Story: Ma Jo-goo (Lee Min-ki) ist Magier und verdient sein Geld bei kleinen Auftritten. Eines Tages entdeckt er jedoch Kang Yeo-ri (Son Ye-jin)
im Publikum, die ihm wegen ihres traurigen Gesichtsausdrucks und ihrer geisterhaften Erscheinung auffällt. Dank ihr kommt er auf die Idee für eine große Show,
bei der er gegen einen Geist antritt. Yeo-ri bekommt einen Job bei der Show und Jo-goo hat tatsächlich großen Erfolg. Allerdings wundert sich der Magier, dass
Yeo-ri niemals zum gemeinsamen Abendessen mit den Kollegen kommt. Sie ist immer alleine zu Hause und trifft sich nie mit Freunden. Jo-goo wird neugierig und bald
kommt er hinter das Geheimnis der Frau. Seit einer Nahtod-Erfahrung kann Yeo-ri Geister sehen und versucht diesen zu helfen oder zumindest nicht Schaden durch
diese zu erleiden. Yeo-ri und der Magier treffen sich fortan häufiger und obwohl Jo-goo bereits eine Freundin hat, malt sich Yeo-ri aus, wie es wäre, ihn als Freund
zu haben. Leider hat es bisher niemand lange mit ihr ausgehalten. Sobald die Menschen mit Yeo-ri in Kontakt kommen, können auch sie Geister sehen und so wird
sie von allen gemieden. Könnte Jo-goo eine Ausnahme darstellen?
Kritik: Was waren das für Zeiten, als koreanische Romantikkomödien noch originell waren. "Spellbound" ist sehr ambitioniert, da
versucht wird, mehrere Genres zu vermischen und damit eine außergewöhnliche Liebesgeschichte zu kreieren. In der Tat klappt das recht gut und so ist das
Endprodukt durchaus auch für jene Zuschauer geeignet, die dem Genre nicht unbedingt abgeneigt sind, aber etwas gegen platte Frauenfilme haben. Denn neben
der Romantik und dem Humor, gibt es auch ein paar Horrorelemente, die sich oft besser in den Film einfügen, als erwartet. "Spellbound" kann sich aber gewissen
Genreregeln nicht verweigern und so wird das Ende recht vorhersehbar, obwohl der Film interessanterweise auch noch eine Wendung typisch für einen Horrorfilm
aufweist, weswegen man schlussendlich doch noch eine kleine Überraschung erleben kann.
Wer sagt eigentlich, dass man nur bei Actionfilmen das Gehirn abschalten muss? Dasselbe gilt auch für Romantikfilme, es sei denn man glaubt ganz naiv an
eine rosarote Märchenwelt. Das ist aber gar nicht das Problem, das man bei "Spellbound" haben wird. Stattdessen erweist sich dafür das Horrormotiv als Quelle
so mancher logischer Fehler. Wie kann Yeo-ri immer noch Angst vor Geistern haben, wenn sie diese schon seit zehn Jahren sieht?! Zumal diese augenscheinlich nichts
Gefährliches machen, außer mit den gewohnten Tricks anderen das Blut vor Schreck in den Adern gefrieren zu lassen. Bei dem unbeschwerten Ton des Films
wäre es auch merkwürdig gewesen, hätten die Geister tatsächlich Tote hinterlassen. Nichtsdestotrotz stellen Geister gegen Ende doch noch eine Gefahr für
Leib und Leben dar. Nur weil dies ein Höhepunkt im Film notwendig macht?
Trotzdem muss ein Lob dafür ausgesprochen, dass Regisseur Hwang In-ho, Drehbuchschreiber von "Two Faces of my Girlfriend" und "Love Phobia", in seinem
Debütwerk den Mut hatte, Horror mit bekannten Rom-com Elementen zu verbinden. Die meiste Zeit funktioniert das wie gesagt auch recht gut. Son Ye-jin ("A Moment to
Remember", "White Night") ist großartig in ihrer Rolle als in sich zurückgezogene Frau, die schließlich mehr Angst vor einem richtigen Date hat als vor
Geistern. Außerdem bleibt immer die Ungewissheit, ob Jo-goo ihre Eigenheiten akzeptieren kann. In ihrem speziellen Fall handelt es sich dabei auch noch um
Geister, die allerdings durchaus auch als Allegorien für die Spinnereien eines normalen Menschen verstanden werden dürfen. Vielleicht sollte man aber auch
nicht zu viel hineininterpretieren...
Lee Min-ki ("Quick") spielt den Magier und auch wenn er mir einfach unsympathisch erscheint, die Frauenwelt soll da ganz andere Meinung sein, kann er
sich doch ins Herz des Zuschauers spielen. Die Chemie zwischen ihm und Son Ye-jin stimmt und hier zeigt sich eindeutig auch Regisseur Hwangs
Erfahrung im Schreiben von Drehbüchern. Die Witze kommen in guten Abständen und können mindestens zum Schmunzeln bringen, die Charaktere, einschließlich
der Nebencharaktere, sind liebenswert und Hwang schafft es auch ein warmes Gefühl zu zaubern, als sich die beiden Protagonisten näher kommen. Einzig nervend
ist anfangs der Soundtrack, der etwas zu slapstickartig wirkt. Außerdem gibt es dann doch ein paar wenige Szenen, die schlichtweg zu typisch für das Genre sind
und bei schlechteren Darstellern eher nervend gewirkt hätten.
Ohne Zweifel hat Regisseur Hwang In-ho ein Händchen für Romantikgeschichten und er macht eigentlich alles richtig. Die beiden Darsteller holen das Maximum
aus ihren Rollen heraus und obwohl nie ein Zweifel besteht, dass die beiden sich am Ende bekommen müssen, gibt es doch genügend Überraschungen
dank der Horrorelemente. Tatsächlich könnten schreckhafte Personen sogar durchaus ein paar Mal von ihrer Sitzgelegenheit aufspringen. Es ist erstaunlich, dass
Hwang Romantik/Comedy und Horror so gut zusammenbringen konnte. Alleine dadurch sticht "Spellbound" aus der Masse heraus. Es wäre daher nicht fair, ihm eine
ähnliche Wertung wie so vielen anderen Romantikstreifen zu geben, deshalb werde ich mit besonderer Nachsicht eine bessere Wertung als von mir gewohnt
vergeben.