Story: Das kleine Mädchen Qingcheng wandert über die Felder des Krieges, ihr Eltern sind tot und sie hat nichts
zu essen. Da erscheint ihr die Göttin Manshen (Chen Hong), die ihr anbietet ihr Reichtum und Schönheit zu
gewähren. Im Gegenzug wird Qingcheng jeden den sie in ihrem Leben liebt verlieren.
20 Jahre später: General Guangming (Hiroyuki Sanada) schlägt die Barbaren zurück und wird wieder einmal als Held
gefeiert. Der Sklave Kunlun (Jang Dong-Kun) verliert in diesem Kampf seinen Meister, doch Guangming erkennt dessen
außergewöhnliche Fähigkeiten und hält sich diesen nun selbst als Sklaven.
Als Guangming erfährt, dass sein Erzfeind Wuhuan (Nicholas Tse) im Tempel seines Königs eingefallen ist, eilt er
so schnell wie möglich seinem Herrn zur Hilfe, doch er wird von dem Attentäter Snow Wolf (Liu Ye) verwundet.
Guangming übergibt seinem Sklaven Kunlun seine Rüstung und befiehlt ihm den König zu retten. Doch dieser tötet
den König um die hübsche Prinzessin Qingcheng (Cecilia Cheung) zu retten. Qingcheng verliebt sich in Guangming, in der
Annahme, dass dieser der Träger der Rüstung und ihr Retter war. Doch was ist mit dem Versprechen, das sie der
Göttin Manshen gab, und wird Kunlun sie über ihren Irrtum aufklären?
Kritik: Mit Spannung hatte ich "The Promise" erwartet, doch nachdem es etliche Kritiken gab, die den Film
förmlich in der Luft zerrissen, schob ich es immer weiter hinaus, ihn mir selbst anzuschauen. In einem hatten die
Kritiker jedenfalls Recht: Chen Kaige ("The Emperor and the Assassin") beschmutzt mit diesem Film seinen guten
Namen. "The Promise" hat den Charme einer amerikanischen Fantasy-TV-Produktion und bietet stellenweise sogar
schlechtere Effekte, als es sich diese leisten können.
Ein internationaler Cast, viele bunte Bilder und laute Effekte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film
unbedeutendstes Popcorn-Kino ist. Immerhin hatte ich sogar mit noch schlimmerem gerechnet und so konnte der
Film wenigstens auf ein paar wenigen Gebieten recht unterhaltsam sein.
Über die Story gibt es nicht viel zu sagen. Zumindest nicht viel positives. Kaige hat seine Welt nicht in einem
antiken China angesiedelt, sondern gleich in einer Märchenwelt. So stellt sich dann auch die Story dar. Sehr
Fantasy- und märchenhaft. Natürlich geht es um das Versprechen, das Qingcheng der Göttin Manshen gab. Die
Liebesgeschichte zwischen der Prinzessin und General Guangming, bzw. Kunlun, steht dabei selbstverständlich
im Vordergrund.
Nur schade, dass sich die Geschichte allzu sehr auf dieser Ebene abspielt. Gerade Kunluns Vergangenheit, die er mit
dem Attentäter Snow Wolf teilt, weiß zu gefallen. Die beiden stammen nämlich aus dem Land des Schnees, wo man
frei war wie der Wind und schneller rennen konnte als die Zeit. Doch dieses Thema wird eher in einer kurzen
Rahmenhandlung abgeschlossen. Schade, denn gerade hier hat sich sehr viel Potential verborgen.
Ansonsten ist die Geschichte unoriginell und vor allen Dingen unwahrscheinlich holprig umgesetzt. Der gesamte Film
fühlt sich nicht wie ein Ganzes an, da es keinen klaren Erzählfokus gibt, bzw. alles äußerst unzusammenhängend
zusammengeschnitten wurde. Es fehlen einfach die Übergänge und eigentlich wird nur eine Situation an die andere
gereiht.
Doch damit nicht genug bietet der Film Charaktere, die absolut nicht nachzuvollziehen sind. Guangming tötet den
Meister Kunluns und dennoch ist Kunlun sofort bereit als Sklave unter dem General zu dienen. Guangming ist
sowieso so eine Sache für sich. Seine Motivationen bleiben im Dunkeln, sein Verhalten entspricht eher dem eines
Bösewichts und dennoch tötet er manche Personen nicht, die er töten sollte und bei jenen, die es überhaupt nicht
verdient haben ist er schnell mit dem Schwert zur Stelle.
Prinzessing Qingcheng ist auch keine Sympathieträgerin. Ihr Verhalten ist gelinde gesagt auch merkwürdig.
Arrogant und verführerisch scheint sie selbst nicht zu wissen, was sie will. Da wird es dem Zuschauer nicht leicht
gemacht mit den Protagonisten zu leiden. Eigentlich haben wir sogar gar nichts dagegen sie leiden zu sehen...
Zum Glück gibt es aber ein paar Lichtblicke. Jang Dong-Kun ("Taegugki"), der genauso wie sein Schauspielkollege
Hiroyuki Sanada ("The Last Samurai")
extra für die Rolle Mandarin-Chinesisch lernen musste, gibt eine ganz ordentliche Darstellung des
Sklaven Kunlun ab. Zusammen mit Liu Ye gibt es dann sogar ein paar recht ansehnliche emotionalere Szenen.
Cecilia Cheung darf wie gesagt kaum etwas von sich zeigen, der einzige noch erwähenswerte Darsteller ist
Nicholas Tse, der den Bösewicht zwar etwas klischeehaft darstellt als wenn er einem Anime entsprungen wäre, das dafür
aber recht solide macht.
Wie schon gesagt, benimmt sich kaum einer der Protagonisten logisch und das Script selbst bietet etliche
Sprünge und Logikfehler, die einen an den Kopf greifen lassen. Wie kann Wuhuan die Prinzessin kidnappen und schon bei
sich im Palast haben, wo diese doch gerade noch Kunlun zum Palast geschickt hat um nach Guangming zu sehen?
Schließlich rennt Kunlun schneller als ein Bulle (und fast schneller als die Zeit!) und dennoch wird er von ein paar
minderen Soldaten überholt?
"The Promise" bietet schöne Kostüme, tolle Aufnahmen und Bilder, die unter die Haut gehen können. Doch für jedes
beeindruckende Bild gibt es mindestens zwei lächerliche... Das liegt zum einen daran, das man vielen Sets einfach
ansieht, dass sie in einem Studio gedreht wurden oder gleich vor einem Green-Screen, und zum anderen sind die
Special Effects manchmal wirklich grauenhaft. Gerade der Palast und seine Mauern wirken schlechter als ein CGI-Intro
eines Playstation 1 Spiels. Und von dem Wettrennen mit den Bullen möchte ich gar nicht erst anfangen...
Dann gibt es da noch ein paar lächerliche Gimmicks, wie z.B. Guangmings Maskenhelm, obwohl dieser eigentlich fast noch
vertretbar ist. Die Waffen der Soldaten Wuhuans und die von diesem selbst, schlagen dem Fass aber den Boden aus. Ein
Stab, an dessen Ende eine goldene Hand angebracht ist, die den Zeigefinger ausgestreckt hat. Zugegeben, sehr praktisch
wenn man sich mal am Rücken kratzen muss, aber als Waffe?!? Da gefallen einem Wuhuans zwei Fächer, die er auch als
Boomerang einsetzen kann, doch viel besser.
"The Promise" bietet teilweise sehr schöne und dann auch wieder etwas billige Bilder. Die Charaktere interessieren uns
nicht, nur Kunlun macht hier eine Ausnahme. Das ist dann auch der Grund, warum die meisten dramatischen Szenen einfach
nicht funktionieren wollen. Wirklich episch ist der Film auch nicht, Kämpfe gibt es nur ein paar kurze und wenige,
nur der Märchencharakter kommt recht gut rüber. Das liegt zumeist an den bunten Sets und Spezial Effekten.
Letztendlich ist "The Promise" eine Enttäuschung. Filme wie dieser sind der Grund warum westliche Kinogänger immer
noch lachen, wenn sie Chinesen durch die Lüfte fliegen sehen.
Wer auf bonbonbuntes Popcorn-Kino mit der typischen
Liebesgeschichte steht darf aber durchaus einen Blick riskieren.