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Original Title:
Joheunnom nabbeunnom isanghannom

South Korea 2008

Genre:
Western, Action

Director:
Kim Ji-woon

Cast:
Song Kang-ho
Lee Byung-hun
Jung Woo-sung
Ryu Seung-su
Oh Dal-su
Ma Dong-seok
Kim Kwang-il
Jo Kyeong-hun
Oh Seo-won
Son Byung-ho
Uhm Ji-won
Song Young-chang
Yun Je-mun


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The Good, the Bad, the Weird

Story: Der Halunke Yoon Tae-goo (Song Kang-ho) überfällt eine Eisenbahn und erbeutet eine geheimnisvolle Karte. Ebenfalls an Bord des Zuges ist Park Chang-yi (Lee Byung-hun), der im Auftrag eines Gangsterbosses eben jene Karte beschaffen soll. Nicht glücklich darüber, dass Yoon diese Karte nun in seinen Händen hält, jagt Chang-yi ihn durch die Wüste. Doch seine Jagd wird durch Park Do-won (Jung Woo-sung) erschwert, der auf das Kopfgeld aus ist, das auf Chang-yis Kopf ausgesetzt ist, und der überdies im Auftrag der koreanischen Befreiungsarmee die gestohlene Karte beschaffen soll, da auf dieser der Weg zu einem enormen Schatz aufgezeichnet sein soll, der den Koreanern die Mittel geben würde sich von der japanischen Besatzungsmacht zu befreien. Allerdings beteiligen sich nun auch die Japaner an der Jagd nach dem Schatz. Tae-goo ist jedoch nicht an den politischen Machtspielchen interessiert, sondern will sich nur das Gold unter den Nagel reißen. Er weiß aber nicht, dass Chang-yi noch eine persönliche Rechnung mit ihm offen hat. Außerdem muss er sich vorübergehend mit Park Do-won arrangieren. Die Jagd durch die weiten Ebenen der Mandschurei wird erst an dem Ort enden, der mit einem "X" gekennzeichnet ist...

Kritik: "The Good, the Bad, the Weird" ist nicht wie oft behauptet wird Asiens erster Western, denn Takashi Miikes "Sukiyaki Western Django" kam Regisseur Kim Ji-woon knapp zuvor, obwohl es davor eigentlich auch schon ein paar eher unbekannte Genre-Einträge gab. Allerdings ist der Film, wie er gerne in Analogie zum Spaghetti-Western genannt wird, tatsächlich der erste Kimchi-Western. Glücklicherweise wird sich nur sehr bedingt des Vorbildes von Sergio Leone, "The Good, the Bad and the Ugly", bedient, denn Kim Ji-woons Western schafft es seinen ganz eigenen Rahmen abzustecken und sich eigentlich wie eine Mischung aus Western und asiatischem Film anzufühlen. Ein Mischung, die erstaunlich gut aufgeht. Denn auch wenn nicht geleugnet werden kann, dass der Film einige Probleme hat, wie eine gewisse Zusammenhanglosigkeit und Probleme bei der Charakterausarbeitung, so ändert das doch nichts daran, dass "The Good, the Bad, the Weird" einfach einen Heidenspaß macht und seine Einzigartigkeit den Zuschauer zu jedem Zeitpunkt spüren lässt.

Die Geschichte spielt in der Mandschurei während der 30iger Jahre als Korea von den Japanern besetzt war. Die Japaner hatten sich zu jener Zeit auch gerade die Mandschurei angeeignet, so dass dies eigentlich einen schönen politischen Rahmen für den Film hätte liefern können. Leider hat man diese Chance aber nicht genutzt und so werden nur die geschichtlich Interessierten ein paar der im Hintergrund stehenden Zusammenhänge erkennen können. Vor diesem Hintergrund ist die multikulturelle Beschaffenheit des Films auch nicht verwunderlich, so wird neben Koreanisch auch Japanisch und Chinesisch gesprochen, denn bevor die Japaner einmaschierten gehörte die Mandschurei schließlich zum Herrschaftsgebiet der Chinesen. Oft ist es auch lustig zu hören wie sehr sich die Darsteller mit dem Mandarin-Chinesisch abkämpfen müssen. Wirklich toll klingt es trotzdem nicht... Dennoch machen die verschiedenen Kulturen, die man hier antrifft den Film sehr bunt und unterhaltsam.

Gedreht wurde "The Good, the Bad, the Weird" im westlichen China, nahe der Wüste Gobi, wo es viele weite sandige Ebenen gibt. Dementsprechend sehen die Aufnahmen, und gerade die etlichen Verfolgungsjagden durch die Wüste, dank ihres Panorama-Looks sehr episch aus. Besonders aus technischer Sicht zeigt Kim Ji-woon, dass er selbst nach seinem fantastischen "A Bittersweet Life" noch einiges dazugelernt hat. Die Kamerfahrten sind atemberaubend dynamisch und besonders die Schießerei in der Mitte des Films als Do-won sich an einem Seil über den Schießschauplatz hin- und herschwingt um seine Gegner auszuschalten, bleibt im Gedächtnis. Darüberhinaus gibt es einige Aufnahmen, die realistisch gesehen gar nicht möglich gewesen wären und durch gekonnten, sehr dezenten CGI-Einsatz verwirklicht wurden. Kleinigkeiten wie Blut, das in die Kamera spritzt, und von diesem gibt es nicht gerade wenig zu sehen, erzeugen einen realistischen Eindruck, der im starken Kontrast zur allgemeinen eher fantastischen Präsentation des Films steht. Ich sage nur: Koreaner in langen Mänteln und mit Cowboy-Hut...

Lustigerweise steht Jung Woo-sung ("A Moment to Remember", "The Restless") der Hut wirklich gut! Nur an seiner Persönlichkeit hätte man noch etwas arbeiten müssen, denn er bleibt der zu flach gezeichnete "gute" Kopfgeldjäger des Trios, über den wir eigentlich nie wirklich etwas erfahren. Lee Byung-hun ("A Bittersweet Life", "Addicted") dagegen spielt einen etwas zu klischeebeladenen Bösewicht, auch wenn er diese Rolle sehr gekonnt ausfüllt und dabei auch noch jeden Mode-Wettbewerb gewinnen könnte. Der eigentliche Hauptcharakter ist jedoch der Seltsame in der Gruppe, gespielt von Song Kang-ho ("The Host", "Memories of Murder"). Song übertrifft sich wieder einmal selbst und schafft einen faszinierenden und überaus abgedrehten Charakter, dem man einfach gerne zuschaut, wenn er auf dem Bildschirm ein riesiges Chaos anrichtet. Was überhaupt stark auffällt ist der dominierende Humor im Film, der auf seine Weise manchmal bizarr ist und oft auch einfach die nötige Portion Augenzwinkern liefert, die für einen asiatischen Western nötig ist damit er die richtigen Töne trifft. Es gibt viele Situationen, vor allem die Vielzahl an bunten Nebencharakteren und Parteien, die einen zum laut Auflachen bringen können. Ein großes Lob dafür, dass sich der Film alles andere als ernst nimmt!

Wie gesagt gibt es aber auch ein paar kleinere Probleme. Oft ist "The Good, the Bad, the Weird" laut, actiongeladen und rasant, an ein paar Stellen gibt es aber auch einige Hänger und diverse Szenen, die dem Western eher schaden, da sie sich nicht zu einem Gesamtbild zusammenfügen lassen. Bei seiner Lauflänge von 139 Minuten hätte man ruhig noch ein wenig kürzen können, zumal die epische Länge seines Vorbilds anscheinend sowieso nicht wirklich angestrebt wurde. Das Finale ist allerdings als sehr gelungen zu bezeichnen, vor allem im Zusammenspiel mit der Musik, die zwar hier und da eindeutig Westernelemente beinhaltet, aber diese mit Latino-Rhythmen und auch asiatischen Klängen vermischt. "The Good, the Bad, the Weird" will eigentlich nur unterhalten und Spaß machen, was ihm auch gelingt, unter Anderem weil man eben sieht, dass auch die Darsteller ihren Spaß hatten. Allerdings hätte man sich doch ein bisschen mehr Substanz und Charakterausarbeitung wünschen können. Song Kang-ho kann über diese Probleme aber die meiste Zeit hinwegtrösten, und wenn man sich auf das ehrliche Unterhaltungspotential des Films einlässt, wird man von der stylishen Action einfach mitgerissen werden. Davon abgesehen: Wer will sich schon einen koreanischen Western entgehen lassen?!

(Autor: Manfred Selzer)
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Herzlichen Dank an Splendids Amazia Label für die freundliche Bereitstellung des Rezensionmaterials.


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