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Original Title:
Banchikwang

South Korea 2000

Genre:
Drama, Comedy

Director:
Kim Ji-woon

Cast:
Song Kang-ho
Jang Jin-Young
Kim Su-ro
Jang Hang-Seon
Go Ho-kyung
Jeong Woong-in
Jung Doo-hong
Song Young-chang
Goo Shin


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The Foul King

Story: Dae-ho (Song Kang-ho) ist erfolglos, lebt bei seinem Vater (Shin Goo) und ist im Herzen noch ein kleines, unsicheres Kind. Von seinem Chef (Song Young-chang) wegen seiner schlechten Leistungen und seinem unentwegten Zu-spät-kommen physisch, als auch psychisch tyrannisiert, beschließt Dae-ho sein bisheriges Leben zu ändern. Um den Schwitzkasten-Griff seines Chefs zu kontern, sucht er die Hilfe eines Kampfsportlers auf. Doch das scheint für Dae-ho nicht das Richtige zu sein. Eines Tages kommt er jedoch an einem heruntergekommenen Wrestling-Dojo vorbei. Da er schon von Kindheit an fasziniert von dieser Sportart war, möchte er dort anfangen. Er wird jedoch vom Trainer abgewiesen.
Als der Wrestling-Trainer jedoch einen neuen Schüler braucht, der in die Fußstapfen des berühmten "Foul King" tritt, holt er Dae-ho doch noch an Bord. Dieser erweist sich nicht nur als äußerst lernbegierig, sondern ist im Ring auch äußerst mutig. Von Dae-hos schüchterner Art ist nicht mehr viel geblieben, denn er hat dank dem Wrestling endlich sein Selbstvertrauen gefunden. Das merkt man ihm auch außerhalb des Rings an, denn plötzlich hat er sogar den Mut einer Arbeitskollegin seine lang gehegte Liebe zu gestehen. Gleichzeitig kommt er aber auch der Tochter des Trainers etwas näher.
Trotz einiger Fehltritte scheint Dae-ho endlich seinen Weg gefunden zu haben. Doch das große Finale steht erst noch bevor...

Kritik: Ein koreanischer Film über das Wrestling und dann auch noch von Kim Ji-woon ("The Quiet Family")? Das kann ja nur interessant sein. Tatsächlich enttäuscht uns Kim mit seinem zweiten Film keineswegs, sondern schafft einen sehr gelungenen Genre-mix aus Drama und Komödie. Dabei konzentriert sich der Regisseur vielmehr auf den gesellschaftskritischen oder zumindest beleuchtenden Aspekt seines Filmes, verpasst es dabei aber nie seine ganz eigene Art des trocken-schwarzen Humors einzubringen. Wirkliche Brüller sind nicht dabei, aber schlecht sind die Gags auf keinen Fall. Wenn Dae-Hos Chef seinen Angestellten in den Schwitzkasten nimmt, weil er wieder mal zu spät kam, dann ist das einfach köstlich absurder Humor. Dieser funktioniert auch noch umso besser, und trägt deshalb auch ein wenig Takeshi Kitano Charakter, weil der Rest des Films eigentlich sehr ruhig und ernst gehalten ist. Ab und zu gibt es dann aber einfach die merkwürdigsten Situationen zu bestaunen. Für einige wenige mag der Humor vielleicht nicht funktionieren, aber auch dann kann man immer noch gut damit zurechtkommen.

Trotz des Wrestling-Plots steht eigentlich Dae-ho als Abziehbild des typischen midlife-crisis Kandidaten im Vordergrund. Schüchtern und ohne Zukunftsperspektive lebt er vor sich hin und ist beinahe schon bemitleidenswert. Sein manchmal kindlicher Charakter lässt ihn aber schnell für den Zuschauer sympathisch werden. Mit Freuden begleiten wir ihn auf seiner Entwicklung zu einem "Erwachsenen", der vor allem endlich eines hat: Selbstvertrauen. Dass er dazu eine Maske braucht, hinter der er eine neue Persönlichkeit entwickelt, welche sich dann langsam nach außen schält, ist nicht ungewöhnlich. In unserem Falle ist es die Maske des legendären Wrestlers "Foul King", mit dessen Hilfe Dae-ho endlich zu dem Menschen wird, der er schon immer sein wollte. Ob er dabei als Sportler wirklich erfolgreich ist, ist nebensächlich, und so steht auch die Tatsache, dass es sich in "The Foul King" um Wrestling dreht, gerne mal im Hintergrund. Denn tatsächlich ist der Sport nur ein Nebenprodukt der Handlung und durchaus mit anderen Sportarten oder Künsten austauschbar.

Kim Ji-woon beleuchtet den Charakter Dae-Hos und dessen Leben mit dem nötigen Ernst und der Ehrlichkeit, die notwendig ist um den Film auch als Drama funktionieren zu lassen. Trotzdem ist ein stetiges Augenzwinkern nicht zu leugnen, was vor allem an den stellenweise abgedrehten Charakteren und einigen absurden Szenen zu erkennen ist.
Fast schon ruhig und behutsam erzählt Kim seine Geschichte und dennoch schafft er es immer das richtige Tempo aufrecht zu erhalten. Am Ende bekommen wir dann sogar ein kleines Action-Highlight in Form eines längeren Wrestling-Match präsentiert.

Schauspielerisch gebürt Song Kang-ho, der mir das erste Mal in "Sympathy for Mr. Vengeance" auffiel, großes Lob. Er bringt nicht nur seine Charakterentwicklung überzeugend rüber, sondern begeistert auch durch körperlichen Einsatz. Auch wenn er eigentlich nicht so aussehen mag, Song macht seine Stunts im Ring alle selbst! Das schließt nicht nur Drop Kicks und Back Supplex mit ein, sondern eben auch Rückwärtssaltos vom obersten Seil! Dabei verliert er aber nie das Wesentliche aus dem Auge. Nämlich eine subtile und rollengerechte Darstellung abzugeben. Eine Seltenheit.
Der Rest der Besetzung ist ebenfalls nicht schlecht gewählt, auch wenn einige Personen etwas zu klischeehaft sind. Doch das trägt wie gesagt nur zum absurden Humor des Films bei.

Kim Ji-woons Regie ist unauffällig, zeugt aber von Können. Die Welt, die Kim kreiert ist manchmal ziemlich trist, aber das unterstreicht eben Dae-hos innere Leere, die erst langsam durch sein Selbstvertrauen ausgefüllt wird. Schade nur, dass vieles nur allzu kurz behandelt wird. So hätte man sich z.B. mehr Szenen zwischen Dae-ho und seinem Vater gewünscht. Auch Dae-hos Arbeitsplatz und die Beziehung zu seinen Kollegen bleibt im Dunkeln. Genauso verhält es sich mit ihm und der Tochter des Trainers. Auch hier werden ein paar Dinge angeschnitten, aber nie weiter voran gebracht. Das ist für den Zuschauer oftmals enttäuschend und lässt einen etwas unbefriedigt zurück.

"The Foul King" ist nicht wirklich etwas für Wrestling-Fans, auch wenn der Sport fabelhaft in den Film eingearbeitet wurde. Die Kämpfe entbehren zwar nicht einer gewissen Dynamik und bieten auch einige beeindruckende Szenen, einschließlich wenigen Slow-motion Sequenzen, aber bieten nichts, was der geneigte Wrestling-Fan nicht schon gesehen hätte. Zumal heutzutage eh alles noch mehr auf Show ausgelegt ist und viel spektakulärer wirkt. Im Film kommt man einfach nicht über den gehobenen Amateur-Look hinweg. Was die beeindruckende Leistung der Schauspieler nicht schmälern soll!

"The Foul King" bietet letztendlich nicht wirklich etwas Neues, da die Prämisse des Losers, der durch seinen Erfolg in einer Sportart, sein neu gefundenes Selbstvertrauen auch auf den Alltag überträgt, schon altbekannt ist. Schön ist aber die Ehrlichkeit und Herangehensweise mit der das Thema behandelt wird. Regisseur Kim hat seinen ganz eigenen Stil und sein schwarzer Humor bereichert den Film ebenfalls um einiges. Wegen seiner ausgefallenen Charakterzeichnung verzeiht man ihm dann auch durchaus, dass er viele angedachte Dinge nicht zu Ende gebracht hat. Fans von "The Quiet Family" werden hier jedenfalls mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen.

(Autor: Manfred Selzer)
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