Story: Seoul wird von einem Serienkiller unsicher gemacht, der seine Opfer chirurgisch zerteilt und Teile von
diesen bunt gemischt in Müllsäcken in der Stadt deponiert. Die Spezialeinheit rund im Detective Cho (Han Suk-kyu) kann
bald eines der Opfer anhand der Zahnarztunterlagen identifizieren. Als nächste Angehörige hatte dieser Chae Su-Yeon
(Shim Eun-ha) angegeben.
Es stellt sich heraus, dass Su-Yeon jedes der Opfer kannte, da sie zu diesen im Laufe ihres
Lebens Liebesbeziehungen hatte. Für Detective Cho beginnt nun eine Jagd gegen die Zeit, denn Su-Yeon könnte das nächste
Opfer sein. Der Killer scheint Cho jedoch immer ein paar Schritte voraus zu sein...
Kritik: "Tell Me Something"s Anlehnung an amerikanische Thriller wie "Sieben" ist unübersehbar und gleichzeitig
auch einer der Pluspunkte des Films. Das Setting ist schön düster, es scheint eigentlich immer zu regnen und ein
brutaler Killer treibt sein Unwesen. Was will man mehr? Zum einen wäre eine halbe Stunde weniger schön gewesen. Leider
zieht sich der Film nämlich oft in die Länge und es passiert manchmal nur sehr wenig auf dem Bildschirm.
Mit Detective Cho haben wir einen in Diskredit gefallenen Polizisten, mit dem wir uns schnell identifizieren können.
Der Fall, den er zu bearbeiten hat ist grausam und nichts für schwache Nerven. Als er dann Su-Yeon kennenlernt und
diese als eventuell nächstes Opfer beschützen muss, wird der Fall auch noch persönlich. Denn die etwas rätselhafte
Frau löst bei ihm Sympathien aus. Allerdings erweist es sich als gar nicht so einfach aus ihr etwas über ihre
Vergangenheit herauszubekommen. Irgendein dunkles Geheimnis, etwas Grauenhaftes, das ihr passiert ist, scheint sie
daran zu hindern sich erinnern zu wollen. Um den Fall zu lösen ist es aber notwendig an dieses Wissen zu gelangen.
Langsam aber sicher baut Cho Vertrauen zu Su-Yeon auf, bis diese etwas mehr aus sich herausgeht.
Die Beziehung der beiden Hauptcharaktere ist eine leise und versteckte Liebesgeschichte, die allerdings nie wirklich
zum Tragen kommt, was dem Film auch gut bekommt. Dennoch ist es sehenswert, wie sich die Beziehung langsam entwickelt.
Hauptsächlich besteht der Film aber aus der typischen Polizeiarbeit. Tatorte untersuchen, Hinweise sammeln etc. Das ist
dann doch oft sehr ermüdend, wenn nicht gar langweilig. Andererseits muss man genau aufpassen. Denn auf die Dinge, die am
Anfang erwähnt oder gezeigt werden und die bedeutungslos erscheinen, wird am Ende wieder eingegangen,
und sie helfen mit das große
Puzzle zu vervollständigen. Ein wacher Geist und eine schnelle Auffassungsgabe sind also unbedingte Notwendigkeit,
möchte man den Film verstehen. Und trotzdem mag dem ein oder anderem das Ende dann doch noch etwas zu konfus oder
lose zusammengehalten erscheinen. Hier wird vom Zuschauer erwartet, das er sich das Meiste selbst zusammenreimt, was
wie gesagt sogar möglich ist, wenn man nicht die Geduld verliert und den ganzen Film über gut aufpasst.
Der Film spielt sehr schön mit dem Zuschauer und lässt uns immer wieder im Glauben, dass wir endlich wissen wer der
Täter ist, bis wir eines Besseren belehrt werden. Am Ende gibt es dann sogar erst die richtige Überraschung, obwohl
ich gestehen muss, dass mich das Ende nicht sonderlich überrascht hat, da ich mir etwas Ähnliches schon gedacht hatte.
Für alle Nicht-zehnfach-um-die-Ecke-Querdenker hält der Film aber nochmal eine schöne Wendung bereit. Trotzdem wirkt
das Ende dabei, um es nochmal als einen der negativen Punkte des Films hervorzuheben, äußerst konfus.
Wie schon erwähnt weiß der Film durch zwei gute Hauptdarsteller zu gefallen. Gerade Cho ist gut ausgearbeitet und
wirkt sehr menschlich in dieser düsteren Welt, hat er sich doch bestechen lassen um seiner kranken Mutter zu helfen.
Um die internen Ermittlungen über ihn zu beenden ist es umso wichtiger, dass er den Fall löst. Die anderen Darsteller
wirken dagegen eher etwas flach, da wir kaum etwas über diese erfahren.
Sehr störend sind einige Logikfehler des Films. Warum gibt Cho seine einzige Waffe einer Zivilistin, wenn er sich auf
den Weg zu einem Ort macht, an dem er den Serienkiller vermutet!? Warum flüchtet er vor dem Auto, das ihn zu
überfahren droht nicht einfach wieder in das Gebäude, aus dem er gekommen ist, sondern muss auf einen Zaun zurennen?
Warum hat er sich nicht das Nummernschild des Fahrzeugs gemerkt? Er hatte sogar zweimal die Gelegenheit dazu...
Neben diesen Fehlern im Script, von denen es einige gibt, bietet der Film aber eine gute Story mit einigen Wendungen.
Allerdings gerät der Fluss des Films nur allzu oft ins Stocken.
Wer mit langsamen Thrillern etwas anfangen kann wird mit "Tell Me Something" trotz einiger Mängel gut unterhalten
werden können. Die düstere Cinematographie ist sehr schön geworden. Gerade die Beleuchtung der einzelnen Szenen weiß zu
gefallen und schafft eine intensiv-schauerliche Atmosphäre. Die Sezierszenen sind auch sehr realistisch geworden,
weshalb ein guter Magen empfehlenswert ist. Darüber
hinaus bietet der Film auch noch einen schönen Soundtrack, bei dem man verwundert einige geremixte westliche Stücke
wiedererkennen wird.
Als koreanische Version von "Sieben" ist "Tell Me Something" nicht schlecht und stellenweise sogar recht originell,
leider hat man aber nicht alles Potential, das in dem Film zweifellos steckt, ausschöpfen können.