Story: Cloud (Aaron Kwok) und der Kampfkunstmeister Nameless (Kenny Ho) wurden zusammen mit anderen Experten der Kampfkünste von Lord
Godless (Simon Yam) gefangen genommen und sollen dessen alleinige Herrschaft im Land akzeptieren. Doch Cloud und Nameless gelingt es, auch dank dem
ihnen zu Hilfe kommenden Wind (Ekin Cheng), zu fliehen, um sich neu zu gruppieren und eine Strategie gegen Lord Godless zu schmieden. Da Nameless
es wegen einer Vergiftung nicht mehr mit Lord Godless aufnehmen kann, schickt er Cloud und Wind zu Lord Wicked, der ihnen helfen soll. Dieser kann jedoch
selbst nicht mehr kämpfen und entschließt sich, Wind als seinen Schüler aufzunehmen. Um innerhalb kurzer Zeit einen wirklich bedeutenden Machtgewinn
zu erlangen, muss sich Wind jedoch dem Bösen hingeben und es bleibt fraglich, ob er dieses jemals wieder aus seiner Seele vertreiben können wird.
Währenddessen lernt Cloud von Meister Nameless ein paar neue Kampftechniken. Er und sein Freund Wind müssen sich jedoch beeilen, um Lord Godless aufzuhalten,
denn dieser hat bereits ganz China in seiner Gewalt und versucht nun seine Macht endgültig zu festigen, indem er in der Drachengruft, einem heiligen
Ort Chinas, ein mächtiges Artefakt in seinen Besitz bringen will.
Kritik: Es hat wahrlich lange gedauert, bis "The Storm Riders" endlich seine Fortsetzung erhalten hat. Der erste Teil war zwar an sich schon
nicht wirklich beeindruckend, aber das Potential, das die Comicvorlage für die große Leinwand liefert, war bereits zu erkennen. Die Spezialeffekte
waren seinerzeit allerdings noch nicht ausgefeilt genug, um tatsächlich wahre Begeisterungsstürme auszulösen. Darüberhinaus war die Story überladen
mit Charakteren und inkohärent zusammengeschustert. "The Storm Warriors" dagegen schafft es wenigstens bezüglich des Visuellen vollständig
zufriedenzustellen. Der Rest ist dagegen eigentlich schon als ein Rückschritt zu betrachten. Der Film ist extrem plotarm, die Charaktere unwahrscheinlich
platt und der Film als Gesamtes auf eine merkwürdige Art leblos, was durchaus damit zusammenhängen könnte, dass es nur eine handvoll Schauplätze
gibt, die überdies alle am Computer animiert wurden. So hat man sich eine Fortsetzung nicht gewünscht. Die visuelle Kreativität kann nicht für
die mangelnden Emotionen und die kaum existente Story entschädigen, und so bleibt "The Storm Warriors" eine Augenweide, der das Herz fehlt.
Fans werden sich trotzdem freuen, Ekin Cheng und Aaron Kwok wieder vereint auf der Leinwand in ihren alten Rollen zu sehen, und das nach gut 11
Jahren! Während Kwok einige nicht zu verachtende Erfolge feiern durfte, ist es um Cheng etwas ruhiger geworden. Im Film sieht man ihm auch viel
deutlicher das zusätzliche Jahrzent an, das er zu tragen hat, als seinem Schauspielkollegen. Eine Sache dürfte Fans aber auf jeden Fall freuen. Ekin
Cheng bekommt in der Fortsetzung mehr Raum als im Vorgänger, der eigentlich schon vollständig von Kwoks Präsenz ausgefüllt war. Kwok ist zwar nach wie
vor leichter zugänglich für den Zuschauer, aber Chengs Person ist interessanter. Das liegt daran, dass er diesmal seinen inneren Konflikt mit dem
Bösen in sich ausspielen darf. Seine starre Gesichtsmimik hilft ihm sogar, seine Rolle auf subtile Weise zu meistern, auch wenn sich das etwas
merkwürdig anhören mag. Da Cloud zu ungestüm ist, um das Böse in sich unter Kontrolle zu halten, wird Wind ausgewählt, diese Bürde auf sich zu nehmen.
Denn spätestens seit "Star Wars" wissen wir, dass ein erheblicher Machtgewinn nur auf der dunklen Seite schnell zu erreichen ist, und unseren beiden
Freunden läuft schließlich die Zeit davon.
Das bringt uns allerdings schon zu mehreren Problemen. Cloud und Wind scheinen überhaupt nichts mehr mit den Charakteren des ersten Teils gemein
zu haben. Nicht dass sie überhaupt ausreichend genug dargestellt wären, um dieses Urteil tatsächlich fällen zu können, aber der Eindruck bleibt
dennoch bestehen. In ihrer Charakterentwicklung scheint sowieso einiges ausgelassen worden zu sein. Cloud und Wind scheinen nun gute Freunde zu
sein und schon einiges zusammen erlebt zu haben. Nur wird das nirgendwo wirklich zufriedenstellend auf die Leinwand gebracht. Dementsprechend
können wir auch emotional kein Band zu ihnen herstellen. Wie sehr der Film gerade auf dieser Linie versagt, zeigt sich vor allem in dem Fakt, dass
für den Film ein Storybogen aus dem Comic herausgegriffen wurde, der eigentlich von seiner Emotionalität lebt. Genau dafür wurden auch Second Dream,
gespielt von Charlene Choi, und Chu Chu, verkörpert von Tiffany Tang Yan, in den Film geworfen. Ihr Schicksal interessiert oder berührt uns aber
keineswegs, ihre angedeutenen Liebesgeschichten bleiben nicht-existent und damit bleiben sie genauso eindimensional wie die restlichen Charaktere
des Films. Gerade Simon Yam sticht ins Auge, wenn es darum geht, wie sehr der Film gute Darsteller unterfordert.
Enorm störend ist ebenfalls, dass der Film trotz seines großen Plots, schließlich geht es um die Vereinnahmung Chinas, an einigen wenigen Orten
abseits der normalen Welt spielt. Wir bekommen kein Dorf oder normalen Bürger zu sehen, stattdessen finden wir uns auf Bergen, in Tempeln und Höhlen wieder,
die allesamt am Greenscreen produziert wurden, wie es auch eindrucksvoll im Abspann aufgelistet wird. Zusammen mit der durchwegs braun-grauen Farbgebung
des Films erzeugt das triste, ernste und einsam wirkende Umgebungen, die nicht wirklich zu einer bunten Comicvorlage passen wollen.
Kommen wir aber zu ein paar positiven Aspekten. Die Brüder Oxide und Danny Pang ("Re-cycle", "The Eye") haben ein beeindruckendes Gespür für das
Visuelle. Das zeigt sich in etlichen Slow-Motion Szenen, die offensichtlich mit High-Speed Kameras aufgenommen wurden, und auch in einigen eingefrorenen
Bildern die collagetechnisch zusammengefügt wurden und damit eindeutigen Comic-Charakter haben. Zusammen mit der Farbgebung wirken jene Szenen zwar
sehr häufig, als wenn sie aus "300" entliehen worden wären, aber die Brüder Pang lassen auch genügend eigene Ideen einfließen, gerade einige der
tollen Spezialattacken seien da erwähnt, die den Film visuell zu einem Genuss werden lassen. Zur Realisierung ihrer Ideen stand ihnen natürlich wieder
ihr Thailand-Team zur Seite.
Es kann gar nicht genug erwähnt werden wie sehr der Film auf visueller Ebene punktet, aber umso fader wirken die Story und die Charaktere.
Immerhin hat man diesmal auch ein paar "echte" Kämpfe in den Film verbaut, sodass nicht nur auf Wire-Fu und Effektgewitter gesetzt wird. Obwohl das
wieder in der Hinsicht revidiert werden muss, dass die Brüder Pang im über halbstündigen Finale etwas zu sehr Wert auf das Einfangen cooler Szenen
fixiert sind, sodass diese wiederum etwas zu gestellt wirken. Zusammen mit dem etwas generischen, aber lauten Soundtrack ist "The Storm Warriors"
damit eindeutig effektbeladenes Popkorn-Kino, dem die Essenz fehlt. Für Fans des Comics und all jene, die Fantasy und tolle Effekte mögen, sei der
Film also durchaus empfohlen, nur sieht ein guter Film einfach anders aus. Immerhin lässt das mehr oder weniger offene Ende Raum für eine weitere
Fortsetzung und tatsächlich wäre das auch eine schöne Sache - nur nächstes Mal hoffentlich mit mehr Substanz.