Story: Nachdem er von den Yakuza Geld gestohlen hat, ist der ehemalige Gangster Sameheda (Tadanobu Asano) auf der Flucht.
Sein früherer Boss und etliche von dessen Männern sind hinter ihm her. Samehedas Freund Sawada (Susumu Terashima) steht unter besonders viel
Druck und so will dieser alles daran setzen, Sameheda vor den anderen zu finden. Als die Yakuza Sameheda beinahe gefasst haben, fährt die junge Frau
Toshiko (Sie Kohinata) versehentlich in den Wagen der Gangster und rettet ihn damit. Toshiko ist selbst auf der Flucht. Vor ihrem Onkel, für den sie
in einem Hotel gearbeitet hat. Das Mädchen beschließt fortan mit Sameheda zu fliehen, doch die beiden werden nicht mehr nur von den Yakuza verfolgt,
sondern auch von einem Auftragskiller, den Toshikos Onkel engagiert hat, um den neuen Mann an ihrer Seite auszuschalten und sie zurück zu ihm zu
bringen. Die halsbrecherische Flucht wird immer gefährlicher, allerdings scheint das Glück auf seiten des ehemaligen Gangsters und Toshiko zu
stehen. Aber nicht für lange...
Kritik: Es gibt Filme, über die stolpert man immer wieder, sei es, weil sie von Kritikern hoch gelobt werden oder weil der Filmtitel
so außergewöhnlich ist. "Shark Skin Man and Peach Hip Girl" gehört natürlich in letztere Kategorie. Auch wenn der Film viele Fans gefunden hat, waren
die meisten Kritiker nicht so wohlwollend, und das zurecht. Dieses abgedrehte Crime-Drama mag zwar mit einer interessanten technischen Umsetzung
punkten, aber auch hier fällt auf, dass nicht alles so orignell ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Vor allem funktionieren nicht alle
Ideen so gut, wie es intendiert war. Die Geschichte dürfte darüber hinaus jeder schon einmal irgendwo anders gesehen haben.
Der Anfang des Films wirft uns ganz unvermittelt in die Geschehnisse und lässt uns kurzzeitig im Dunkeln darüber, was eigentlich los ist. Der Vorspann
erweckt dann den Eindruck, dass wir hier einen wesentlich temporeicheren Film vor uns haben, als es im Endeffekt der Fall ist. Sofort glaubt man sich
bei der Art des Films in einem Werk von Quentin Tarantino oder Guy Ritchie wiederzufinden, aber sehr schnell werden wir eines besseren belehrt. Die
Dialoge sind keinesfalls so intelligent und die Charaktere bleiben uns auch durchgängig egal. Das soll nicht heißen, dass "Shark Skin Man" nicht
unterhaltsam sein kann. Ein paar Szenen beweisen sich als recht lustig, aber alles in allem stört vor allem das gemächliche Tempo.
Immer wieder bekommen wir etwas von den Hobbys der einzelnen Gangster mit und wenn der Film dann einige Zeit später zu einer vollkommen anderen
Gelegenheit wieder zu diesen Personen schaltet, reden sie erneut über ihre Lieblingsthemen. Irgendwie verleiht ihnen das tatsächlich etwas Farbe, genauso
wie die ausgefallenen Anzüge und Frisuren, aber schlussendlich reicht das nicht, um einen emotionale Beziehung zu ihnen aufzubauen. Das fällt besonders
dann auf, wenn nicht wenige dieser Charaktere das Zeitliche segnen. In dieser Hinsicht ist der Film äußerst rücksichtslos, was aber auch eine seiner
Stärken darstellt, denn durch diese Unberechenbarkeit des Plots bleibt eine gewisse Spannung erhalten.
Tadanobu Asano übernimmt die Hauptrolle und gibt mit seinem etwas zurückhaltenden Schauspiel eine ganz gute Figur ab, aber weder er noch seine
Filmpartnerin können in ihren Rollen wirklich die Sympathien des Publikums für sich gewinnen. Zu flach bleiben sie in ihrer Persönlichkeit.
Komischerweise sieht es da bei den Yakuza schon wieder anders aus. Einige von ihnen wirken ziemlich interessant, bleiben aber leider immer Randfiguren.
Auch der amateurhafte Auftragskiller gehört in diese Sparte. Auf technischer Ebene gibt es immerhin ein paar Flashbacks und Traumsequenzen, die für
ein wenig Abwechslung sorgen. Davon abgesehen tritt der Film aber wegen seiner minimalistischen Story oft auf der Stelle.
In seinem Debütwerk kann Katsuhito Ishii ("The Taste of Tea") noch nicht wirklich überzeugen, zeigt aber, dass er Potential hat. Viel zu oft muten
seine Aufnahmen jedoch eher wie aus einen Musikvideo an. Im Kontrast dazu stehen die häufig sehr langatmigen Aufnahmen. Interessant oder auf jeden
Fall als mutig zu bezeichnen, sind die Szenen, in denen Ishii auf Actioneinlagen verzichtet und diese sehr verdichtet durch nur wenige Bilder erzählt.
Ein wenig fühlt man sich als Zuschauer zwar betrogen, aber es ist etwas anderes, das man so nicht alle Tage zu sehen bekommt. Das größte Manko von
"Shark Skin Man" ist allerdings, dass er versucht cooler zu wirken, als er tatsächlich ist. Ein interessanter Film, der jedoch von vielen eindeutig
überbewertet wird.