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Original Title:
Keulraesik

South Korea 2003

Genre:
Romance

Director:
Kwak Jae-young

Cast:
Son Ye-jin
Cho In-Seong
Cho Seung-woo
Lee Ki-woo


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The Classic

Story: Ji-Hae (Son Ye-jin) ist eines Tages alleine zu Hause. Ihre Mutter ist auf Reisen und so beginnt sie die Tagebücher ihrer Mutter zu lesen, die sie in einer alten Box entdeckt. Fasziniert liest sie von der ersten großen Liebe ihrer Mutter Joo-Hee (Son Ye-jin), die an einem Sommertag den jungen Joon-Ha (Cho Seung-woo) trifft. Zusammen verbringen sie einen schönen Tag, doch sie sehen sich danach nicht wieder.
Ein Jahr später soll Joon-Ha für seinen Freund Tae-Soo (Lee Ki-woo) Briefe an ein Mädchen schreiben, das die Tochter eines Politikers ist und mit dem seine Eltern Tae-Soo verkuppeln wollen. Bei einem Treffen ist Joon-Ha nicht minder überrascht, dass es sich bei dem Mädchen um niemand geringeres als Joo-Hee handelt. Da Joon-Ha und Joo-Hee immer noch etwas für einander empfinden, kommt es bald zu Problemen innerhalb dieses Liebesdreiecks.
Derweil sieht Ji-Hae in ihrem Leben frappierende Parallelen, denn sie fühlt sich zu Sang-Min (Jo In-seong), dem Freund ihrer Freundin, hingezogen...

Kritik: "The Classic" ist nicht die Art Film, wie man sie von Kwak Jae-young erwartet oder sich erhofft hat. Anstatt einer "My Sassy Girl" - Fortsetzung bekommen wir tatsächlich eine "klassische" Liebesgeschichte präsentiert, die mit erstaunlich wenig bis gar keinem Humor auskommt. Natürlich wird sich allerlei Klischees bedient, die eine typische Liebesgeschichte so zu bieten hat. Dabei wird allerdings mit so viel Liebe zum Detail vorgegangen, dass der Film zum Glück nicht kitschig wirkt. "The Classic" muss aber eben auch unter der Überschrift des "Klassikers" gesehen werden und so verzeiht man ihm dann auch einige Momente, die in anderen Liebesfilmen wohl eher zu abgedroschen gewirkt hätten.

Die Erzählweise ist gut gewählt und trägt sehr gut dazu bei, dass der Zuschauer leicht Zugang zu den einzelnen Personen bekommt. Die Story um Ji-Hae, die in unserer Gegenwart spielt, ist dabei eher eine Art Rahmenhandlung und kommt stellenweise sogar etwas zu kurz. Immer mal wieder unterbricht diese Rahmenhandlung den Fluss der Story um Joo-Hee und Joon-Ha, welche Ende der 60er Jahre spielt und gibt einem so ab und zu eine Atempause. Durch diese Vorgehensweise bekommt die Liebesgeschichte beinahe schon epischen Charakter, zumal sie sich über einige Jahre erstreckt. Außerdem kann sie der Zuschauer in diesen kleineren Portionen auch einfach besser verdauen.
Die Charaktere sind alle sehr gut gezeichnet und man kann sich gerade mit Joo-Hee und Joon-Ha sofort identifizieren. Die Settings und Kostüme sind beeindruckend und spiegeln gelungen die Zeit um die 70er wider. Immer mal wieder wird das Geschehen auch von einigen Oldies untermalt und so ist die Illusion perfekt.

Großen Lob muss auch den Schauspielern ausgesprochen werden, allen voran Son Ye-jin, die in einer Doppelrolle als Tochter und der Mutter in den 60/70ern glänzt, und dabei jegliche Unterschiede der beiden Personen bis ins kleinste Detail ausspielt. Gerade ihr und Cho Seung-woo, der Joon-Ha darstellt, verdankt der Film den Großteil seines Charmes. Doch auch die anderen Darsteller können überzeugen. Mit einer Ausnahme - Jo In-seong. Seine Darstellung von Sang-Min ist sehr hölzern und künstlich. Seinem Charakter scheint jegliche Tiefe zu fehlen und das ist schade, führt es doch dazu, dass man eigentlich gar kein wirkliches Interesse an der Liebesgeschichte der Gegenwart hat.

Doch es gibt noch andere Kritikpunkte. Da wäre z.B. der Umstand, dass der Film irgendwann gegen Ende sein Ziel aus den Augen verloren zu haben scheint. Irgendwann plätschert er nur noch dahin und man bewundert eigentlich nur noch die schönen (Natur)aufnahmen. Die Geschwindigkeit des Films ist nicht durchgängig beibehalten worden, und warum der Film eine Wendung in Richtung Kriegsdrama nimmt ist auch nicht ganz klar. Überhaupt kann man das Ende nicht wirklich als zufriedenstellend bezeichnen. Warum musste es so kommen, wie es kam? Und was soll dieser halbgare Versuch, gegen Ende eine Brücke zwischen den beiden Liebesgeschichten zu schlagen? Das Ende wirkt irgendwie erzwungen, auch wenn es eigentlich darauf abzielen wollte den Zuschauer mit einem Lächeln zu verabschieden.

"The Classic" ist eine Liebesgeschichte, die nostalgische Gefühle wachrufen kann und beinahe sogar episch anmutet. Der Film kann mit seinen Charakteren und wunderschönen Bildern fesseln, verstrickt sich aber am Ende etwas in seiner Story. Dennoch bekommt man eine gute Liebesgeschichte geliefert, die zwar komplett anders als "My Sassy Girl" präsentiert wird und auch nicht dessen Klasse erreicht, aber mit einem ähnlichen Auge für Details in Angriff genommen wurde.
Wer Liebesgeschichten nicht gänzlich abgeneigt ist wird auf seine Kosten kommen.

(Autor: Manfred Selzer)
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