Story: Jang Hae-ju (Shin Min-a) ist blind. Aus Versehen setzt sie sich in das Auto von Ku Dong-geon
(Ryu Seung-beom), da sie ihn für einen Taxifahrer hält. Fortan fährt Dong-geon die blinde Hae-ju immer zur Arbeit und
nach Hause. Die beiden freunden sich an und eine Beziehung zwischen den zwei zeichnet sich ab. Dong-geon ist nun für
Hae-ju wie ein neues Paar Augen, da er ihr eine komplett neue und schöne Welt zeigt.
Eines Tages ist es allerdings so weit. Hae-ju hat endlich einen Spender gefunden und unterzieht sich einer
Augenoperation. Dong-geon ist jedoch nicht wirklich erfeut darüber, da er nicht der gut aussehende Mann ist, den er
seiner Freundin beschrieben hat. Bei seinem ersten Treffen mit Hae-ju und deren Familie im Krankenhaus sind sie von
seinem Anblick erschrocken, weshalb sich Dong-geon schnell für einen anderen ausgibt.
Dong-geon geht zu einem Schönheitschirurgen um seine Narbe auf seinem Gesicht entfernen zu lassen. Da dies zwei Wochen
Zeit benötigt, erzählt er seiner Freundin, dass er für die Synchronisation einer Show auf Hawaii arbeiten muss.
Während dieser Zeit macht Hae-ju die Bekanntschaft mit dem Polizisten Tak Jun-ha (Kim Kang-woo), den sie
fälschlicherweise zuerst für ihren Freund hält. Dong-geon muss mit ansehen wie Jun-ha sich immer mehr an seine Freundin
ranschmeißt, doch irgendwann unterlässt er die Versuche ihn daran zu hindern. Vielleicht ist es das beste wenn Hae-ju
mit dem gutaussehenden Jun-ha glücklich wird. Was sollte sie mit jemand so hässlichem wie Dong-geon anfangen...
Kritik: Ein bekannter Plot, trotzdem eine nette Grundidee, zwei charismatische Darsteller, einige schöne Lacher,
kurz gesagt: unbedeutende, leichte Unterhaltung, die einem durchaus den Abend versüßen kann - es ist wieder Rom-Com Time!
Diesmal geht es um die typische "Die Schöne und das Biest"-Prämisse, doch baut der Film zum Glück nicht nur in seinem
Titel eine Alternation ein. "The Beast and the Beauty" ist eigentlich von Anfang bis Ende vorhersehbar, trotzdem
hat der Film einige schöne Einfälle, ist nicht ganz so kitschig wie man es vielleicht befürchten könnte und vor allen
Dingen darf man hier und da auch mal ordentlich lachen.
Der Film zeigt uns was für eine Illusion die Wahrnehmung doch sein kann. Dong-geon erschafft für seine Freundin ein
kleines Paradies, doch als sie ihr Augenlicht wiedererlangt stürzt diese heile Welt zusammen. Nun, zumindest für
Dong-geon, schließlich ist das hier kein Drama, sondern eine gute-Laune Liebeskomödie. Dong-geon ist nicht der
Hübscheste und versteckt sich nun vor seiner Freundin. Doch schon bald bekommt er Konkurrenz durch einen alten
Schulkameraden, dem Polizisten Jun-ha. Welch Ironie, ist es doch genau sein Gesicht, das er Hae-ju als seines
beschrieben hat. Aber als typisch koreanischer Liebesfilm gibt es natürlich etliche solcher Zufälle und Fügungen des
Schicksals. Wer in dem Genre heimisch ist wird sich bald nicht mehr darüber ärgern wie konstruiert die Geschichte
wirkt. Am Ende lässt Dong-geon seine Freundin sitzen, weil er glaubt, dass es das Beste für sie sei, Jun-ha erweist
sich als überraschender Helfer in der Not und Hae-ju und Dong-geon finden schließlich wieder zusammen. Wer sich nicht
daran stört dieses Happy End schon nach den ersten 10 Minuten im Vorraus sehen zu können, wird seinen Spaß haben können.
Tatsächlich bietet "The Beast and the Beauty" einige schöne Gags. Dong-geon muss sich mit einem Möchtegern-Kriminellen
herumschlagen, der mit ihm zusammenarbeiten will um Jun-ha auszuschalten. Der Polizist hat nämlich den Rest von dessen
Gangsterbande hinter Gitter gebracht. Dabei erweist sich der Kriminelle aber als ein richtiger Idiot, der es dem
armen Dong-geon nur noch schwieriger macht. Abgesehen von den witzigen Dialogen mit ihm, muss man auch öfter
darüber lachen wie Dong-geon immer wieder versucht aufs Lächerlichste Jun-ha abzufangen, damit dieser nicht seine
Freundin treffen kann. Die Situationskomik stimmt also zu jedem Zeitpunkt und ein kleines Highlight ist die Szene, in
der Hae-ju dahinter kommt, wer Dong-geon wirklich ist. In aneinandergereihten Rückblenden, mit Splitscreen und der
Originalmusik wird hier eine gelungene Anspielung an der schockierenden Auflösung von "Oldboy" vorgenommen und
plötzlich passt auch der merkwürdige Verkleidungsstil von Dong-geon ins Gesamtbild. Zufall? Nein, denn schließlich war
Regisseur Lee Gye-byeok selbst Regieassistent bei "Oldboy"...
Manchmal befürchtet man, dass der Film plötzlich eine Wendung zum Drama nehmen würde, so wie man es mittlerweile leider
oftmals aus Korea gewohnt ist, doch führt uns der Regisseur hier einfach nur aufs Glatteis. In der dramatischen Szene, in der
Jun-ha von dem dümmlichen Kriminellen einer Gangsterbande abgestochen wird, erweist sich die Tatwaffe nur als
Spielzeugmesser und so ist uns eigentlich den ganzen Film über klar, dass wir hier "nur" leichtherzige und fröhliche
Unterhaltung vorgesetzt bekommen. Manchmal reicht das ja aber eben auch.
Ryu Seung-beom ("Arahan") gibt als Hauptdarsteller eine gute Leistung ab und Shin Min-a ("Madeleine") hat einfach das
passende, unschuldige Charisma. Leider darf sie hier nicht wirklich zeigen, was sie zweifellos schauspielerisch
drauf hat, da ihr Charakter etwas zu klischeehaft ist, auch wenn das nicht allzu schwer ins Gewicht fällt.
Interessant ist, dass die Liebesgeschichte so gut funktioniert, obwohl die beiden den Hauptanteil des Films über
eigentlich voneinander getrennt sind. Aber dazu tragen eben auch die Nebenrollen bei, die diese Lücken schließen.
In einer kleinen Nebenrolle gibt es übrigens die populäre Sängerin Kim In-soon als Jazz Bar Sängerin zu bestaunen.
In ein paar Szenen macht sich der Film zwar selbst über die Vorhersehbarkeit des Plots lustig, als z.B. Dong-geon mit
zwei Puppen "Die Schöne und das Biest" nachspielt, aber origineller macht das den Film eben nicht. Regisseur Lee
Gye-byeok beweist nur mit Humor, dass er sich der Schwächen des Films durchaus bewusst war und versucht hat das beste
daraus zu machen. Das Ende ist dann eben einfach etwas kitschig, aber dank dem Humor und zwei charismatischer
Hauptdarsteller verzeiht man das auch gerne wieder.
Wer nichts gegen leichte Unterhaltung hat, ist hier genau richtig. Besser als viele andere Rom-Coms ist "The Beast and
the Beauty" zwar durchaus, doch trotz allem Unterhaltungswert handelt es sich bei ihm eben nur um Fast-Food. Immer
wieder gerne zu sich genommen, sollte man jedoch darauf achten ab und zu auch eine richtige Mahlzeit zu sich zu nehmen.