im Endeffekt bekommt das dem Film aber nicht gut.

Kommen wir zu Schönerem, nämlich den Kämpfen. Etliche Stunt-Doubles aus China und Action-Director Ma Yuk-Sing ("A Chinese Ghost Story III") lassen diese sehr professionell aussehen. Doch nicht minder gebührt auch den Hautdarstellern das Lob, die augenscheinlich eine gute Portion ihrer Stunts selbst gemacht haben. An aller erster Stelle muss natürlich Yoon So-yi erwähnt werden. Nach ihrer überzeugenden Arbeit in "Arahan" freut es einen sie nun in einer ebenfalls kämpferischen Rolle wieder zu sehen. Ihre Bewegungen wirken sehr elegant und sie passt einfach hervorragend in die Rolle der ruhigen und überlegten Kriegerin.
Von den Kämpfen gibt es einige und diese sind auch gut über den Film verteilt. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass man sich manche Fights etwas länger gewünscht hätte, wie z.B. den letzten am Ende. Dafür wird einem aber sehr viel Originalität geboten. Es gibt Kämpfe zu Land, in der Luft und sogar unter Wasser. Natürlich gibt es auch viel Wire-Work zu bestaunen, aber gerade die Eleganz einiger der Kämpfe, sowie die verschiedenen Charaktere mit ihren individuellen Waffen können das Martial-Arts-Herz begeistern. Einige sehr ausgefallene Schwertmoves und Fantasy-Attacken erheben die Action weit über den Durchschnitt vieler Martial-Arts Streifen.
Stellenweise ist der Film dann auch mal recht brutal. Stören sollte man sich ebenfalls nicht daran, dass die Gegner bei ihrem Ableben regelrecht explodieren. Das gehört halt dazu...

Ansonsten kann "Shadowless Swords" vor allem durch sehr schöne Landschaftsaufnamen und Sets überzeugen. Komplett in China gedreht hat es sich Regisseur Kim nicht nehmen lassen das Maximale aus seinen Bildern herauszuholen. Schöne Kameraeinstellungen und -schwenks, sowie gute Spezial Effekte runden das positive Bild ab. Besonders der Endkampf in der astralen Zwischenwelt weiß in Erinnerung zu bleiben.
Die Kostüme sind ebenfalls sehr schön geworden, nur manche der Hair-Stylings sind doch etwas fragwürdig.
Schauspielerisch gibt es nichts besonderes zu erwähnen. Die Darsteller machen ihren Job alle sehr solide. Yoon So-yi erkämpft sich überzeugend ihren Platz an der Spitze der Powerfrauen Koreas und Jeong Hyun wirkt auch recht überzeugend.

Leider hat der Film mit seiner zu vorhersehbaren Story und einer nicht vollkommen gelungenen Liebesgeschichte zu kämpfen. Da hilft es auch nicht, dass ein paar pseudo-philosophische Dialoge über den "Geist" des Schwerts geführt werden. Sicher, einige dieser Gespräche sind recht gelungen, aber dass es ein Schwert des Tötens und eins des Beschützens gibt, wissen wir doch schon seit ungefähr zwanzig Wuxia-Filmen. Außerdem rechtfertigen diese Gespräche nicht wirklich die Wahl des Titels des Films.
Bemerkung am Rande: Wer sonst gerne direkt beim Abspann auf die Stop-Taste drückt mag einiges verpassen, denn es gibt noch eine kurze Zugabe.

New Line Cinema war an der Produktion des Films beteiligt und so ist mit Sicherheit damit zu rechnen, dass der Film auch in Amerika und hier in Europa vertrieben werden wird. Dank seines etwas internationalen Touch dürfte "Shadowless Sword" auch keine Probleme haben erfolgreich zu sein. Es wird sich der typischen Formel asiatischer Wuxia-Filme bedient und gute, einfallsreiche Action, sowie ein wenig Drama sollten einen Großteil des Publikums mehr als zufriedenstellen können.
Für Asien-Fans nichts Neues, aber gut umgesetzt, war Regisseur Kim immerhin dahingegend erfolgreich, als dass sein zweiter Versuch um Meilen besser ist als "Bichunmoo". Sehr unterhaltsam und teuer produziert ist "Shadowless Sword" sogar der bisher beste Versuch Koreas sich im Wuxia-Genre zu behaupten. Das Szepter behält aber eben immer noch China in der Hand...

(Autor: Manfred Selzer)
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